Du planst mit deinem Vierbeiner einen tollen Ausflug, doch kaum seid ihr unterwegs, fängt er an zu hecheln, zittern oder sich sogar zu übergeben? Spätestens dann ist die Freude auf die gemeinsame Unternehmung dahin.

Keine Sorge, du bist damit definitiv nicht allein! Viele Hunde haben Probleme mit dem Autofahren, was viele Halter:innen vor eine große Herausforderung stellt. Werfen wir einen Blick auf die Gründe für die Abneigung gegen das Autofahren bei Hunden und was du tun kannst, um deinem Liebling die Fahrten angenehmer zu gestalten.

Das Wichtigste vorweg

🐾 Reisekrankheit, negative Erlebnisse und Reizüberflutung können Stress beim Autofahren bei deinem Hund verursachen
🐾 Den Hund schrittweise und rechtzeitig an das Auto zu gewöhnen ist der Schlüssel, um Stress zu vermeiden
🐾 Während der Fahrt können Ablenkungen wie Kauknochen, angenehme Klänge, Pausen und Medikamente unterstützend wirken
🐾 Wenig Futter vor der Fahrt, frische Luft und Pheromone können gegen Übelkeit eingesetzt werden

Warum ist mein Hund im Auto gestresst?

Vielleicht wohnst du in einer abgelegenen Gegend und bist darauf angewiesen, deinen Vierbeiner regelmäßig mit dem Auto mitzunehmen. In diesem Fall ist es wichtig, etwas gegen seine Abneigung gegenüber dem Fahren zu unternehmen.

Bevor wir zu den Lösungen kommen, lass uns versuchen zu verstehen, warum unsere Fellnasen das Autofahren oft so gar nicht mögen. Meistens ist es ein Mix aus verschiedenen Umständen, die zu Angst, Stress oder körperlichem Unwohlsein führen können.

Reisekrankheit

Sie ist einer der häufigsten Übeltäter, den auch viele von uns kennen. Durch widersprüchliche Informationen von Augen und Gleichgewichtsorgan im Ohr können deinem Hund mächtig auf den Magen schlagen. Es kommt zu Hecheln, starkem Speichelfluss, ihm wird übel und er muss vielleicht sogar erbrechen. Gerade junge Hunde sind oft betroffen, weil ihr Gleichgewichtssinn noch nicht ganz ausgereift ist.

Angst und negative Erfahrungen

Manche Hunde verbinden das Auto einfach mit etwas Negativem. Vielleicht verbindet dein Liebling das Fahren mit einem Tierarztbesuch oder eine Fahrt war mal besonders holprig. Eine einzige schlechte Erfahrung kann reichen, um eine tiefe Abneigung zu entwickeln. Die Geräusche des Motors, die Bewegung, die Enge – diese Reize können für deinen Vierbeiner überwältigend sein und Angst auslösen.

Kontrollverlust

Hunde lieben Routinen und fühlen sich sicher, wenn sie wissen, was passiert. Im Auto haben sie keine Kontrolle. Sie können nicht entscheiden, wann es losgeht, wohin die Reise geht oder wie schnell gefahren wird. Dieser Kontrollverlust kann gerade bei sensiblen Hunden zu echten Ängsten führen. Sie sind den Bewegungen, Geräuschen und Gerüchen einfach hilflos ausgeliefert.

Unbehagen oder Schmerzen

Manchmal steckt auch etwas ganz Einfaches dahinter: Schmerzen. Ein Hund mit Gelenkproblemen, Rückenschmerzen oder anderen körperlichen Beschwerden kann durch die Erschütterungen während der Fahrt Schmerzen empfinden, die er dann mit dem Auto in Verbindung bringt. Ein Besuch in der Tierarztpraxis ist also immer eine gute Idee, um körperliche Ursachen auszuschließen.

💡 Um sicherzugehen, dass deiner Fellnase nichts fehlt, kann ein Smart Tracker eine tolle Unterstützung sein.

Tractive Dog 6 + Display Atem- und Herzfrequenz

Du hast mit einem Smart Tracker nicht nur die Möglichkeit, deinen Vierbeiner überall in Echtzeit zu orten, sondern auch, dir täglich seine Werte zu Herz- und Atemfrequenz, Bellerverhalten (für Hunde), Aktivität, Schlaf und vieles mehr anzusehen. Durch die Gesundheitswarnungen wirst du außerdem sofort informiert, sollten Abweichungen registriert werden. So kannst du potenzielle Probleme frühzeitig erkennen und in der Tierarztpraxis besprechen.

Mehr zu Tractive GPS

Wie kann ich meinem Hund das Autofahren erleichtern?

Vorbereitung ist das A und O

Schritt 1: Das Auto als coolen Ort etablieren

Lass deinen Hund dein Auto vor der ersten Fahrt unbedingt ohne Druck erkunden. Lass die Türen offen, leg seine Lieblingsdecke, ein tolles Spielzeug oder Leckerlis rein.

Schritt 2: Kurze Verweildauer im Auto

Wenn deine Fellnase im stehenden Auto entspannt ist, schließe für einige Sekunden die Türen, ohne dass der Motor läuft. Lobe und belohne ihn, wenn er ruhig bleibt. Steigere die Zeit langsam.

⚠️ Vergiss nicht, die Fenster des Autos zu öffnen, wenn dein Hund länger als ein paar Minuten darin verweilt. Die Temperatur im Wagen steigt, vor allem im Sommer, sehr schnell gefährlich hoch an.

Schritt 3: Motor an!

Wenn dein Hund sich im stehenden Auto wohlfühlt, starte den Motor für ein paar Sekunden. Achte darauf, wie er reagiert, und belohne sein Verhalten erneut, wenn er ruhig bleibt.

Schritt 4: Die ersten, kurzen Fahrten

Jetzt wird’s ernst – aber ganz sanft! Fang mit superkurzen Fahrten an – nur ein paar Meter auf dem Hof oder einmal um den Block. Es geht nicht ums Ankommen, sondern ums Erfahren des Fahrens. Fahr langsam und ruhig. Beende jede Fahrt immer mit einem positiven Erlebnis, zum Beispiel einem kurzen Spaziergang oder einer tollen Spieleinheit.

Hund mit Besitzer an Auto gelehnt

Übelkeit vorbeugen

Wenn die Übelkeit das Hauptproblem ist, gibt es ein paar Tricks:

  • Weniger Futter vor der Fahrt: Gib deinem Hund 2-3 Stunden vor der Fahrt nichts oder nur eine kleine Portion Futter. Ein leerer Magen reduziert das Risiko von Erbrechen.
  • Frische Luft: Sorge für gute Belüftung im Auto. Öffne die Fenster einen Spalt, damit frische Luft zirkulieren kann.
  • Fahrtrichtung: Manche Hunde fühlen sich in Fahrtrichtung wohler. Wenn möglich, positioniere die Transportbox entsprechend.
  • Medikamente: Sprich mit deiner Tierarztpraxis über Medikamente gegen Reisekrankheit. Es gibt tolle Möglichkeiten, die Übelkeit und Erbrechen lindern können.
  • Pheromone: Produkte mit enthaltenen synthetischen Pheromonen (Adaptil) oder beruhigende Milchproteine (Zylkene), können helfen, Stress abzubauen.

Entspannung während der Fahrt

Auch während der Fahrt kannst du es deinem Hund durch Folgendes etwas leichter machen:

Ruhige Fahrweise: Vermeide abruptes Bremsen, starkes Beschleunigen und schnelle Kurvenfahrten. Eine sanfte, vorausschauende Fahrweise ist viel angenehmer für deinen Hund.

Pausen einlegen: Bei längeren Fahrten sind regelmäßige Pausen ein Muss! Lass deinen Hund sich die Beine vertreten und etwas Wasser trinken. Das hilft auch, die mentale Anspannung abzubauen.

Beruhigende Musik/Geräusche: Manchen Hunden hilft es, leise, beruhigende Musik zu hören. Das kann laute Straßengeräusche überdecken und eine entspannte Atmosphäre schaffen. Idealerweise lässt du deinen Vierbeiner die Musik bereits zu Hause im entspannten Zustand hören, sodass er auf die Entspannung konditioniert wird.

⚠️ Vergiss nicht: Hundeohren sind sehr sensibel! Wenn du dein Lieblingslied besonders laut genießen willst, solltest du das lieber ohne deinen Vierbeiner oder mit Kopfhörern tun.

Ablenkung: Für Hunde, die nicht reisekrank sind, können Kauartikel oder eine Schnüffelmatte während der Fahrt eine gute Ablenkung sein.

Was tun, wenn der Hund im Auto bellt?

Manche Vierbeiner drücken ihr Unbehagen während der Fahrt durch intensives Bellen aus. Er möchte sich aus der Situation befreien oder deine Aufmerksamkeit erlangen, die nun auf die Straße gerichtet ist. Das kann nicht nur ärgerlich sein, sondern auch beim Fahren ablenken. Versuche in diesem Fall, das Bellen so gut es geht zu ignorieren. Ermahne oder schimpfe deinen Hund nicht – je weniger du auf sein Bellen reagierst, desto eher wird es aufhören.1

Mehrfarbiger Hund auf der Rückbank eines Autos

Fazit: Zittern und Hecheln beim Autofahren

Das Hecheln und Zittern beim Autofahren kann das Leben deines Hundes und auch deins ganz schön auf den Kopf stellen. Die gute Nachricht: Es ist kein unüberwindbares Problem! Mit viel Geduld, Verständnis und den richtigen Strategien kannst du deinem Hund helfen, die Autofahrt nicht nur zu überstehen, sondern sie vielleicht sogar zu mögen.

Fang früh mit der Gewöhnung an, schaffe positive Assoziationen, sorge für Sicherheit und Komfort und hab keine Scheu, dir professionelle Hilfe zu holen, wenn du alleine nicht weiterkommst. Jeder Hund ist einzigartig, und was bei dem einen funktioniert, muss beim anderen nicht unbedingt klappen. Die Mühe lohnt sich – vielleicht könnt ihr schon bald tolle gemeinsame Ausflüge mit dem Auto unternehmen.

Du kennst noch andere Vierbeiner, die Probleme mit dem Autofahren haben? Dann teile den Artikel mit ihren Besitzer:innen!