Wirkt dein Vierbeiner lustlos und müde? Was Lethargie beim Hund bedeutet
Wenn dein Hund langsamer geworden ist oder sich nicht mehr viel bewegt, deutet dies vielleicht auf ein gesundheitliches Problem hin, das behandelt werden muss. Erfahre jetzt, ob das notwendig ist und wie du helfen kannst.

Ist dir aufgefallen, dass sich dein Hund in letzter Zeit nicht viel bewegt? Hast du es einfach nur mit einer etwas trägeren Hunderasse zu tun, oder ist dein normalerweise aktiver Vierbeiner plötzlich antriebslos geworden? Lethargie beim Hund kann ein Anzeichen für eine ernsthafte Erkrankung sein. Erfahre mehr über die möglichen Ursachen und wie du sie behandeln kannst. Außerdem erfährst du hier, wie Aktivitätstracking für Hunde dazu beitragen kann, dass dein Liebling gesund und in Sicherheit bleibt.

Halte deinen Hund gesund & sicher
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🐾 Als Lethargie beim Hund bezeichnet man einen Zustand der Energielosigkeit über einen längeren Zeitraum
🐾 Einige Hunderassen neigen von Natur aus zu Lethargie, wie z.B. Berner Sennenhunde, Bulldoggen oder Chow-Chows
🐾 Viele verschiedene Erkrankungen können hinter Lethargie stecken. Dies sollte in der Tierarztpraxis abgeklärt werden
🐾 Mit dem smarten Hundetracker von Tractive kannst du das Aktivitätslevel deines Hundes gut im Auge behalten und auf Veränderungen aufmerksam werden
Was bedeutet Lethargie beim Hund?
An manchen Tagen kommt es vor, dass wir einfach nur auf der faulen Haut liegen möchten – diese Tage gibt es auch im Leben deines Hundes. Manchmal hat Trägheit jedoch ernstere Ursachen, vor allem, wenn sie über längere Zeit besteht. Es könnte sich um krankhafte Lethargie handeln – ein Zeichen dafür, dass es deinem Hund nicht gut geht.
Lethargie ist der Zustand oder die Eigenschaft, keine Energie zu haben; Trägheit, Schläfrigkeit, Unempfindlichkeit oder vermindertes Interesse an Aktivitäten über einen längeren Zeitraum. Wenn dein Hund über längere Zeit nicht mehr motiviert ist, spazieren zu gehen oder seine Lieblingsspiele zu spielen, deutet das auf Lethargie hin.
15 Hunderassen, die zu Trägheit neigen
Die unten erwähnten Hunderassen brauchen von Natur aus weniger Aktivität als andere. Du könntest sie als „faule“ Hunderassen bezeichnen – oder als perfekte Wohnungsgenossen! 😉
- Basset Hound
- Berner Sennenhund
- Bulldogge
- Chow-Chow
- Französische Bulldogge
- Deutsche Dogge
- Havaneser
- Neapolitanischer Mastiff
- Neufundländer
- Pekinese
- Mops
- Bernhardiner
- Shih Tzu
- Spinone Italiano
- Tibetanische Dogge
Gründe für Lethargie beim Hund
Lethargie beim Hund kann durch viele verschiedene Faktoren verursacht werden, die von relativ harmlos bis lebensbedrohlich reichen. In der folgenden Liste findest du einen Überblick über die möglichen Ursachen für Lethargie bei Hunden.
Parvovirus
Das canine Parvovirus befällt den Magen-Darm-Trakt und verursacht Lethargie, Appetitlosigkeit, Bauchschmerzen, Blähungen, Erbrechen, Fieber oder niedrige Temperatur und Durchfall bei Hunden. Die Krankheit wird durch den Kontakt mit infizierten Hunden oder kontaminierten Oberflächen übertragen. Am meisten gefährdet sind ungeimpfte oder unter 4 Monate alte Hunde. Eine Impfung und gute Hygiene können das Parvovirus bei Hunden verhindern. Wenn du den Verdacht hast, dass dein Hund Parvo hat, bring ihn sofort in eine Tierarztpraxis. Eine Diagnose und eine aggressive Behandlung sind notwendig, damit sich dein Hund so schnell wie möglich von dem Virus erholt1.
Staupe
Hundestaupe ist ein Virus, das die Atemwege, den Magen-Darm-Trakt und das Nervensystem infizierter Hunde befällt. Es kann über die Luft verbreitet werden und verursacht zunächst einen wässrigen, eitrigen Ausfluss aus den Augen. Weitere Symptome sind eine laufende Nase, Husten, Lethargie, Fieber, Appetitlosigkeit und Erbrechen. Schließlich kann es zu Muskelzuckungen, kreisendem Verhalten, Krämpfen, Kauanfällen und Speichelfluss, Krampfanfällen und Lähmungen kommen, da das Virus das Nervensystem angreift. Auch eine Verdickung der Fußballen kann auftreten. Staupe bei Hunden ist oft tödlich; und wenn der Hund überlebt, bleiben oft Schädigungen des Nervensystems zurück.2
Zwingerhusten
Diese infektiöse Bronchitis befällt das Atmungssystem von Hunden und verursacht Husten. Symptome schließen auch Niesen, eine laufende Nase, keuchen, nach Luft schnappen, Augenausfluss und Müdigkeit mit ein. Normalerweise geht die Krankheit von selbst wieder weg, aber bei Welpen, älteren oder kranken Hunden, die an Zwingerhusten leiden, kann eine Behandlung erforderlich sein, um eine schwere Infektion zu verhindern.3
Herzwürmer
Die Herzwurmkrankheit bei Hunden wird durch einen parasitären Wurm verursacht, der das Herz, die Lunge und die Blutgefäße des betroffenen Tieres befällt. Anfänglich treten keine Symptome auf, später in der Regel Lethargie und Husten, gefolgt von Atembeschwerden und einem kränklichen Aussehen im Spätstadium. Unbehandelt können Herzwürmer zu einem Hohlvenen-Syndrom führen, das Organversagen und Tod zur Folge haben kann. Die Behandlung kann für den Hund hart und für dich teuer sein. Sprich daher am besten mit einer tiermedizinschen Fachkraft über die Möglichkeiten, Herzwürmer zu verhindern.4
Leptospirose
Eine weitere mögliche Ursache für Lethargie bei Hunden ist Leptospirose, eine Infektionskrankheit, die durch das Bakterium Leptospira verursacht wird. Sie befällt die Nieren und die Leber von Hunden und kann zu Organversagen führen. Zu den Symptomen einer schweren Infektion gehören Lethargie, Depressionen, Erbrechen, Fieber, erhöhter Durst, verminderter Appetit und häufiges Wasserlassen. Hunde mit leichten Infektionen zeigen möglicherweise überhaupt keine Symptome, aber die Krankheit entwickelt sich in der Regel schnell. Außerdem können Hunde mit dieser Krankheit Gelbsucht entwickeln.5

Borreliose
Borreliose ist eine von Zecken übertragene Krankheit, die durch das Bakterium Borrelia burgdorferi verursacht wird und sowohl Hunde als auch Menschen befallen kann. Das Bakterium im Inneren der Zecke wird durch einen Zeckenbiss in die Blutbahn des Hundes übertragen, kann in verschiedene Organe wandern und dort Krankheiten und anhaltende Gesundheitsprobleme verursachen. Die Zecke muss 24-48 Stunden an dem Hund haften, um die Krankheit zu übertragen. Zu den Symptomen der Borreliose bei Hunden gehören Appetitlosigkeit und Energielosigkeit, Fieber, Lahmheit, geschwollene Gelenke, Unwohlsein und Schmerzen. Auch Nierenversagen und ernsthafte Herz- und Gehirnprobleme können auftreten. Da Zecken auch andere schwere bakterielle Krankheiten übertragen können, ist die Zeckenkontrolle bei Hunden ein absolutes Muss für alle Hundeeltern in einem zeckenverseuchten Gebiet.6
Chronische Krankheiten
Chronische Krankheiten sind ein weiterer möglicher Grund für Lethargie bei Hunden. Wenn dein Hund an einer Herz- oder Lebererkrankung, Krebs, Diabetes oder Hypoglykämie leidet, wird er wahrscheinlich lethargisch sein und andere Krankheitsanzeichen zeigen. Ältere Hunde sind am meisten gefährdet, solche Beschwerden zu entwickeln, die oft mit Medikamenten, einer Ernährungsumstellung oder einer Operation behandelt werden. Auch hier gilt: Wenn dein Hund Krankheitsanzeichen zeigt (z. B. wenn er Anfälle hat, nicht mehr frisst, übermäßig trinkt und häufig uriniert, sich erbricht, Fieber oder Durchfall hat), solltest du so schnell wie möglich eine Tierarztpraxis aufsuchen.
Medikamente
Auch verschiedene Arten von Medikamenten können deinen Hund schwach oder lethargisch machen. Dazu gehören Medikamente, die deinem Hund in der Tierarztpraxis verschrieben wurden, oder frei verkäufliche Floh-, Zecken- oder Herzwurmmittel. Auch natürliche Ergänzungsmittel oder alternative Therapien, wie CBD für Hunde, können deinen Hund krank oder müde machen. Suche also sofort tiermedizinische Hilfe auf, wenn dein Hund nach der Einnahme eines neuen Medikaments oder Produkts träge wirkt.
Apropos Medikamente: Viele Medikamente für Menschen, wie z. B. gängige Schmerzmittel, sind für Hunde giftig, also halte sie immer von Tieren fern.
Vergiftung
Außerdem wirken Hunde lethargisch und krank, wenn sie vergiftet wurden. Vergiftet zu sein bedeutet nicht, dass sie buchstäblich Gift zu sich genommen haben – wie zum Beispiel Pestizide oder Rattengift (obwohl auch das möglich ist). Viele alltägliche Haushaltssubstanzen sind für Hunde giftig, von Schokolade, Alkohol und Weintrauben bis hin zu Reinigungsmitteln und Chemikalien; Pflanzen und Pilze bis hin zu rezeptfreien oder verschreibungspflichtigen Medikamenten. Hier findest du eine Liste mit Lebensmittel, die für Hunde giftig sind. Wenn du den Verdacht hast, dass dein Hund etwas verschluckt hat, das giftig sein könnte, wende dich sofort an deine Tierarztpraxis oder an diese Notrufnummern (Deutschland & Österreich).
Schilddrüsenunterfunktion
Eine weitere mögliche Ursache für Lethargie bei Hunden ist eine Schilddrüsenunterfunktion (Hypothyreose). Dieser Zustand wird in der Regel durch eine Grunderkrankung verursacht und führt zu einer Verlangsamung des Stoffwechsels. Weitere Symptome einer Schilddrüsenunterfunktion sind Gewichtszunahme, stumpfes Fell und übermäßiger Fellwechsel, Kälteempfindlichkeit, dünnes Fell, langsamer Herzschlag, Lahmheit, mangelnde Koordination, Verlust von Libido bzw. Läufigkeit und mehr7.
Andere Gründe für Lethargie beim Hund
Wie du siehst, gibt es viele mögliche Gründe, warum ein Hund lethargisch sein könnte. Zusätzlich zu den oben genannten Möglichkeiten kann ein lethargischer Hund auch Schmerzen, ein Trauma, Durchfall, Blutarmut, einen Schlangenbiss oder eine andere Verletzung oder Probleme mit den Analdrüsen haben.
Ab wann ist es Zeit für die Tierarztpraxis?
Wenn dein Hund ungewöhnlich schwach oder lethargisch ist, kann das viele Ursachen haben, von Schmerzen und Medikamenten bis hin zu Infektionen und Krankheiten. Deshalb solltest du sofort eine Tierarztpraxis aufsuchen, wenn dein Hund sich nicht wie er selbst verhält und in letzter Zeit seine Energie verloren zu haben scheint. Dort wird ein Gesundheitscheck durchgeführt, um mögliche Krankheiten oder Verletzungen auszuschließen. Hunde, die lethargisch sind, können an einem der unten aufgeführten Gesundheitsprobleme leiden.

Lethargie beim Hund erkennen und behandeln
Im Stress des Alltags übersehen wir oft die feinen Signale, dass mit unserem Vierbeiner etwas nicht stimmt. Vielleicht ist er lethargischer geworden als früher, aber du hast es noch gar nicht so sehr bemerkt. Mit dem Smarten Hundetracker von Tractive kannst du nicht nur jeden Schritt deines Hundes verfolgen, sondern auch seine Gesundheit im Auge behalten.
Der Tracker zeichnet die Vitalwerte deines Hundes (Atem- und Herzfrequenz) sowie Aktivität, Schlaf und Bellverhalten auf und verzeichnet Abweichungen. Sollten die tägliche Aktivität deines Hundes sinken, wirst du sofort informiert und kannst potenziellen Problemen früh entgegenwirken.

„Oft bemerken Haustierbesitzer:innen erst spät, dass ihr Hund weniger aktiv ist als sonst. Aus diesem Grund haben wir die Gesundheitswarnungen ins Leben gerufen. Fallen die aktiven Minuten des Hundes plötzlich stark ab, könnte das auf eine Infektion oder Schmerzen hindeuten. So kann im Ernstfall schnell gehandelt und Hilfe erhalten werden.”
– Sebastian Raab, Product Manager bei Tractive
Die Behandlung von Lethargie bei Hunden hängt von ihrer Ursache ab. Selbst mit all den oben genannten Informationen kann es schwierig sein, die genaue Ursache für die Lethargie deines Hundes selbst zu bestimmen. Untersuche deinen Hund auf Verletzungen und achte auf alle Symptome, die dein Hund zeigt. Ist er nur ein bisschen träge (durch zu wenig Auslauf)? Oder zeigt er auch besorgniserregende Anzeichen eines Gesundheitsproblems, wie Erbrechen oder Durchfall?
Wenn du den Verdacht hast, dass dein Hund krank ist oder Schmerzen hat, oder du Veränderungen in der Tractive GPS App bemerkst, ist es ratsam, ihn in eine Tierarztpraxis zu bringen. Dort können einige Tests durchgeführt werden, um festzustellen, was genau die Ursache für die Lethargie deines Hundes ist. Tierärzt:innen wissen am besten, wie man die Lethargie deines Hundes behandeln kann und können dich beraten, wie du am besten vorgehst, damit es deinem Hund wieder besser geht.