„Hunde können trainiert werden, Katzen haben ihren eigenen Kopf.“ – Diese Aussage ist mittlerweile alles andere als zeitgemäß, denn nicht nur Hunde, sondern auch immer mehr Katzen erzielen mithilfe des Clickertrainings tolle Erfolge und erfreuen sich an dieser tollen Möglichkeit der geistigen Stimulation.

Was ist Clickertraining?

Clickertraining ist eine effektive und spaßbringende Methode, um Katzen bestimmte Tricks und Verhaltensweisen beizubringen. Mithilfe eines kleinen Geräts kann ein Klickgeräusch erzeugt werden, welches man geschickt als Bestätigung für das gewünschte Verhalten der Katze einsetzt. Beim Clickertraining geht es nicht darum, die Katze zu zwingen, sondern vielmehr eine positive Verbindung zwischen dem Befehl und dem richtigen Verhalten herzustellen.

Sobald die Katze etwas richtig macht, folgt das Klickgeräusch und darauf dann eine kleine Belohnung. Der sogenannte Clicker, der das einzigartige Geräusch erzeugt, wird von der Katze somit schnell mit einer Belohnung in Form von Leckerlis oder Streicheleinheiten verknüpft.

Es gibt zwei Hauptkomponenten beim Clickertraining: die klassische und die operante Konditionierung. Bei der klassischen Konditionierung lernt die Katze, das Geräusch des Clickers mit einer Belohnung zu assoziieren. Das bedeutet, dass das Klickgeräusch allein schon eine positive emotionale Reaktion hervorruft, weil die Katze gelernt hat, dass sie nach dem Klick eine Belohnung erhält.

Die operante Konditionierung hingegen bezieht sich darauf, wie Katzen lernen, ihre eigenen Handlungen mit dem Klickgeräusch und der anschließenden Belohnung zu verknüpfen. Das Ziel ist es, die Katze dazu zu bringen, eine bestimmte Handlung selbstständig auszuführen, um den Klick und die Belohnung zu erhalten.

Warum ist Clickertraining für Katzen so gut geeignet?

Ursprünglich wurde das Clickertraining für Hunde und andere Tiere entwickelt, es stellte sich jedoch schnell heraus, dass es auch für viele Katzen wunderbar funktioniert. Als neugierige Wesen nähern sie sich dem neuen Gegenstand interessiert und analysieren ihn gründlich. Katzen reagieren, ähnlich wie viele andere Tiere, positiv auf Belohnungen und motivierende Trainingsmethoden. Katzen lieben die sofortige Bestätigung und das Clickertraining bietet ihnen eine Struktur, die auf ihren natürlichen Instinkten und Verhaltensweisen basiert.

Insbesondere Wohnungskatzen profitieren vom Clickertraining, da sie oft unterfordert sind und durch die Übungen mehr Beschäftigung haben.1 Natürlich ist es aber auch für Freigänger eine tolle Abwechslung.

Clickertraining ist simpel und kann von jedem/jeder Katzenbesitzer:in durchgeführt werden. Du brauchst keine teure Ausrüstung und du kannst das Training mit dem Clicker sehr vielseitig gestalten – es wird also nie langweilig. 😺

Positive Effekte des Clickertrainings für Katzen

Natürlich reagiert nicht jede Katze gleich, jedoch kann das Clickertraining Katzen und Besitzer:innen sehr viel Spaß bereiten. Warum sich das Clickertraining für deine Fellnase so positiv auswirkt, liegt unter anderem an folgenden Aspekten:

  • Durch das Training lernen sie, auf Umweltreize richtig zu reagieren, und können dadurch besser mit ihrer Umgebung interagieren.
  • Die Katze trainiert bei vielen Übungen mit dem Clicker ihre motorischen Fähigkeiten.
  • Die Katze wird beim Erlernen der Übungen geistig gefordert und trainiert auch ihr Erinnerungsvermögen an bereits erlernte Übungen.
  • Die Bindung zwischen Katze und Besitzer:in wird durch das gemeinsame Training gestärkt und die Katze genießt die Aufmerksamkeit und die Zuwendung.
  • Unerwünschte Verhaltensweisen können durch das Clickertraining gehemmt oder ganz abgewöhnt werden.
  • Du kannst deine Katze durch das Clickertraining spielerisch und langsam an bestimmte Dinge heranführen, vor denen sie sich fürchtet und ihr dadurch Ängste nehmen.
  • Erwünschte Verhaltensweisen können eingeübt werden, unter anderem das Benutzen der Katzentoilette.
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Behalte das Wohlbefinden deiner Katze im Auge

Erfahre durch den Wellness-Score auf einen Blick, wie es ihr gerade geht. Sieh nach, ob sie genug Bewegung bekommt. Entdecke Schlafmuster. Erkenne abweichendes Verhalten frühzeitig und achte auf ihre Gesundheit.

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Was brauchst du für das Clickertraining mit Katzen?

Für das Clickertraining brauchst du eigentlich gar nicht viel. Das wichtigste ist ein Clicker und eine Belohnung – dann kann es auch schon losgehen.

Clicker

Das Geräusch des Clickers wird verwendet, um Katzen zu signalisieren, dass sie gerade ein gewünschtes Verhalten gezeigt haben und dafür belohnt werden. Es gibt verschiedene Arten von Clickern auf dem Markt, aber alle dienen dem gleichen Zweck: ein klares akustisches Signal zur Kommunikation zwischen Mensch und Tier. Der Katze wird ein simples Kommunikationsmodell vermittelt, dass nur aus Klick oder keinem Klick besteht, wodurch sie schnell zu verstehen lernt.

Belohnungen

Belohnungen sind ein wichtiger Bestandteil des Clickertrainings. Der Katze muss unmittelbar nach dem Klick vermittelt werden, dass sie das gewünschte Verhalten gezeigt hat. Die meisten Katzen sind sehr motiviert, wenn es um Leckereien geht. Du kannst aber auch andere Arten der Belohnung, wie z.B. verbales Lob oder Streicheleinheiten anbieten. Experimentiere einfach mit deinem Liebling, was ihn am meisten motiviert.

Katze wird gekrault

Wenn du Snacks als Belohnung verwenden möchtest, beachte die folgenden Dinge:

  • Achte darauf, dass die Leckereien klein und leicht zu fressen sind.
  • Verwende gesunde Optionen, wie zum Beispiel ungesüßte Fleischstückchen oder Gemüse.
  • Teile die Snacks in kleine Bestandteile auf, damit du länger mit deiner Katze üben kannst, ohne sie zu überfüttern.
  • Beziehe die Leckereien in die gesamte Fütterung deiner Katze mit ein.
  • Variiere die Art der Belohnung, um die Motivation der Katze zu erhalten.

Geeignete Orte zum Üben

Das Finden eines geeigneten Ortes zum Üben des Clickertrainings mit deiner Katze ist ebenfalls relevant für den Erfolg des Trainings. Ein geeigneter Ort ist ruhig, frei von Ablenkungen und bietet ausreichend Platz für Übungen und Bewegung. Hier sind einige Vorschläge für Orte, an denen das Clickertraining durchgeführt werden kann:

  • Eine ruhige Ecke im Wohnzimmer
  • Ein Raum mit geschlossener Tür, um Ablenkungen von anderen Haustieren oder Familienmitgliedern zu minimieren
  • Ein ruhiger Außenbereich, wie ein Garten, sofern es wetterbedingt möglich ist.

Insgesamt ist es wichtig, dass der Übungsplatz bequem für die Katze ist und ihr ermöglicht, sich auf das Training zu konzentrieren.

Wie verwende ich den Clicker?

Das Clickertraining ist gar nicht schwer. Damit du weißt, wie du loslegen sollst, haben wir das Training in 4 Schritten für dich zusammengefasst:

1. Clicker kennenlernen

Wenn du den Clicker zum ersten Mal verwendest: Zeig deiner Katze zunächst einmal, was der Clicker bedeutet. Klick drauf und gib ihr sofort danach ein Leckerli. Wenn du das ein paar Mal wiederholst, realisiert sie, dass nach jedem Klick ein Snack kommt und stellt eine positive Assoziation her.

2. Einfachen Trick auswählen

Suche dir zu Beginn etwas Einfaches aus, z.B. dass sie dich ansieht, sich hinsetzt oder zu dir kommt. Drücke auf den Klicker, wenn sie es richtig macht und belohne sie. Ta-da! Und schon habt ihr die erste Clicker-Übung gemeistert. Toll!

⚠️ Achte darauf, dass deine Katze das Leckerli erst nach dem Klickgeräusch sieht! Das Leckerli sollte außerdem unmittelbar (innerhalb von 1-2 Sekunden) nach dem Klickgeräusch folgen. Nur so wird deine Mieze die Belohnung mit dem Geräusch verbinden.

3. Füge Kommandos hinzu

Wenn deine Katze verstanden hat, was sie machen soll, kannst du anfangen, ein Kommando hinzuzufügen, kurz bevor sie das macht, was du möchtest. Zum Beispiel „Sitz!“ oder „Komm!“.

4. Übung macht den Meister

Damit du und deine Katze Meister im Clickertraining werdet, übt regelmäßig, aber halte die Trainingseinheiten kurz und positiv. Nicht vergessen: Eine Katze ist kein Hund und hat im Gegensatz zu diesem eine eher kurze Aufmerksamkeitsspanne, daher sollten die Einheiten nur wenige Minuten dauern.

Frau streckt Finger Pfote der Katze entgegen

Wie oft kann ich mit meiner Katze clickern?

Die Einheiten des Clickertrainings mit deiner Katze sollten kurz gehalten werden (ca. 15 Minuten), dafür können sie aber sehr regelmäßig durchgeführt werden. Wenn deine Katze Spaß am Training hat, kannst du jeden Tag eine Clickereinheit einplanen. Vielleicht zeigt dir deine Katze nach einer Weile sogar von selbst, dass sie Lust hat zu trainieren. Wenn du einen neuen Trick einübst, ist es wichtig, nicht zu viel Zeit zwischen den Einheiten vergehen zu lassen, da die Übungen sonst schnell vergessen werden. Es ist also bei neuen Tricks empfohlen, sie täglich zu wiederholen. Natürlich kannst du auch morgens und abends mit deiner Katze trainieren, je nachdem, wie motiviert ihr beide seid.

Weitere Tipps zum Einsatz des Clickers

  • Steigere die Komplexität der Übungen nur langsam, damit deine Katze motiviert bleibt.
  • Gestalte das Training kurz und unterhaltsam, um die Aufmerksamkeit der Katze zu halten und es für die Katze spannend zu gestalten.
  • Wenn deine Fellnase einmal nicht das macht, was du von ihr möchtest, ignoriere ihr Verhalten. Vielleicht hat sie gerade keine Lust. Schimpfe sie nicht – es reicht aus, einfach nicht zu klicken und sie nicht zu belohnen.
  • Denke daran, dass jede Katze ein Individuum ist. Einige Katzen lernen schneller als andere, und nicht jede Methode funktioniert für jede Katze gleich gut. Passe das Training an die Bedürfnisse und Vorlieben deiner Katze an und genieße die gemeinsame Zeit!
  • Falls du mehrere Katzen hast, trainiere jede deiner Katzen einzeln.

Herausforderungen des Clickertrainings mit Katzen

Die Katze reagiert nicht auf den Clicker

Es kann vorkommen, dass eine Katze beim Clickertraining nicht sofort auf den Clicker reagiert und diesen einfach ignoriert. In diesen Fällen ist es wichtig, Geduld zu zeigen und das Training langsam und schrittweise aufzubauen. Belohnungen in Form von Leckerlis oder Streicheleinheiten sind essenziell, um die Katze zu motivieren und ihr zu zeigen, dass das Klicken etwas Positives bedeutet. Auch die Wahl des richtigen Clickers kann entscheidend sein – einige Katzen reagieren möglicherweise besser auf leisere oder höhere Töne, als auf den Standard-Clicker.

Die Katze hat Angst vor dem Geräusch des Clickers

Manche Katzen sind von Natur aus ängstlich oder sensibel und könnten sich vor dem Geräusch des Clickers fürchten. In solchen Fällen ist es ratsam, den Clicker erst einmal beiseitezulegen und stattdessen eine andere Methode zu verwenden, um die Katze an den Klang zu gewöhnen. Eine Option wäre zum Beispiel, die Katze zunächst mit einem leiseren Geräusch, wie dem Klicken eines Kugelschreibers, vertraut zu machen. Sobald die Katze sich an diesen Ton gewöhnt hat, kann versucht werden, langsam auf den Clicker umzusteigen. Dabei sollte man stets darauf achten, dass die Katze sich während des Trainings wohlfühlt und keine Anzeichen von Angst oder Stress zeigt.

Übungen mit dem Clicker für Katzen

Clickertraining für Katzen kann eine großartige Möglichkeit sein, das Verhalten deiner Fellnase positiv zu beeinflussen und gleichzeitig den Spielspaß und die Bindung zu erhöhen. Im Folgenden geben wir dir ein paar Übungen als Inspiration mit, die du mit deiner Samtpfote ausprobieren kannst. Am besten funktionieren die folgenden Übungen mit einem kleinen Leckerli – du kannst deine Katze aber natürlich auch anders belohnen.

Sitz

Eine gute erste Übung beim Clickertraining für Katzen ist das Antrainieren des Sitz-Kommandos. Um dies einzuüben, halte ein Leckerli über den Kopf deiner Fellnase und warten Sie, bis sie sich von allein hinsetzt. Sobald sie sitzt, klicke und gib ihr das Leckerli. Wiederholen den Vorgang so oft, bis deine Fellnase versteht, was zu tun ist.

Pfote geben und High-Five

Das Beibringen des Pfotegebens und des High-Five ist eine weitere sehr beliebte Übung beim Clickertraining mit Katzen. Um deiner Katze diesen tollen Trick beizubringen, gib ein Leckerli in deine Faust und halte sie vor deine Katze. Warte nun, bis sie ihre Pfote auf deine Hand legt, klicke dann und belohne deine Samtpfote. Als nächsten Schritt kannst du deiner Fellnase deine flache Hand hinhalten und sie ein High-Five machen lassen.

Springen

Jetzt wird es sportlich! Halte das Leckerli über die gewünschte Sprunghöhe und warte, bis die Katze springt, um es zu erreichen. Sobald sie springt, klicke und überreiche ihr das Leckerli. Mit der Zeit kannst Sie die Höhe und Herausforderungen des Sprungs erhöhen, um die Fähigkeiten deiner Katze weiter auszubauen. Zum Beispiel kannst du sie auf einen Gegenstand oder durch einen Reifen springen lassen. Super cool, oder?

Katze springt von einem Hocker zum anderen

Gezielte Verhaltensübungen

Die Übungen mit dem Clicker für Katzen gehen in sehr viele Richtungen. Wenn du etwas Bestimmtes trainieren möchtest, informiere dich über gezielte Übungen. Wenn deine Katze zum Beispiel Angst vor dem Tierarztbesuch hat, kannst du gewisse Szenarien nachstellen und sie dafür belohnen. Auch für die Transportbox eignet sich das Clickertraining – mit etwas Übung geht sie vielleicht schon bald freiwillig in die Box!

Denke daran, das Training immer kurz und locker zu halten, um die Motivation der Katze aufrechtzuerhalten. Gute Kommunikation und regelmäßige Übungsstunden sind der Schlüssel zum erfolgreichen Clickertraining.

Im folgenden Video kannst du dir noch extra coole Infos und Inspiration für das Clickertraining holen:


Das Clickertraining ist eine tolle Methode, um deine Katze besser kennenzulernen, sie zu beschäftigen und mit ihr gemeinsam Zeit zu verbringen. Du hast Lust bekommen, das Clickertraining auszuprobieren? Dann nichts wie los! Vielleicht wirst du schon bald ganz stolz auf die Erfolge deines Stubentigers sein!

Und damit auch andere Katzenbesitzer:innen diese coole Trainingsmethode kennenlernen, teile diesen Artikel mit ihnen!

Dieser Beitrag wurde von Tina G. verfasst – Stolze Besitzerin von zwei geretteten Katzen und einem Maine Coon Kater.

Ihre Liebe für Katzen hat sie zu Tractive geführt, wo sie ihre Leidenschaft für die schnurrenden Vierbeiner täglich einfließen lassen kann. Neben ihrer Tätigkeit als Office Managerin teilt sie ihr Fachwissen gerne im Tractive-Blog.