Borreliose beim Hund: Die unterschätzte Gefahr
Zecken können ganz schön nervig sein - doch vor allem können sie gefährliche Krankheiten wie Borreliose übertragen. Wie du diese Krankheit erkennst, welche Maßnahmen du vorbeugend ergreifen kannst und wie sie behandelt wird, erfährst du in diesem Artikel.
Nicht nur wir Menschen, sondern auch unsere Vierbeiner können sich der Gefahr, an Borreliose zu erkranken, nicht entziehen. Zecken, die überall lauern, können deinen Liebling schneller befallen, als dir lieb ist und diese Krankheit übertragen. Schütze deinen Hund jetzt, indem du dich im Artikel über Symptome, Behandlung und Prävention informierst sowie darüber, wie du mit dem GPS & Health Tracker die Gesundheit deines Vierbeiners überwachen kannst.
Was ist Borreliose?
Borreliose ist eine durch Zecken übertragene bakterielle Infektionskrankheit, die nicht nur Menschen, sondern auch Hunde betrifft. Ausgelöst wird die Borreliose durch das Bakterium Borrelia burgdorferi, das in den Speicheldrüsen infizierter Zecken lebt. In der warmen Jahreszeit solltest du als Hundebesitzer:in daher immer ein Auge auf Zeckenbisse bei deinem Liebling haben. An Borreliose erkranken zwischen 5 und 10 Prozent der Hunde, die von einer Zecke gebissen wurden.1
Übertragung von Borreliose beim Hund
Der Hauptübertragungsweg für Borreliose ist der Biss einer mit Borrelien infizierten Zecke. Am häufigsten übertragen diese Krankheit die sogenannten Schildzecken. Die Erreger werden über den Speichel der Zecke auf den Hund übertragen und verbreiten sich dann weiter. Als häufige Folge werden die Gelenke oder manchmal auch Organe des Hundes befallen.2
Die Krankheit muss bei deinem Vierbeiner jedoch nicht zwingend ausbrechen, selbst wenn Erreger übertragen werden. Hat dein Liebling ein starkes Immunsystem, können sie auch einfach abgewehrt werden.
In seltenen Fällen kann ein Hund die Krankheit aber auch durch eine Bluttransfusion von einem infizierten Hund bekommen, wenn dessen Blut nicht auf diese Krankheit getestet wurde. Einige Hinweise gibt es auch darauf, dass Borreliose von einer infizierten Mutter auf ihre Welpen übertragen werden könnte – diese Feststellung ist jedoch nicht ausreichend dokumentiert.
Symptome von Borreliose beim Hund
Die Symptome von Borreliose beim Hund können vielfältig sein und sind auch nicht rein spezifisch für diese Krankheit, was es für Hundebesitzer:innen schwierig macht, sie zu erkennen. Außerdem können die Symptome oft erst Wochen bis Monate nach dem Zeckenbiss auftreten, sodass ein Zusammenhang schier unmöglich festzustellen ist.
Häufige Symptome sind:
- Geschwollene Lymphknoten
- Fieber
- Gelenkschmerzen und geschwollene Gelenke
- Lethargie
- Selten: Nierenentzündung
Egal, ob dein Vierbeiner unter Borreliose oder unter etwas anderem leidet, verminderte Aktivität und unruhiger Schlaf über eine längere Zeit deuten in den meisten Fällen auf ein gesundheitliches Problem hin. Oft bemerken wir im Stress des Alltags allerdings erst spät, dass etwas nicht stimmt. Mit einem GPS Tracker für Hunde kannst du deinen Hund nicht nur jederzeit live orten, sondern auch seine Aktivität und seinen Schlaf überwachen. Du wirst sofort benachrichtigt, sollte sich etwas an seinen üblichen Verhaltensmustern ändern. So kannst du schnell reagieren und deinen Liebling untersuchen lassen. Nicht umsonst ist Tractive GPS das bestbewertete Produkt auf dem Markt der Haustierortung.
„Oft bemerken Haustierbesitzer:innen erst spät, dass ihr Vierbeiner weniger aktiv ist als sonst. Aus diesem Grund haben wir die Gesundheitswarnungen ins Leben gerufen. Fallen die aktiven Minuten des Tieres plötzlich stark ab, könnte das auf eine Infektion oder Schmerzen hindeuten. So kann im Ernstfall schnell gehandelt und Hilfe geleistet werden.”
– Sebastian Raab, Product Manager bei Tractive & gelegentlicher Tiersitter
Quelle: Trustpilot
Quelle: Trustpilot
Diagnoseverfahren
Bei Verdacht auf Borreliose erfolgt zunächst eine Anamnese des Hundes sowie die Messung des Antikörperspiegels. Ist dieser erhöht und passt zu den Krankheitssymptomen des Hundes, werden weitere Untersuchungen durchgeführt, um die Diagnose zu untermauern. Um eine Nierenentzündung auszuschließen, muss unter Umständen der sogenannte UP/C Wert gemessen werden. Dieser zeigt an, wie viel Protein durch die Nieren verloren geht. Es muss jedoch jeweils individuell entschieden werden, welche Tests für eine Diagnose notwendig sind.
Früherkennung ist entscheidend!
⚠️ Die frühzeitige Diagnose und Behandlung von Borreliose bei Hunden ist entscheidend, um langfristige Gesundheitsschäden zu vermeiden.
Wenn die Krankheit früh diagnostiziert wird, kann sie in der Regel erfolgreich mit Antibiotikum behandelt werden, sodass die meisten Hunde sich vollständig davon erholen. Leider wird die Borreliose beim Hund oft erst spät erkannt bzw. behandelt. Ohne Behandlung kann die Krankheit zu schweren, chronischen Gesundheitsproblemen führen, beispielsweise zu:
- Nierenerkrankungen
- Chronische Gelenkentzündungen
- Herzprobleme
- Chronische Müdigkeit und Schwäche
Es ist also essenziell, dass du sofort die Tierarztpraxis aufsuchst, sollte dein Liebling Symptome zeigen! Du kennst deinen Vierbeiner vielleicht in- und auswendig, doch leider sind unsere Vierbeiner in unserer Gegenwart oft gut darin, Schmerzen zu verbergen. Dabei handelt es sich um ein instinktives Verhalten deines Hundes. In freier Wildbahn versuchen Hunde, ihre Krankheit vor anderen „Raubtieren“ zu verbergen. Das macht Sinn, wenn du an die Evolutionsgeschichte deines Hundes denkst: Ein kranker wilder Hund oder Wolf wäre anfälliger für Angriffe.
⚠️ Gehe daher auf Nummer sicher und statte deinen Vierbeiner mit einem GPS Tracker aus, um auf gesundheitliche Probleme aufmerksam gemacht zu werden, noch bevor du sie selbst bemerkst.
Behandlung von Borreliose beim Hund
Die Behandlung von Borreliose bei Hunden zielt darauf ab, die durch die Infektion verursachten Symptome zu lindern und die Ausbreitung der Bakterien im Körper des Hundes zu unterbinden. Sobald eine Diagnose gestellt wurde, wird in der Tierarztpraxis in der Regel ein Behandlungsplan erstellt, der auf den spezifischen Symptomen und dem allgemeinen Gesundheitszustand des Hundes basiert. Die folgenden Behandlungsmethoden kommen infrage:
Antibiotika-Therapie
Eine wirksame Behandlungsmethode für Borreliose bei Hunden ist die Gabe von Antibiotikum. Die Behandlungsdauer kann je nach Schweregrad der Infektion zwischen vier Wochen und mehreren Monaten variieren.
Behandlung der Symptome
Bestimmte Medikamente können in der Tierarztpraxis verschrieben werden, um Schwellungen, Schmerzen und Fieber zu reduzieren, die mit der Erkrankung einhergehen können.
In Fällen von schwerer Gelenkentzündung oder anderen schmerzhaften Zuständen können zusätzliche Schmerzmittel verschrieben werden.
Physiotherapie
In vielen Fällen kann Physiotherapie hilfreich sein, um die Beweglichkeit zu erhalten und die Muskelstärke bei Hunden mit chronischer Lahmheit zu verbessern.
Mein Hund hat Borreliose – was kann ich für ihn tun?
In erster Linie solltest du deinen Vierbeiner durchchecken lassen. Eventuell hat er gar keine Borreliose. Falls sich der Verdacht dennoch bestätigt, gibt es einige Dinge, die du selbst tun kannst, um ihm zu helfen.
Ernährung
Eine ausgewogene und nährstoffreiche Ernährung kann helfen, das Immunsystem des Hundes zu stärken und die Erholung zu unterstützen. Bei Gelenkschmerzen können Nahrungsergänzungen wie Glucosamin und Chondroitin unterstützend wirken, um die Gesundheit der Gelenke zu fördern und Symptome der Arthritis zu lindern.
Schonung
Die Schonzeit für einen Hund, der an Borreliose erkrankt ist, hängt von der Schwere seiner Symptome und dem Ansprechen auf die Behandlung ab. In der Regel empfehlen Expert:innen eine Schonperiode während der akuten Phase der Krankheit, die mit der Zeit der Antibiotikabehandlung zusammenfällt. Diese Phase kann je nach Schwere der Infektion und der Reaktion des Hundes auf die Therapie unterschiedlich lang sein, oft liegt sie jedoch im Bereich von einigen Wochen bis zu einem Monat.
Vermeide anstrengende Aktivitäten und halte die Spaziergänge während der Genesung kurz und leicht. Führe deinen Hund immer an der Leine, damit er sich nicht zu viel verausgabt! Achte außerdem immer darauf, was dir deine Fellnase signalisiert und auf Anzeichen von Überlastung oder Verschlechterung des Zustandes.
Regelmäßige Tierarztbesuche
Nach der Behandlung sind regelmäßige tierärztliche Untersuchungen wichtig, um den Erfolg der Therapie zu überwachen und sicherzustellen, dass keine Langzeitkomplikationen auftreten. Besprich am besten immer gleich während deines Besuchs in der Tierarztpraxis, wann du deinen Hund das nächste Mal bringen sollst.
Prävention
Zeckenbisse vermeiden
Kein Mensch und ganz sicher auch kein Hund ist sicher vor Zecken – so viel steht fest. Du kannst jedoch das Risiko einer erneuten Infektion bei deinem Vierbeiner reduzieren, indem du hohe, dichte Gräser meidest und dich über Zeckenprophylaxe informierst. Diese gibt es in Form von Halsbändern, Spot on, Tabletten, etc. und sind auf Rezept erhältlich. Lass dich am besten in der Tierarztpraxis zu den Möglichkeiten beraten.
Deinen Hund auf Zecken überprüfen
Die Übertragung von Borreliose erfolgt nicht sofort nach dem Zeckenbiss. Studien haben gezeigt, dass das Bakterium Borrelia burgdorferi, welches Borreliose verursacht, in der Regel erst nach einer gewissen Zeit der Anhaftung der Zecke auf ihren Wirt übertragen wird. Die kritische Zeitspanne für die Übertragung des Borreliose-Erregers wird oft mit mindestens 16 Stunden angegeben, nachdem die Zecke zu saugen begonnen hat.3
Dies bedeutet, dass die Wahrscheinlichkeit einer Borreliose-Infektion steigt, je länger eine Zecke am Hund festgesaugt bleibt. Die Übertragungszeit kann jedoch variieren und hängt von verschiedenen Faktoren ab, darunter die Zeckenart, das Entwicklungsstadium der Zecke (Larve, Nymphe, erwachsenes Tier) und die Umgebungsbedingungen.
⚠️ Das Risiko einer Übertragung kann durch schnelles Entfernen der Zecke deutlich reduziert werden. Überprüfe deinen Vierbeiner also regelmäßig auf Zecken! Falls du eine Zecke entdecken solltest, entferne diese so schnell wie möglich!
Zecken richtig entfernen
Zecken richtig zu entfernen, ist gar nicht so selbsterklärend, wie es scheint. Wird die Zecke falsch entfernt, kann es sein, dass der Kopf in der Haut des Hundes steckenbleibt und es über die Speicheldrüsen der Zecke dennoch zur Übertragung von Krankheiten oder zu Entzündungen kommt. Beachte also die folgenden Schritte, wenn du die Quälgeister entfernst:
- Halte einen Behälter mit Alkohol bzw. Wundbenzin bereit. Wenn du Gummihandschuhe zu Hause hast, ziehe diese an.
- Bitte eine zweite Person, dich zu unterstützen. Manche Hunde sind unruhig oder haben Angst – die zweite Person kann deinen Liebling in diesem Fall beruhigen und festhalten.
- Trenne das Fell deines Hundes mit den Fingern, um die Zecke gut sehen zu können. Positioniere eine Zeckenzange oder eine Zeckenschlinge um den Körper der Zecke, so nah an der Haut deines Hundes wie möglich. Drehe und ziehe vorsichtig an der Zange bzw. der Schlinge, um die Zecke zu entfernen.
- Überprüfe, ob die Mundwerkzeuge auf der Zecke sitzen und nicht in der Haut deines Hundes geblieben sind!
- Lege die Zecke in den Behälter mit Alkohol bzw. Wundbenzin. Behalte die Zecke für ein paar Tage. Wenn dein Hund eine Krankheit entwickelt, kann es hilfreich sein, die Zecke zur Identifizierung bereitzuhalten.
- Desinfiziere die Zange nach dem Verwenden.
- Wasche deine Hände.
⚠️ Falls die Mundwerkzeuge der Zecke in der Haut deines Lieblings stecken geblieben sind oder du einige Zeit später bemerkst, dass auf der Hautstelle eine rote Färbung zurückgeblieben ist, hole tierärztlichen Rat ein!
Impfung
Eine Borrelioseimpfung bei Hunden wirkt gegen bestimmte Borrelien-Unterarten und kann helfen, die Wahrscheinlichkeit einer Infektion nach einem Zeckenbiss zu verringern. Es gibt verschiedene Borreliose-Impfstoffe für Hunde auf dem Markt – die Entscheidung für einen spezifischen Impfstoff sollte in Absprache mit Expert:innen erfolgen. Da Zecken noch weitere Krankheiten übertragen, ist ein guter Zeckenschutz strengstens zu empfehlen.
Die Grundimmunisierung besteht in der Regel aus zwei Impfungen, die im Abstand von wenigen Wochen verabreicht werden, gefolgt von jährlichen Auffrischungsimpfungen, um den Schutz aufrechtzuerhalten. Idealerweise erfolgt die Impfung im Frühjahr, damit dein Liebling geschützt ist, wenn die ersten Zecken in den Gräsern lauern.
Fazit: Borreliose beim Hund
Zecken lauern überall und unsere Vierbeiner fangen sich die Quälgeister schneller ein, als wir denken. Richtig gefährlich werden sie jedoch dann, wenn sie die Borreliose auf deinen Liebling übertragen. Guter Zeckenschutz hat daher oberste Priorität! Lass deinen Hund außerdem gegen Borreliose impfen, untersuche ihn regelmäßig auf Zecken und entferne sie sofort, wenn du sie entdeckst.
Zusätzlich lohnt es sich, in einen GPS Tracker für Hunde zu investieren, mithilfe dessen du die Gesundheit deiner Fellnase im Blick behalten kannst. So kannst du schnell reagieren, sollte sich dein Hund mit Borreliose oder anderen Krankheiten infiziert haben.
Konsultiere deine Tierarztpraxis, solltest du etwas Ungewöhnliches bemerken und lass dich beraten, welche Behandlung für deinen Liebling infrage kommt.
Du hältst diesen Artikel für hilfreich? Dann teile ihn mit anderen Hundebesitzer:innen, damit ihre Vierbeiner ebenfalls sicher sind!
Die Sicherheit von Vierbeinern sowie die Korrektheit unserer Blogartikel liegen uns sehr am Herzen. Deshalb wurde dieser Artikel in Zusammenarbeit mit Tierärztin Frau Mag. Karoline Seifert verfasst.
Mag. Karoline Seifert
„Ich habe mein Studium im Jahr 2007 in Wien an der VetmedUni abgeschlossen. Als praktische Tierärztin bin ich seit 2010 tätig. Seit 2015 betreibe ich meine eigene Praxis im oberösterreichischen Zentralraum. Im Jahr 2020 habe ich mir den Traum eines eigenen Gebäudes erfüllt, mit ausreichend Platz und angenehmen Ambiente für Mensch und Tier. Unsere Spezialisierungen liegen unter anderem in der Zahnmedizin, Interne Medizin, Physiotherapie & Rehabilitation sowie Akupunktur & Neuralmedizin. Unser besonderes Anliegen ist die persönliche Betreuung sowie eine gute Kommunikation mit den Haustierbesitzer:innen.“