Vielleicht hast du schon einmal von Neufundländern gehört, sie in einer Doku gesehen oder die riesigen Kuschelbären sogar schon einmal geknuddelt? Es lässt sich schwer verbergen, dass diese zu den Hunderassen gehört, die wie für das Wasser gemacht sind. Erfahre in diesem Artikel, auf welche beeindruckende Weise die sanften Riesen ihr Leben riskieren, um Menschen vor dem Ertrinken zu retten und warum sie sich ebenso hervorragend als Familienhunde eignen.

Die Herkunft der Neufundländer

Der Neufundländer wurde auf der kanadischen Insel Neufundland gezüchtet und entstand aus einer Kreuzung von großen, starken Hunden, die von europäischen Fischern im 18. und 19. Jahrhundert nach Neufundland gebracht wurden. Früher dienten sie dort aufgrund ihrer Stärke als Arbeitshunde in der Fischerei und wurden für das Ziehen schwerer Lasten eingesetzt. Der Neufundländer ist ein sehr robuster Hund, der extremen Wetterbedingungen standhält, was ihn zu einem beliebten Arbeitshund machte. Vor allem für Tätigkeiten im Wasser eignet sich der Riese hervorragend. Obwohl viele Neufundländer heutzutage eher als Familienhunde gehalten werden und nicht mehr ausschließlich in der Fischerei oder als Rettungshunde arbeiten, haben sie dennoch ihre einzigartigen körperlichen Merkmale, einschließlich der Schwimmhäute, bis heute behalten.

Aussehen und Charakter

Der Neufundländer gehört mit einer Widerristhöhe von ca. 70 cm der Gruppe der Großhunde an. Sein üppiges, meist dunkles Fell lässt ihn ein wenig wie einen Bären aussehen. Das Fell kann einfärbig, schwarz oder braun sowie auch eine Kombination aus Schwarz-Weiß, Braun oder Grau sein. Der riesige Kuschelbär bringt ca. 55-70 Kilogramm auf die Waage. So mancher Feind wird sich bei seinem Anblick also zweimal überlegen, ob er einen Angriff wagt.

Trotz seiner Kraft gilt der Neufundländer als eine der sanftesten und freundlichsten Hunderassen. Er ist extrem gelassen und verhält sich äußerst sozial allen Lebewesen gegenüber. Der Riese bewegt sich gerne und lässt sich spielerisch schnell zu Aktivitäten motivieren. Er gilt als sehr intelligent und verfügt über ein feines Gespür für die Bedürfnisse von Menschen.

Neufundländer liegt im Gras mit blühenden Blumen

Der Neufundländer und die Wasserarbeit

Seine innere Bestimmung, Menschen in Not aus dem Wasser zu retten, kann der Neufundländer nicht verleugnen. Er ist nicht nur für sein Leben gerne im Wasser, er macht sich dort auch noch so richtig nützlich und ist durch seinen mutigen Charakter, den kräftigen Körperbau, sein wasserabweisendes Fell und seine Schwimmhäute wie für die Wasserrettung gemacht. Er ist zur Stelle, wenn jemand Hilfe braucht und jede Sekunde zählt.

Wie Neufundländer zu Helden werden

Früher unterstützten Neufundländer Seefahrer und Fischer bei ihrer Arbeit, heute werde sie zu Wasserrettungshunden ausgebildet. Durch ihre Kraft und ihre ausgezeichneten Schwimmfähigkeiten retten sie Menschen regelmäßig das Leben und werden zu Superhelden. Meist arbeitet ein Wasserrettungshund gemeinsam mit seinem Führer, einem Rettungsschwimmer, zusammen und sie ziehen als Team in einen Einsatz. Wenn es ernst wird und jemand vor dem Ertrinken gerettet werden muss, kann der tapfere Vierbeiner Betroffenen ein Boot oder einen Rettungsring bringen, die Person an seinem Geschirr festhalten lassen und an Land ziehen, bewusstlose Personen bergen, mit Personen oder Hilfsmaterialien besetzte Boote ziehen und vieles mehr.

Insbesondere die Panik, die sich bei den Verunglückten ausbreitet, kann gefährlich werden und das Ertrinken noch beschleunigen. Das Schöne am Einsatz von Neufundländern als Wasserrettungshund ist, dass die Hunde für viele Menschen sofort Ruhe und Sicherheit ausstrahlen, wenn sie sie auf sich zuschwimmen sehen. Das erleichtert die Rettung.

Eine jener Institutionen, in denen Neufundländer Unglaubliches leisten, ist die von Ferruccio Pilenga gegründete italienische Schule der Wasserrettungshunde.

Italienische Schule der Wasserrettungshunde

Seit 1989 werden dort neben Labradoren und Retrievern auch viele Neufundländer für die Wasserrettung ausgebildet, wo sie harte Arbeit leisten. Die Ausbildung beginnt schon als Welpe. Nach einem Jahr intensiven Trainings dürfen die Hunde bereits aktiv werden und der Wasserrettung dienen. Geeignet für diese Ausbildung sind neben Neufundländern auch noch Labradore und Golden Retriever. Nur die großen und kräftigen unter den Vierbeinern werden genommen – ein Wasserrettungshund muss dort mindestens 30 Kilogramm wiegen – kein Wunder, denn die Hunde sollen nach abgeschlossener Ausbildung in der Lage sein, bis zu 30 Personen in einem Rettungsboot zu ziehen.1 Sie müssen außerdem imstande sein, bei jedem Wetter gegen die Strömung zu schwimmen, während sich Menschen an ihnen festhalten, um vor dem Ertrinken gerettet werden zu können. Dafür müssen die Vierbeiner hervorragend abgerichtet sein, damit man sich im Ernstfall zu 100% auf sie verlassen kann.

Trainiert wird spielerisch, ganz nach dem Geschmack des Neufundländers. Die ersten Dinge, die aus dem Wasser „gerettet“ werden sollen, sind Spielzeuge. Schritt für Schritt lernen die Fellnasen dann, auch Menschen anzuvisieren und sicher an Land bzw. zu einem Boot zu bringen.

Die flauschigen Helden müssen nicht nur Intelligenz, Kraft und Ausdauer an den Tag legen, sondern auch eine große Portion Mut. Bei der Wasserrettung wird ihnen stets viel abverlangt, unter anderem lange und schwierige Distanzen im Wasser zurückzulegen oder von einem Helikopter abzuspringen. Im folgenden Video kannst du die tapferen Sprünge ins Wasser selbst beobachten und außerdem noch mehr Tolles über das Training in der italienischen Schule der Wasserrettungshunde erfahren.

Der Neufundländer als Familienhund

Aufgrund seines sanften und sozialen Wesens wird der Neufundländer auch immer beliebter als Familienhund. Er strahlt nicht nur pure Gemütlichkeit aus, er versteht sich auch hervorragend mit Kindern und anderen Haustieren. Er ist im Grunde sehr pflegeleicht und kann problemlos überallhin mitgenommen werden, sofern es der Platz erlaubt. Seiner Größe ist sich der Neufundländer sehr wohl bewusst, weshalb er vorsichtig und liebevoll mit Kindern oder älteren Menschen umgeht.

Haltung

Aufgrund seiner Größe ist ein Haus mit Garten eine gute Voraussetzung, wenn ein Neufundländer bei dir einziehen soll, damit er sich genug bewegen und mit den Kindern herumtollen kann. Idealerweise lässt du ihn regelmäßig seiner Leidenschaft zum Schwimmen nachgehen. Aufgrund seines Gewichts und des schnellen Wachstums lastet viel Druck auf seinen Gelenken, wodurch er an Land nicht zu großen sportlichen Belastungen ausgesetzt werden sollte. Aktivitäten im Wasser schonen hingegen seinen Bewegungsapparat und machen ihm außerdem sehr viel Spaß. Regelmäßige Besuche am See sorgen optimal für sein Wohlbefinden. Bälle oder Frisbees aus dem Wasser zu apportieren, ist genau das Richtige für den Riesen.

Da Neufundländer sehr robust sind, können sie bei fast jedem Wetter auch draußen gehalten werden, wenn du dies bevorzugen solltest. Im Sommer ist jedoch Vorsicht geboten: Er mag es nicht zu heiß, deshalb solltest du immer ein schattiges Plätzchen für ihn bereitstellen bzw. ihn bei hohen Temperaturen in eine kühle Garage oder ein kühles Zimmer lassen. Sein wetter- und wasserfester Pelzmantel sollte regelmäßig gebürstet werden, damit er schön und gepflegt bleibt.

Die sanften Riesen sind intelligent, anhänglich und kuscheln für ihr Leben gern. Tägliche Schmuseeinheiten sollten also nicht fehlen. Am wohlsten fühlt er sich, wenn er bei seiner Familie sein kann. Man sollte ihn nicht zu viel alleine zu Hause lassen, da er den sozialen Kontakt und viel Nähe braucht.

Erziehung

Beim Neufundländer ist konsequente Erziehung aufgrund seiner Größe sehr relevant. Wenn du ihn als Welpen bekommst, solltest du direkt damit beginnen. In der Regel gilt der Neufundländer als lernwillig und versteht schnell, was man ihm beibringen will. Er ist ein großer und manchmal etwas träger Hund, daher könnte es sein, dass du gelegentliche Überzeugungsarbeit leisten musst, um das Training zu starten. Einmal motiviert ist er dann aber voll dabei. Da er über ein sensibles Wesen verfügt, braucht er eine geduldige und liebevolle, aber konsequente Hand, die ihn führt. Auf grobes und unsensibles Verhalten reagiert der Neufundländer mit Widerwillen.

Sorge vor und statte deinen Liebling mit dem wasserfesten Tractive GPS Tracker für Hunde aus, damit du nie in die unangenehme Situation kommst, deinen Hund lange suchen zu müssen. Und falls es schon spruchreif ist, dass es ein Neufundländer wird: Entscheide dich stattdessen für den wasserfesten Tractive DOG XL für große Hunde und genieße extra-lange Akkulaufzeit.

Verpackung des Tractive Dog Tracker XL

Immer wissen, wo dein Hund ist

Folge jedem Schritt in Echtzeit mit unbegrenzter Reichweite. Werde durch den Weglaufalarm benachrichtigt, falls sich dein Liebling zu weit entfernt. Zeichne seine Aktiv- und Ruhephasen dank Aktivitätstracking auf. Und orte deinen Vierbeiner gemeinsam mit Freund:innen, Familie oder Dogwalkern.

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Neufundländer-Welpe

Anschaffung

Immer wieder einmal werden Neufundländer wieder abgegeben, weshalb es immer ratsam ist, sich zuerst über die aktuellen Hunde im lokalen Tierheim zu informieren. Eventuell kannst du einem Hund dort ein tolles Zuhause schenken. Wenn für dich feststeht, dass du einen kleinen Welpen möchtest, solltest du dich an eine:n seriöse:n Züchter:in wenden. Dabei solltest du nichts überstürzen, sondern dir genügend Zeit nehmen, um dir die Hunde und Züchter:innen genau anzusehen.

Auf eine:n seriöse:n Züchter:in zu achten ist wichtig, damit dein Welpe auch gesund ist und du nicht unbewusst schlechte Zuchtbedingungen unterstützt. Beachte auch, dass laut Tierschutzgesetz der Welpe erst frühestens im Alter von 8 Wochen zu dir nach Hause geholt werden darf.

Folgendes kannst du tun, um dir einen Eindruck von Züchter:innen zu verschaffen2:

  • Informiere dich vorab im Internet gründlich über potenzielle Züchter:innen.
  • Sieh dir den Zustand der Welpen und die Bedingungen, unter denen sie aufwachsen, zuerst einmal vor Ort an.
  • Informiere dich über die Mutter der Welpen und ihren Zustand.
  • Finde heraus, wie viele Würfe pro Jahr gezüchtet werden. Es sollten nicht mehr als 2 Würfe jährlich sein.
  • Sprich mit Züchter:innen und finde heraus, ob diese wirklich interessiert an einem guten Platz für die Hunde sind.
  • Lass dir alle wichtigen Unterlagen zeigen (Zuchtzulassung, Angaben zu den Welpen etc.).

Der Preis für einen Neufundländer-Welpen kann je nach Züchter:in variieren, liegt aber durchschnittlich zwischen 1000 und 1500 Euro.

Du hast dich in den Neufundländer verliebt und möchtest einen von ihnen in deine Familie aufnehmen? Gute Entscheidung! Und wenn du noch mehr Inspiration zu Rassen brauchst, die gut als Familienhunde geeignet sind, sieh dir auch noch unseren Artikel über die 10 besten Familienhunde an.

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