Jeder Hund, egal woher, hat seine Geschichte. Gerade Hunde aus dem Tierheim haben oft eine schreckliche Vergangenheit und nicht immer gibt es ein Happy End. Mela hatte jedoch Glück. Sie fand nach einem Leben voller Gewalt und Misshandlungen eine Familie, die sie bedingungslos liebt. Sie erzählt uns ihre Geschichte, wie sie von gewalttätigen Besitzern ins Tierheim kam und schließlich von ihren wundervollen Eltern adoptiert wurde. Außerdem erfährst du, worauf du achten musst, wenn du einen Hund aus einem Tierheim adoptierst:

Mein Name ist Mela und ich freue mich darauf, dir meine Geschichte zu erzählen

Mein Leben begann erst so richtig, als ich vor einiger Zeit von der Tierrettung von meinem alten Zuhause geholt wurde. Die fehlende Liebe, Missverständnisse und die ständige Angst vor Schlägen meines damaligen Besitzers machen es mir sehr schwer, über die ersten zwei Jahre meines Lebens zu berichten.

Ganz egal, wie sehr ich mich bemühte, alles richtig zu machen und ein braves Mädchen zu sein, für meinen Besitzer war ich nie gut genug.

Ich bin den Menschen von der Tierrettung so unglaublich dankbar, dass sie mich aus diesem Umfeld gerettet und in ein Tierheim gebracht haben. Wer weiß, wie mein Leben sonst verlaufen wäre… Im Tierheim begann dann der zweite Abschnitt meines jungen Lebens.

Mein Leben als Tierheimhund

Stöckchen, Regenschirm und Co haben im Tierheim eine ganz neue Bedeutung bekommen. Es dauerte seine Zeit, bis ich begriff, dass Stöckchen werfen nicht mit Schmerzen verbunden sein muss, vor allem, wenn das Stöckchen nicht auf mir landet.

Langsam verstand ich, dass Menschen auch Freunde sein können, nicht nur Feinde.

Bald erkannte ich, dass ich verborgen unter meinen Ängsten eigentlich ein sehr sozialer Hund war. Ich fand viele zwei- und vierbeinige Freunde, aber langfristig brauchte ich jemanden, der mir die nötige Liebe und Hingabe widmet, mein Hundedasein auch genießen zu können. Schon bald erkannte ich das Potenzial der Partnervermittlung namens Tierheim. Meine zukünftige Familie musste sich zuerst einige Fragen stellen, bevor sie sich dazu entschied, mich aufzunehmen:

  • Welches Temperament soll mein Hund haben?
  • Wie groß darf der Hund sein, damit er in meinen Lebensraum passt?
  • Soll es ein Rüde oder eine Hündin werden?
  • Möchte ich einen Hund mit Langhaar- oder Kurzhaarfell?
  • Welches Alter soll mein künftiger Hund haben?

Das Tierheim, in dem ich lebte, legte bei der Hundevermittlung großen Wert darauf, dass Mensch und Hund gut zueinander passen. Hier spielt das Temperament, das Alter, die Größe und bei Mischlingshunden wie mir auch die speziellen Bedürfnisse der vorherrschenden Rasse eine große Rolle. Die Mitarbeiter im Tierheim waren wirklich sehr bemüht, die perfekte Familie für mich zu finden. Und dann war sie plötzlich da: eine Familie, die mich gerne adoptieren wollte und ich konnte mir nichts Schöneres vorstellen, als Teil dieser Familie zu werden.

Kennenlernen meiner neuen Familie

Meinen individuellen Charakter zeigte ich erst, als ich alleine war. Daher war es sehr vorteilhaft, dass sich meine zukünftige Familie Zeit nahm und mich vorerst einige Male zum Spazierengehen und für Ausflüge abholte. Es dauerte seine Zeit, aber allmählich wurde ich vertraut mit ihnen. Das langsame Kennenlernen trug sicher dazu bei, dass die ersten Tage in meinem neuen Zuhause umso sorgenfreier waren.

mela aus dem Tierheim

Die ersten gemeinsamen Tage

Endlich war es soweit: Ich war adoptiert! In den ersten Tagen in meinem neuen Zuhause war ich sehr sensibel. Es war alles so neu und ich war unsicher, aber auch offen für die Wünsche meiner neuen Familie. Sie zeigten mir meinen Schlafplatz, meinen Futterplatz, gingen gleich eine kurze Runde spazieren, damit ich die Umgebung meines neuen Reviers kennenlernen konnte. Was ich zu diesem Zeitpunkt brauchte, waren feste und faire Regeln, die mir Sicherheit gaben und das Gefühl von Geborgenheit vermittelten. Liebevolle Konsequenz beim Erlernen von Grundkommandos halfen mir ungemein.

Ich durfte so oft ich wollte in der Nähe meiner neuen Familie sein. Sie haben mir unglaublich viel Vertrauen entgegengebracht und schon bald waren wir ein richtig eingespieltes Team. Damit ich ihre Stimmungen wahrnehmen konnte, redeten sie sehr oft mit mir. Das half mir sehr, mein Vertrauen weiter aufzubauen.

Als ich zu Hause einzog, stand schon alles, was ich benötigte, bereit. Eine Grundausstattung für Hunde beinhaltet:

  • 1 Körbchen, nicht zu groß und nicht zu klein, mit gemütlicher Decke
  • Spielsachen
  • 1 passendes Brustgeschirr und Halsband
  • 1 kurze und 1 lange Leine
  • Fellbürste
  • Qualitätsfutter (abhängig von Alter und Rasse)
  • 2 Schüsseln für Futter und Wasser
  • Hundeschutzgitter für das Auto
  • GPS-Tracking Gerät, um ungewolltes Weglaufen zu vermeiden

Mein Happy End

Meine Eltern waren seit Beginn um meine Sicherheit besorgt und kauften mir deshalb einen GPS Tracker für Hunde. Anfangs wusste ich nicht wirklich, was das soll. Sie befestigten das kleine Gerät an meinem Halsband und schon bald fiel mir gar nicht mehr auf, dass es da war. Wenn ich den Tracker trage, sehen meine Eltern auf ihrem Handy genau, wo ich mich gerade befinde. Einmal wollte ich alleine eine Runde in der Nachbarschaft drehen, aber das Gerät hat sofort eine Nachricht an meine Eltern gesendet, dass ich Schlawiner weglaufe. War wohl nix mit der Entdeckungsreise!

Ich bin sehr froh darüber, die Chance erhalten zu haben, ein Leben ohne Angst führen zu dürfen. Nach wunderschönen drei Jahren, die ich nun schon bei meiner lieben Familie verbringen durfte, fällt es mir nun immer leichter mit Situationen umzugehen, die mich an die alte Zeit erinnern.

Ich hoffe, dass ich dir mit meiner Geschichte zeigen konnte, wie schön es ist, einem Hund wie mir die Chance auf ein glückliches und lustiges Leben zu geben. Wenn du darüber nachdenkst, einen Hund aus dem Tierheim zu holen, kann ich nur aus eigener Erfahrung sprechen: Es wird dein Leben und das deines zukünftigen Hundes für immer positiv verändern!

Eure Mela