Tränende Augen beim Hund: Ursachen und Behandlung
Tränende Augen bei Hunden können ganz schön traurig aussehen. Erfahre, was dahinter steckt und wie du deinen Liebling unterstützen kannst.

Dein Hund hat tränende Augen und du weißt nicht, woher das kommt? Ist es eine harmlose Augenentzündung oder steckt doch mehr dahinter? Wir haben die häufigsten Ursachen für tränende Augen bei Hunden zusammengefasst und wie du deinem Liebling dabei helfen kannst, sie loszuwerden.

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🐾 Tränenflüssigkeit dient als natürlicher Schutzmechanismus, um Fremdkörper aus dem Auge zu spülen – gilt also als völlig normal
🐾 Auch Allergien, Bindehautentzündungen, Verletzungen oder gar Augenkrankheiten können hinter tränenden Augen stecken
🐾 Tränende Augen bei Welpen können normal sein, wenn sie ihre ersten Zähne bekommen
🐾 Mit Augenpflege und der richtigen Ernährung kannst du deinem Vierbeiner helfen
Ursachen für tränende Augen beim Hund
Um dir vorerst die Angst zu nehmen, musst du wissen, dass tränende Augen beim Hund nichts Außergewöhnliches sind. Nur weil dein Hund tränende Augen hat, gibt es noch keinen Grund zur Besorgnis, dennoch solltest du es näher beobachten.
Tränende Augen können viele Ursachen haben. Auf die häufigsten Gründe gehen wir im Folgenden näher ein.
Erhöhte Produktion der Tränenflüssigkeit
Meist liegt eine Reizung der Hornhaut direkt im Auge vor, weshalb eine erhöhte Produktion der Tränenflüssigkeit ausgelöst wird. Das Tränen der Augen ist ein natürlicher Schutzmechanismus, welcher eintritt, um Fremdkörper aus dem Auge zu spülen. Meist tritt das Problem nur einseitig auf. Dennoch soll immer nachgeprüft werden, was genau das Tränen verursacht hat. Beispielsweise kann ein eingerolltes Augenlid (Ektropium) die Reizung auslösen, da die Wimpern direkt auf dem Augapfel reiben.

Verstopfte Tränennasenkanäle
Eine weitere Möglichkeit für tränende Augen können verstopfte Tränennasenkanäle sein. Dadurch ist es den Tränen nicht möglich, richtig abzufließen. Mithilfe von physiologischer Kochsalzlösung kannst du deinem Liebling morgens und abends die Tränen wegwischen, um Tränenspuren zu vermeiden. Bestimmte Salben können helfen zu verhindern, dass Tränen mit Haaren und Haut in Kontakt kommen und diese verfärben. Für eine Verschreibung solltest du die Tierartpraxis aufsuchen, vor allem wenn eitriger Augenausfluss vorhanden ist.
Allergien
Allergische Reaktionen, wie zum Beispiel auf Hausstaubmilben oder Pollen, können zu gereizten Augen und einer erhöhten Produktion von Tränenflüssigkeit führen. In solchen Fällen ist es ratsam, die Allergiequelle identifizieren zu lassen und, falls möglich, zu entfernen. In vielen Fällen können Allergien aber mit Medikamenten gemildert werden.
Bindehautentzündung
Entdeckst du zusätzlich zu den tränenden Augen auch noch eine auffällige Rötung, dann liegt möglicherweise eine Infektion vor. Die Bindehautentzündung ist eine der häufigsten. Diese kann durch verschiedene Weisen ausgelöst werden:
- Thermisch (Hitze, Kälte etc.)
- Chemisch (Medikamente, Säuren, Laugen)
- Mechanisch (Reibung durch Fremdkörper)
- Infektiös (Viren, Bakterien, Pilze)
- Durch Allergene
Verletzungen
Häufig können tränende Augen auch als Folge von Verletzungen auftreten. Ist ein Fremdkörper oder eine Flüssigkeit in das Auge deines Vierbeiners gelangt, kann dies Reizungen und Entzündungen verursachen. In solchen Fällen ist es ratsam, das Auge vorsichtig zu reinigen. Bei Bedenken oder anhaltender Reizung solltest du deinen Vierbeiner in die Tierarztpraxis zu bringen, damit dein Liebling eine Behandlung erhält.

Augenkrankheiten
Hunde können, wie Menschen auch, an verschiedenen Augenkrankheiten leiden, die manchmal tränende Augen verursachen. Einige dieser Krankheiten sind angeboren, während andere im Laufe des Lebens erworben werden können. Die häufigsten Augenkrankheiten bei Hunden sind:
- Katarakt (Grauer Star): Dies ist eine Trübung der Linse des Auges. Die Katarakt kann teilweise oder vollständig sein, wodurch die Sehkraft des Hundes beeinträchtigt wird. Sie kann angeboren oder altersbedingt sein und manchmal auch durch Krankheiten wie Diabetes verursacht werden.
- Progressive Retinaatrophie (PRA): PRA ist eine genetische Erkrankung, bei der die Fotorezeptoren im Auge allmählich absterben. Dies führt tragischerweise zu einer schrittweisen Erblindung. Bestimmte Rassen sind für PRA prädisponiert, daher können genetische Tests helfen.
- Konjunktivitis: Dies ist eine chronische Entzündung der Bindehaut des Auges. Symptome können Rötung, Juckreiz und eitriger Ausfluss sein. Die Ursachen können Allergien, Infektionen oder Fremdkörper im Auge sein. Wenn die Bindehautentzündung rechtzeitig behandelt wird, kann Konjunktivitis vermieden werden.
- Hornhautgeschwür: Dies ist eine Wunde oder Verletzung auf der Hornhaut des Auges. Sie kann durch Trauma, Infektionen oder wegen bestimmter Augenerkrankungen entstehen. Symptome können Schmerzen, Rötung und vermehrtes Blinzeln sein.
- Trockenes Auge (Keratoconjunctivitis sicca, KCS): Bei dieser Erkrankung produziert das Auge nicht genug Tränen, was zu Trockenheit, Reizung und Infektionen führen kann. Es kann durch genetische Faktoren, bestimmte Medikamente oder nach einer Bindehautentzündung auftreten.
- Glaukom: Ein erhöhter Augeninnendruck, der das Sehnervköpfchen und die Netzhaut schädigt und zu Erblindung führen kann. Symptome können Schmerzen, Rötung und vermehrtes Blinzeln sein.
Genetische Veranlagung
Einige Hunde neigen aus genetischen Gründen zu tränenden Augen, etwa durch bestimmte angeborene Fehlbildungen. Wenn die Augen deines Hundes braun tränen, kann dies auf eine Ansammlung von Tränenflüssigkeit hindeuten, die bei manchen Hunderassen normal ist. Im Laufe der Zeit kann die Tränenflüssigkeit Verfärbungen verursachen, die als Tränenflecken bekannt sind. Dies kann zwar unangenehm sein, ist aber kein Grund zur Besorgnis.
Genetisch bedingte tränende Augen sind möglicherweise nicht vermeidbar. Gewisse Rassen neigen eher zu tränenden Augen als andere, wie z.B. brachycephale Rassen (Bulldoggen, Shi Tzu, Pekingese, Boxer und einige andere.). Durch die richtige Pflege und Behandlung kann das Wohlbefinden deines Vierbeiners jedoch stark verbessert werden. Halte Rücksprache mit deiner Tierarztpraxis, um die bestmögliche Therapie zu wählen.
Gesundheitliche Probleme schnell erkennen
Steckt ein gesundheitliches Problem oder eine Verletzung hinter den tränenden Augen deines felligen Freundes, verschlechtert sich wahrscheinlich auch sein Allgemeinzustand. Wenn das der Fall ist, solltest du schnell reagieren und ihn untersuchen lassen.

Im stressigen Alltag können wir oft die ersten Anzeichen dafür, dass es unserem Liebling nicht gut geht, übersehen. Hier kann dir ein Smart Tracker für Hunde eine große Hilfe sein. Du hast mit dem Tracker nicht nur die Möglichkeit, deinen Vierbeiner überall in Echtzeit zu orten, sondern auch, dir täglich seine Werte zu Herz- und Atemfrequenz, Aktivität, Schlaf, Bellerverhalten und vieles mehr anzusehen. Durch die Gesundheitswarnungen wirst du außerdem sofort informiert, sollten Abweichungen registriert werden. So kannst du potenzielle Probleme frühzeitig erkennen und in der Tierarztpraxis besprechen.

„Oft bemerken Haustierbesitzer:innen erst spät, dass ihr Vierbeiner weniger aktiv ist als sonst. Aus diesem Grund haben wir die Gesundheitswarnungen ins Leben gerufen. Fallen die aktiven Minuten des Tieres plötzlich stark ab, könnte das auf eine Infektion oder Schmerzen hindeuten. So kann im Ernstfall schnell gehandelt und Hilfe geleistet werden.”
– Sebastian Raab, Product Manager bei Tractive & gelegentlicher Tiersitter
Tränende Augen bei Welpen
Tränende Augen bei Welpen können normal sein, vor allem, wenn sie ihre ersten Zähne bekommen. Das Zahnen kann Druck auf die Tränendrüsen ausüben, was zu erhöhter Tränenproduktion führt. Es ist auch nicht ungewöhnlich, dass Welpen gelegentlich etwas ins Auge bekommen, wenn sie draußen spielen oder einfach nur tränende Augen vom Wind bekommen. Dennoch ist es wichtig, auf Begleitsymptome zu achten und bei Bedenken die Tierarztpraxis aufzusuchen.
Pflege von tränenden Augen des Hundes zu Hause
Wenn bei deinem Liebling keine tieferen physikalischen Probleme festgestellt wurden, die den tränenden Augen zugrunde liegen, aber du deinem Liebling dennoch helfen möchtest, diese loszuwerden, gibt es auch ein paar Dinge, die du zu Hause machen kannst.
Augenpflege
Es ist wichtig, dass du die Augen deines Hundes regelmäßig reinigst und überprüfst, um mögliche Probleme frühzeitig zu erkennen. Achte darauf, dass keine Fremdkörper im Auge deines Hundes sind, die Reizungen verursachen könnten. Benutze ein sauberes, feuchtes Tuch oder spezielle feuchte Tücher für Hunde, um überschüssigen Schmutz und Tränenflüssigkeit zu entfernen. Gehe dabei sehr vorsichtig vor, um deinen Hund nicht zu verletzen oder die Augen noch mehr zu reizen.

Ein Augenpflegeprodukt kann ebenfalls helfen, die Symptome zu lindern. Es ist wichtig, das richtige Produkt für deinen Hund auszuwählen, kläre also vorher unbedingt in der Tierartpraxis ab, welches du verwendest.
Wenn sich jedoch ein Fremdkörper unter dem Augenlid verfangen hat, z.B. ein Haar oder ein Sandkorn, solltest du die Augenlider deines Lieblings etwas auseinanderziehen und nachsehen, was sich verfangen hat. Um den Fremdkörper zu entfernen, kannst du ein Wattestäbchen benutzen – insofern dein Hund dies zulässt.
⚠️ Aufgrund der Verletzungsgefahr solltest du besonders vorsichtig vorgehen. Wenn du merkst, dass es schwierig wird, den Fremdkörper selbstständig zu entfernen, lass dies in der Tierarztpraxis erledigen, um deinen Vierbeiner nicht unnötig zu quälen!
Ernährung
Die Ernährung deines Hundes kann ebenfalls einen Einfluss auf die Gesundheit seiner Augen haben. Stelle sicher, dass du ihm hochwertiges Futter anbietest, das alle notwendigen Nährstoffe enthält. Du kannst auch Nahrungsergänzungsmittel in Betracht ziehen, die speziell für die Augengesundheit entwickelt wurden. Sprich in diesem Fall ebenfalls mit Expert:innen, was die beste Empfehlung wäre.
Einige Hunde können auch auf bestimmte Inhaltsstoffe in ihrer Nahrung allergisch reagieren, was zu tränenden Augen führen kann. Achte auf mögliche Allergieauslöser in der Nahrung deines Hundes und erwäge eine Nahrungsumstellung.
Wenn keine Infektionen oder Krankheiten festgestellt wurden, kann eine Linderung von tränenden Augen bei deinem Hund zu Hause also durch regelmäßige Augenpflege und eine gesunde, ausgewogene Ernährung erreicht werden.
So kannst du tränenden Augen beim Hund vorbeugen
Wenn deine Fellnase zu trockenen Augen neigt, ist es hilfreich zu wissen, was du tun kannst, damit es nicht schlimmer wird. Diese Dinge können auch präventiv für Hunde ohne tränende Augen angewendet werden, damit es erst gar nicht so weit kommt.
- Regelmäßige Augenreinigung: Wie bereits erwähnt, kann es sinnvoll sein, die Augen deines Hundes regelmäßig zu reinigen, um Schmutz, Staub und andere Fremdkörper zu entfernen. Dies kann die Bildung von Tränen reduzieren und verhindert, dass sich eine Infektion entwickelt.
- Fellpflege rund um die Augen: Halte das Fell deines Hundes sauber und gepflegt, insbesondere im Bereich der Augen. Achte darauf, dass keine Haare in die Augen gelangen, da sie Reizungen und Tränenfluss verursachen können.
- Entfernung von Reizstoffen: Achte darauf, dass in der Umgebung deines Hundes keine Schadstoffe oder Allergene vorhanden sind, die Tränenfluss hervorrufen können. Zigarettenrauch, Pollen oder bestimmte Reinigungsmittel können die Augen deines Lieblings reizen.
- Ausgewogene Ernährung: Eine gesunde und ausgewogene Ernährung kann das allgemeine Wohlbefinden deines Hundes fördern und seine Immunabwehr unterstützen. Dies kann helfen, das Risiko von tränenden Augen durch Infektionen oder Allergien zu verringern.
- Regelmäßige Tierarztbesuche: Plane regelmäßige Gesundheitschecks für deinen Hund, damit mögliche Probleme frühzeitig erkannt und behandelt werden können. Dies kann verhindern, dass sich tränende Augen verschlimmern oder chronisch werden.
Indem du diese Tipps befolgst, kannst du dazu beitragen, tränende Augen bei deinem Hund zu vermeiden und sein Wohlbefinden langfristig zu verbessern. Dennoch ist es wichtig, bei anhaltenden oder schweren Symptomen immer medizinischen Rat einzuholen.