Katzenbesitzer:innen kennen es – die Mieze kommt auf den Schoß und fängt an zu schnurren. Sie tut es, wenn sie für Streicheleinheiten oder eine Kuschelpartie vorbeikommt, wenn du mit ihr sprichst, oder auch nur dann, wenn sie dir in die Augen schaut. Was hat es mit diesem seltsamen biologischen Phänomen auf sich? Wie und warum schnurren Katzen? Könnten sie vielleicht rollig sein? Erfahre mehr in diesem Artikel.

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Die Biologie des Schnurrens: Wie können Katzen schnurren?

Katzen sind, genau wie ihre Schnurrfähigkeiten, einzigartig – aber das weißt du ja bereits. Schauen wir uns genau an, wie eine Katze schnurrt, bevor wir dem Warum auf den Grund gehen.

Im Körper einer Katze wird das Schnurren durch den Kehlkopf und die Kehlkopfmuskeln im Rachen sowie einen neuralen Oszillator im Gehirn ermöglicht. Und das funktioniert so:

🧠 Zunächst wird ein Signal vom Gehirn der Katze an den Rachen gesendet, wodurch die Rachenmuskulatur zu zucken beginnt. Dies erzeugt ein Öffnen und Schließen des Raumes zwischen den Stimmbändern.

💨 Die Luft beim Ein- und Ausatmen der Katze strömt an den vibrierenden Muskeln vorbei und verursacht das vertraute Geräusch, das wir als Schnurren kennen. 🐈

🔊 Hör dir im Videoclip unten entzückende schnurrende Kätzchen an, während sie sich aneinander kuscheln und schlafen. Wer liebt es nicht? Und nicht vergessen: Rechts oben den Ton einschalten!

Warum schnurren Katzen?

Das Schnurren von Katzen war für den größten Teil der Geschichte ein Rätsel. Erst jetzt beginnen wir zu verstehen, was hinter dem beruhigenden Vibrieren steckt. Es gibt mehrere Theorien darüber, warum Katzen schnurren. Du denkst vielleicht, die Antwort liegt auf der Hand: Eine Katze schnurrt, wenn sie glücklich ist! Aber die Wahrheit ist etwas komplexer.

🎭 So wie Menschen dazu neigen, sowohl glücklich als auch nervös zu lächeln, können Katzen schnurren, wenn sie Freude, aber auch wenn sie Schmerz empfinden. Das Schnurren wird also nicht nur durch die Freude verursacht, wenn du sie streichelst – obwohl das natürlich einer der Auslöser ist.

Katzen schnurren, wenn sie…

  • …glücklich, zufrieden oder einfach sehr entspannt sind.
  • …etwas genießen.
  • …gestreichelt oder gekitzelt werden.
  • …am Katzenklo sind.
  • …nahe bei ihrer Mutter sind.
  • …sich gegenseitig pflegen.
  • …rollig sind.
  • …gestresst sind.
  • …Schmerzen haben oder ängstlich sind.1
  • …gebären oder stillen.
  • …sterben oder eingeschläfert werden.

Überrascht, dass auch negative Emotionen Schnurren auslösen können? Wie du siehst, gibt es ziemlich viele Szenarien, in denen eine Katze schnurren kann. Aber was ist dann der Zweck oder die Funktion des Schnurrens?

Der Zweck des Schnurrens

Die Forschung zum Phänomen des Schnurrens steht erst ganz am Anfang. Trotzdem wissen wir schon einiges darüber, warum unsere Fellnasen dies tun.

1) Kommunikation & Sozialisation

Eine Theorie besagt, dass Schnurren eine Form der Kommunikation, wie Sprechen, Weinen oder Lächeln beim Menschen ist.2 Zum Beispiel könnte eine Katze schnurren, um ihrer Mutter zu sagen: „Ich bin hier, mir geht es gut“. Das Schnurren eines jungen Kätzchens kann der Mutter auch helfen, es besser zu orten, und umgekehrt. Kätzchen, die noch nicht hören können, folgen den Vibrationen, die durch das Schnurren ihrer Mutter entstehen. Schnurren kann also helfen, die Bindung zwischen Kätzchen und Katzenmama zu stärken.

2) Entspannung und Selbstheilung

Vielleicht hast du auch schon gehört, dass es Hinweise darauf gibt, dass das Schnurren von Katzen heilende Kräfte hat. Da das Schnurren tatsächlich Endorphine (Glückshormone) im Gehirn der Katze freisetzt, vermuten Katzenexpert:innen, dass das Schnurren der Selbstberuhigung dient. Katzen können also schnurren, um sich zu beruhigen oder sogar um Schmerzen zu lindern. Die vom Schnurren der Katze erzeugten Schwingungen tragen eine Frequenz, die in der traditionellen Humanmedizin mit Heilung in Verbindung gebracht wird. Es wird angenommen, dass das Schnurren tatsächlich dazu beitragen kann, die Knochen der Katze stark zu halten und sie bei Brüchen schneller zu heilen.3

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Es sind jedoch noch viele Fragen offen und bedarf noch weiterer Forschung zur Kommunikation von Katzen, um besser verstehen zu können, wie sie ihr Schnurren einsetzen.

Kann ich erkennen, warum meine Katze schnurrt?

Um herauszufinden, warum deine Fellnase gerade schnurrt, achte genau auf ihr Verhalten. Schnurrt sie, während sie gemütlich auf deinem Schoß liegt? Wenn ja, genießt sie wahrscheinlich einfach die Nähe zu dir. Schnurrt sie stark, während sie sich putzt? Dann überprüfe sie zur Sicherheit auf Anzeichen von Schmerzen oder Verletzungen. Und wenn das neugeborene Kätzchen, die trächtige oder frisch gebackene Mutterkatze schnurrt, dann ist das höchstwahrscheinlich ein normaler Teil des Mutter-Kätzchen-Bindungsrituals.

Deine Katze immer im Blick haben

Schnurrt meine Katze auch, wenn sie nicht bei mir ist?

Ja. Wir würden es vielleicht nicht annehmen, aber manchmal schnurren unsere Katzen nicht nur für uns. Wie bereits erwähnt schnurren kleine Kätzchen, um mit ihrer Mutter zu kommunizieren. Sie schnurren während der Geburt und am Ende ihres Lebens, wenn sie sterben. Das Schnurren einer Katze begleitet sie ihr ganzes Leben lang, nicht nur während der Zeit, die sie mit Menschen verbringen.

Schnurren alle Katzen?

Typischerweise schnurren alle Hauskatzen sowie einige andere (große) Katzen aus der Familie der Felidae (wie Rotluchse, Geparden und Pumas). Löwen, Tiger, Jaguare und Leoparden schnurren nicht. Dies liegt an einem Unterschied in der Knochenstruktur ihrer Stimmbänder. Ein weicherer Knochen ermöglicht es ihnen, ein „Brüllen“ zu erzeugen, während schnurrende Katzen einen harten Knochen haben, der Vibrationen ermöglicht.

Neben Katzen schnurren auch Tiere der weniger bekannten Schleichkatzen. Andere Tiere machen zum Beispiel beim Essen schnurrähnliche Geräusche, wie Bären, Füchse, Hyänen, Hasen, Dachse und Eichhörnchen.

Warum beißen schnurrende Katzen?

Manchmal liegt deine Katze vielleicht auf deinem Schoß, schnurrt in einem Moment und beißt dich plötzlich im nächsten. Was bedeutet das? Vielleicht fühlte sich deine Fellnase anfangs wohl, ändert aber schlagartig ihr Verhalten, weil du sie in die falsche Richtung (gegen Fellrichtung) gestreichelt hast. Vielleicht hat deine Samtpfote dir aber auch gerade einen „Liebesbiss“ gegeben, ein Zeichen der Zuneigung. Beißen kann bei Katzen auch ein Zeichen von Aggression sein, also achte darauf, was dein Stubentiger mag und was nicht. Katzen lassen dich im Allgemeinen wissen, was sie wollen. Die beste Faustregel lautet: Lass deine Katze von selbst zum Kuscheln zu dir kommen – und respektiere auch, wenn ihre Körpersprache „nein“ sagt.

Weitere Einblicke dazu, wie und warum Katzen schnurren, findest du im folgenden Video:

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