Kuscheln mit Hund: Die heilsame Wirkung von Hunden auf den Menschen
Du hast sicher schon einmal gehört, dass Hunde extrem feine Antennen haben, wenn es um die Befindlichkeiten ihrer Besitzer:innen geht und ihre soziale Kompetenz besonders gut ausgeprägt ist. Warum sie gut für uns sind und warum sie in der Therapie so beliebt sind, erfährst du in diesem Artikel.
Winterzeit ist Kuschelzeit! Sanft über das flauschige Fell unserer Vierbeiner zu streichen, ist Balsam für die Seele – und zwar für beide Seiten. Doch nicht nur unsere Psyche, auch unser Körper kann durch die Anwesenheit unserer Fellnasen positiv beeinflusst werden. Die Zeit zu zweit reduziert Stress und das Kuscheln mit Hund wirkt sich positiv auf die Gesundheit aus. Lies im Artikel jetzt mehr über die tollen Fähigkeiten unserer Vierbeiner und darüber, warum sie uns so guttun.
Wenn du mit deiner Fellnasen kuschelst, stärkt das nicht nur die Bindung zwischen euch, sondern du kannst auch noch einige positive Effekte auf Körper und Seele erwarten. Du bist gespannt, welche das sind? Dann lies weiter.
Psychische Auswirkungen von Hunden auf den Menschen
Stressreduktion
Interaktionen mit Hunden, einschließlich Kuscheln, können den Cortisolspiegel senken, ein Hormon, das mit Stress in Verbindung gebracht wird. Unzählige Studien belegen, dass der Umgang oder die Nähe zu einem Tier Gefühle von Angst oder Stress verringert.1 Hunde werden daher nicht umsonst aufgrund ihres intelligenten und sozialen Wesens gerne in vielen Therapien eingesetzt.
Soziale Unterstützung und Trost
Hunde bieten eine Form der nicht wertenden sozialen Unterstützung, die das Selbstwertgefühl und das Gefühl der Akzeptanz stärken kann. Sie geben uns Halt und schenken uns Trost, wenn es uns nicht gut geht. Untersuchungen kamen zu dem Ergebnis, dass für Menschen der Trost durch ein geliebtes Haustier dem eines guten Freundes gleichwertig ist.2
Viele Hundebesitzer:innen berichten, dass ihr Vierbeiner spüren kann, wenn sie traurig sind – und das ist nicht nur ein Gefühl! Es konnte tatsächlich nachgewiesen werden, dass viele Hunde Stresshormone ausschütten und sich ihre Herzfrequenz ändert, wenn jemand weint oder Angst hat.3 Doch die sozialen Kompetenzen von Hunden gehen sogar noch darüber hinaus: Studien zeigen, dass Hunde Emotionen nicht nur erkennen, sondern auch selbst mitfühlen können. Sind wir also glücklich, traurig, oder wütend, kann dieses Gefühl auch auf unsere Vierbeiner übergehen.4 Diese Übertragung von Emotionen von dem Menschen auf den Hund (Interspecies Emotional Contagion) lässt sich auf Faktoren wie veränderter Körpergeruch, Schlüsselneuronen und Ausschüttung gewisser Hormone zurückführen, die der Hund durch seine feinen Antennen wahrnehmen kann.5
Dass der Hund des Menschens Leid versteht, ist also nicht so ganz weit hergeholt. In Anbetracht dessen, dass Hund und Mensch schon seit ca. 20.000 Jahren zusammenleben, ist dies auch kein Wunder.
💡 Übrigens: Wusstest du, dass die sogenannten Spiegelneuronen, die dafür verantwortlich sind, dass Menschen Mimik und Körpersprache des Gegenübers unbewusst imitieren, auch bei miteinander spielenden Hunden nachgewiesen werden konnten?6
Hilfe bei Depressionen
Regelmäßige Interaktionen mit Hunden kann depressive Symptome verringern, indem sie die Isolation vermeiden und dem Menschen ein Gefühl von Zweck und Verantwortung geben. Dass Hunde Depressionen tatsächlich lindern können, wurde in einer Studie der amerikanischen Wissenschaftlerin Cline Clark gezeigt. Der Effekt war allerdings nicht bei allen Proband:innen gleich stark – am stärksten zeigte sich der Einfluss der Fellnasen bei alleinstehenden Personen.7
Steigerung des allgemeinen Glücks
Die Gesellschaft eines Hundes, insbesondere durch Kuscheln und andere Formen der Zuneigung, kann das allgemeine Glücksgefühl steigern. Viele Menschen erleben durch die Interaktion mit einem Tier eine Steigerung ihrer Lebensfreude. Auch einige Langzeitstudien belegen, dass Hunde für ihre Halter:innen ein Puffer bei schlechter Laune sind und Kummer und Sorgen schnell klein wirken lassen.8
Körperliche Auswirkungen von Hunden auf den Menschen
Freisetzung von Oxytocin
Es ist kein Geheimnis, dass beim Kuscheln mit einem Hund das sogenannte „Wohlfühlhormon“ Oxytocin freigesetzt wird. Dies geschieht durch Augenkontakt und körperliche Berührungen.9 Es löst ein Gefühl der Ruhe und Zufriedenheit aus, fördert die Empfänglichkeit für soziale Signale und stärkt die emotionale Bindung zwischen Mensch und Tier.
Senkung des Blutdrucks
Studien haben gezeigt, dass das Streicheln oder Kuscheln mit einem Hund den Blutdruck senken kann. Dies ist teilweise auf die Freisetzung von Oxytocin zurückzuführen, das die Blutgefäße erweitert und so den Blutdruck sinken lässt.
Herzfrequenz
Wusstest du, dass regelmäßige Interaktion mit Hunden das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen reduzieren kann?10 Der Entspannungszustand, der von Vierbeinern ausgelöst wird, bringt neben einer Senkung des Blutdrucks auch eine Verlangsamung des Pulses mit sich. Es gibt ebenfalls einige Hinweise auf eine bessere Herzfrequenzvariabilität bei Hundehalter:innen.
Stärkung des Immunsystems
Unsere Vierbeiner sind nicht immer so sauber wie wir – und das hat auch etwas Positives. Das Kuscheln und Spielen mit Hunden kann dazu beitragen, das Immunsystem durch regelmäßige Exposition gegenüber leichten Allergenen und Bakterien zu trainieren und zu stärken. Eine Studie der britischen Forscherin Deborah Wells konnte zeigen, dass Hundebesitzer:innen seltener krank sind und allgemein schneller genesen11 – beeindruckend, oder?
Schmerzlinderung
Die Anwesenheit von Hunden und die durch Kuscheln freigesetzten Hormone können dazu beitragen, dass Menschen sich weniger auf Schmerzen konzentrieren. Oxytocin kann auch dazu beitragen, Schmerzen zu lindern, was besonders bei chronischen Schmerzzuständen hilfreich sein kann.
Verbesserung der Fitness
Eines ist klar: unsere Vierbeiner halten uns auf Trab! Nicht zuletzt animieren unsere Vierbeiner uns zu mehr Bewegung, was uns körperlich fit hält! Dieser Faktor ist nicht außer Acht zu lassen. Tägliche Spaziergänge, Trainings- und Spieleinheiten halten Mensch und Hund fit und gesund. Einige Studien ergaben sogar eine höhere Lebenserwartung bei Hundebesitzer:innen.12
Die Wirkung von Hunden auf Kinder
Es wird oft gesagt, dass Hunde einen ganz eigenen Draht zu Kindern haben. Sie sind nicht nur ein Seelentröster, wenn ihnen zum Weinen zumute ist, sie sind auch großartige Beschützer, die beim Zubettgehen nicht mehr aus dem Kinderzimmer wegzudenken ist. Haustiere sind eine große Bereicherung in der Entwicklung von Kindern, da sie nicht nur den Respekt und Rücksicht in Bezug auf die Tierwelt lernen, sondern auch ihre Konzentrationsfähigkeit, Empathie, Fürsorge und Verantwortungsbewusstsein gestärkt wird.
Fazit: Kuscheln mit Hund
Na? Warst du dir über all diese wunderbaren Einflüsse von Hunden auf uns bewusst? Hunde können Stress reduzieren, uns trösten, zum Lachen bringen, für uns da sein und uns auch noch körperlich fit und gesund halten – mit anderen Worten: Sie sind einfach wunderbare Zeitgenossen! Worauf wartest du also noch? Dein zukünftiger Mitbewohner wartet vielleicht bereits im lokalen Tierheim darauf, dich glücklich zu machen!
PS: Und falls du deinen Hund genauso gut beschützen möchtest, wie er dich, statte ihn zur Sicherheit mit einem GPS Tracker für Hunde aus. So kannst du ihn nicht nur jederzeit orten, sondern auch noch seine Gesundheit im Auge behalten.
Dieser Beitrag wurde von Bettina H. verfasst. Neben ihrer Katze Whisky genießen auch jede Menge weitere Tiere auf dem Wiesmayrgut ihre Zuwendung und Pflege. Seit 2020 unterstützt sie den Lebenshof tatkräftig bei den unterschiedlichsten Aufgaben und hat es sich mit dem Rest des Teams zur Aufgabe gemacht, ausgesetzten, kranken und alten Tieren ein liebevolles Zuhause zu bieten.
Ihr großes Herz für Tiere brachte Bettina zu Tractive, wo sie neben ihrer Verantwortlichkeit in der Finanzabteilung auch ihr Wissen, das sie aus der jahrelangen Erfahrung mit Tieren gewonnen hat, im Blog teilt.