Liebe, Zuneigung und Aufmerksamkeit – drei Dinge die sich dein Stubentiger von dir erwartet. Wenn es um Forderungen geht, sind Katzen keineswegs zurückhaltend und versuchen durch Blicke oder lautstarke Proteste, noch mehr Aufmerksamkeit zu bekommen. Doch hat dein Vierbeiner die Befürchtung, nicht der Mittelpunkt in deinem Leben zu sein, hängt der Haussegen schneller schief als du denkst und aggressives Verhalten bei deiner Katze macht sich breit.

Mögliche Aggressionsursachen

Meist liegt die Ursache in einer Überschreitung der Individualdistanz und zwar nicht nur zwischen Mensch und Katze, sondern auch zwischen den Vierbeinern. Egal ob Einzelgänger oder Gruppenmitglied, der Lebensraum besteht aus einem gemeinsamen Revier, wo sich Grenzen überschneiden und auch überschritten werden. Durch verschiedene Auslöser kann die Toleranzgrenze ihr Limit erreichen, deshalb haben wir für dich fünf häufige Aggressionsursachen gesucht:

Angst

Diese Aggressionsursache wird nicht durch Zorn ausgelöst, sondern durch die Angst, dass sich deine Katze aus einer gefährlichen oder unangenehmen Situation ohne Angriff nicht mehr retten kann. Körperliche Anzeichen sind beispielsweise angelegte Ohren, eine zusammengekauerte Körperhaltung, ein eingezogener Kopf und ein gesträubtes Fell. Wird deine Katze weiterhin provoziert, kommen die Vorderpfoten sowie die Zähne zum Einsatz, um den Angreifer abzuwehren. Die äußeren Umstände, die zu diesem aggressiven Verhalten führen, müssen auf jeden Fall geändert werden.

Eifersucht

Artgenossen, andere Haustiere, zweibeiniger Nachwuchs aber auch ein neuer Lebenspartner verändern das Verhalten deines Vierbeiners und können Aggressionen auslösen. Abhängig von Charakter und Temperament reagieren Katzen sehr unterschiedlich auf diese Veränderungen. Einige distanzieren sich von ihrer Bezugsperson, andere verweigern tägliche Spiel- und Schmusestunden. Da sich introvertierte, schüchterne Stubentiger niemals von alleine in den Vordergrund drängen, kommen sie schnell zu kurz. Wenn du also bemerkst, dass sich deine Katze zurückzieht, dann solltest du dich gezielt um sie bemühen, z.B. mit liebevollem Zureden und interessantem Spielzeug. Extrovertierte, aufgedrehte Stubentiger versuchen durch schmerzhafte Bisse und Kratzer ihr Revier gegenüber vierbeinigen Konkurrenten zu verteidigen. Menschen spüren die Eifersuchts-Aggressionen meist durch Pfützchen oder Häufchen auf dem Sofa oder Kratzern in der Couch-Garnitur.

Revierverteidigung

Schaffst du dir einen neuen, erwachsenen Artgenossen für deine Katze an, werden sich die Tiere bei der ersten Begegnung anknurren und zu fauchen beginnen. Die Bewegungen werden sehr langsam, um keine Angriffe zu provozieren. Du solltest dich als Katzenhalter jedoch nicht einmischen, denn die beiden sollen sich von alleine aneinander gewöhnen. Manche Stubentiger stürzen sich auch sofort auf den Neuling und fauchen äußerst laut. In diesem Fall müssen die Tiere getrennt und zu einem späteren Zeitpunkt erneut zusammengeführt werden. Scheitert auch der zweite Versuch, dann solltest du dir überlegen, den Neuling wieder zurückzubringen.

Jagdtrieb

Vor allem Wohnungskatzen sind sehr oft gelangweilt und können ihren Jagdtrieb nicht richtig ausleben. Andere Spielgefährten und die Natur fehlen in deren Leben zur Gänze. Deshalb wird meist der Mensch als Jagdobjekt benutzt. Um dies zu verhindern und die Aggressionen vom Mensch auf ein Spielzeug umlenken zu können, kannst du mit deiner Wohnungskatze ausgiebige Jagdspiele veranstalten.

Krankheit

Ist deine Katze plötzlich aggressiv, ohne ersichtlichem Grund, solltest du den Gesundheitszustand überprüfen. Es ist möglich, dass sie Schmerzen verspürt und sich unwohl fühlt. Erkrankungen führen oft zu Verhaltensänderungen und können aggressives Verhalten bei deiner Katze hervorrufen. Ein schlechter Fellzustand, Futterverweigerung, aber auch ein veränderter Kot sind Anzeichen für eine Erkrankung. Kannst du diese Zustände bei deiner Katze beobachten, dann ist ihr aggressives Verhalten möglicherweise krankheitsbedingt. Um die Angelegenheit zu klären, solltest du auf jeden Fall einen Tierarzt aufsuchen.

Aggressives Verhalten bei deiner Katze – was tun?

Geduld und Verständnis sind in dieser Situation besonders wichtig. Zwangsmaßnahmen hingegen sind völlig ungeeignet und können die Aggressionsbereitschaft sogar fördern. Zunächst muss dir bewusst werden, dass dieses negative Verhalten deiner Katze immer eine Ursache hat und somit vorzubeugen wäre. Ein artgerechter Lebensraum, katzengerechte Zuwendung und Pflege können helfen, Aggressivität zu vermeiden. Du sollst deine Katze nicht nur vorübergehend beruhigen, sondern durch gezieltes Beobachten versuchen, Unterschiede zu entdecken und dadurch die wahren Ursachen des Verhaltens herauszufinden bzw. zu beseitigen.