Ohrmilben beim Hund
Vor allem Welpen und alte, kranke oder immunschwache Hunde neigen dazu, sich mit Ohrmilben zu infizieren. Sei gut darüber informiert, wie du sie erkennst und wie du vorbeugen kannst, damit du deinem Vierbeiner effizient helfen kannst.
Kratzt dein Hund sich in letzter Zeit häufig am Ohr und schüttelt den Kopf? Dann könnten lästige Ohrmilben dahinterstecken. Diese winzigen Parasiten können großen Unmut bei unseren Vierbeinern verursachen, weswegen wir sie lieber schnell wieder loswerden sollten. In diesem Artikel werfen wir einen genaueren Blick darauf, wie man die Quälgeister erkennt, behandelt und ihnen vorbeugt.
Was sind Ohrmilben?
Ohrmilben (Otodectes cynotis) sind winzige Parasiten, die sich im Gehörgang von Hunden (und anderen Tieren, wie z.B. Katzen) ansiedeln. Sie gehören zu der Gattung der Spinnentiere. Katzen sind dabei häufiger betroffen als Hunde.1 Sie ernähren sich von abgestorbenen Hautzellen und verursachen dabei starke Irritationen.
Ohrmilben sind nur etwa 0,3 bis 0,5 Millimeter groß und daher mit bloßem Auge kaum zu erkennen. Trotzdem können sie ernsthafte Probleme verursachen, wenn sie unbehandelt bleiben. Ihre Vermehrung passiert schnell – sie legen ihre Eier im Ohr des Hundes ab, aus denen innerhalb weniger Tage neue Milben schlüpfen. Aufgrund ihrer zügigen Ausbreitung ist schnelles Handeln erforderlich.
Sind Ohrmilben übertragbar?
Ja, Ohrmilben sind hochansteckend und können leicht von einem Tier auf ein anderes übertragen werden, insbesondere in Haushalten oder Gemeinschaften mit mehreren Tieren. Oft geben Muttertiere die Ohrmilben bereits an ihre Jungen weiter.
Ein Befall kann nicht nur bei Hunden, sondern auch bei Katzen, Kaninchen und anderen Haustieren vorkommen. Außerdem ist Vorsicht geboten: Ohrmilben können bis zu einigen Wochen außerhalb des Wirts überleben, die Ansteckungsgefahr bleibt also selbst während und nach der Behandlung hoch. Außerdem bedeutet dies, dass sich Tiere auch in kontaminierten Umgebungen (z.B. im Freien durch gemeinsam benutztes Hundespielzeug, Wasserschüsseln etc.) anstecken können.
Nur in sehr seltenen Fällen kommt es jedoch zur Übertragung auf den Menschen. Ohrmilben, die Hunde befallen (meist Otodectes cynotis), können Menschen normalerweise nicht infizieren. Menschen sind nicht der ideale Wirt für diese Milben, daher ist eine Übertragung von Hund auf Menschen sehr unwahrscheinlich.
So erkennst du Ohrmilben beim Hund
Die Symptome eines Ohrmilbenbefalls bei Hunden sind oft recht eindeutig. Die Bisse sowie der Speichel der Milben verursacht starke Reizungen im Gehörgang des Hundes. Zu den häufigsten Anzeichen zählen:2
- Starkes Kratzen am Ohr
- Schütteln oder Schiefhalten des Kopfes
- Unruhe
- durch das Kratzen bedingter Haarausfall
- Krustenbildung
- Rötungen, Entzündungen, Infektionen
- Vermehrte Ohrenschmalzbildung, Ohrenschmalz weist dunkle Farbe auf
⚠️ Wird die Parasiteninfektion nicht zeitnah behandelt, können sich die Milben immer mehr ausbreiten und weitere Schäden verursachen, wie z.B. Schädigung des Trommelfells oder Mittelohrentzündung. Zögere also nicht, deinen Liebling bei ersten Symptomen in die Tierarztpraxis zu bringen!
Behandlung von Ohrmilben
Die gute Nachricht: Ein Ohrmilbenbefall lässt sich in der Regel einfach und effektiv behandeln, wenn er erst einmal festgestellt wurde. Der Haken ist, dass die Behandlung meist über einen längeren Zeitraum erfolgen muss, um die Quälgeister ganz loszuwerden.
Nach der Diagnose wird der Tierarzt / die Tierärztin die Ohren deines Lieblings reinigen, um dem Juckreiz zu mildern und lokale Mittel verschreiben, welches die Milben abtötet. Diese werden meist in Form von Ohrentropfen oder Spot-on-Präparaten verabreicht. Sind bereits sekundäre Infektionen aufgetreten, müssen diese ebenfalls behandelt werden.
Je nach Schwere des Befalls kann die Dauer der Behandlung variieren. Es ist wichtig, die verschriebenen Mittel konsequent anzuwenden, da ein erneuter Befall ansonsten schnell auftreten kann. Außerdem sollten alle anderen Tiere im Haushalt ebenfalls untersucht und gegebenenfalls behandelt werden, um eine erneute Infektion zu verhindern.
Vermeide engen Kontakt deines Hundes zu anderen Spielgefährten sowie Hundezonen oder Parks für eine Weile, um andere Vierbeiner zu schützen.
Um einen erneuten Befall zu verhindern, ist es ebenfalls notwendig, die Umgebung zu behandeln. Du solltest:
- Decken- und Polsterbezüge sowie jegliche Textilien, mit denen dein Hund in Berührung gekommen ist, über die Behandlungsdauer regelmäßig heiß waschen
- die Spielsachen deines Hundes regelmäßig waschen bzw. desinfizieren
- Fußboden, Teppiche und Polstermöbel über die Behandlungsdauer hin gründlich absaugen
- regelmäßig einen Dampfreiniger verwenden, falls du einen zur Verfügung hast
- deine Hände gründlich waschen, nachdem du deinen Hund oder seine Gegenstände angefasst hast
Vorbeugung: So schützt du deinen Hund vor Ohrmilben
Du möchtest etwas dazu beitragen, dass dein Hund erst gar keine Ohrmilben bekommt? Natürlich haben wir auch einige Tipps zur Prävention für dich.
Du solltest die Ohren deines Vierbeiners regelmäßig kontrollieren. Unreinheiten oder Entzündungen sind bei regelmäßiger Inspektion gut zu erkennen. Findest du leichte Verunreinigungen, kannst du diese sanft mit einem Wattepad entfernen. In der Tierarztpraxis erhältst du eine Flüssigkeit, die du für die Reinigung der äußeren Ohren verwenden kannst.
⚠️ Verwende keine Wattestäbchen für die Ohren deiner Fellnase. Diese können das Ohr verletzen oder Schmutz tiefer in den Gehörgang drücken.
Regelmäßige Tierarztbesuche schützen deinen Vierbeiner nicht nur vor Parasiten, sondern lassen dich auch sonstige Erkrankungen schnell erkennen. Dort kannst du dir zudem Spot-On-Präparate besorgen, die deinen Hund vor Milben und anderen Parasiten schützen.
Ein GPS Tracker für Hunde kann dir übrigens helfen, die Gesundheit deines Vierbeines im Überblick zu behalten. Sieh dir täglich seine Werte zu Aktivität, Schlaf, Bellen & Co an und werde informiert, falls ein Wert von seinen Durchschnittswerten abweicht. So kannst du schnell handeln, falls etwas nicht stimmt.
💡 Mit dem GPS Tracker für Hunde bleibst du außerdem darüber informiert, in welchen Gebieten sich gefährliche Pflanzen wie z.B. Grannen oder besonders viele Parasiten befinden. Werde durch die Gefahrenmeldungen von anderen Haustierhalter:innen gewarnt oder warne selbst.
Fazit: Ohrmilben beim Hund
Parasiten wie Ohrmilben können ganz schön nervig sein – vor allem können sie aber auch ernstere Probleme bei deinem Hund verursachen, wenn sie länger unbehandelt bleiben. Kontrolliere die Ohren deiner Fellnase regelmäßig, um nichts zu übersehen. Ein GPS Tracker für Hunde unterstützt dich, deinen Hund sicher und gesund zu halten, indem er dich informiert, sollte etwas Ungewöhnliches auftreten.
Bei ersten Anzeichen von verstärktem Kratzen, Kopfschütteln oder Veränderungen der Haut solltest du einen Tierarzt oder eine Tierärztin zeitnah einen Blick auf deinen Hund werfen lassen.
Noch weitere Infos gefällig? Dann sieh dir dieses Video vom Pfotendoctor an: