Gibt es etwas Schöneres als weiße Weihnachten? Wenn weiße Flocken leise auf die Erde fallen, freuen sich nicht nur viele Menschen, sondern auch viele unserer felligen Vierbeiner. Während dein Hund freudig im Schnee herumtollt, kann es oft besonders reizvoll für ihn erscheinen, diese weiße, fluffige Masse zu kosten. Erfahre jetzt im Artikel, warum es nicht immer ganz unbedenklich ist, wenn dein Hund Schnee frisst und wie du eine Schnee-Gastritis vermeidest.

Vielleicht hast du schon einmal bemerkt, dass dein Hund Schnee frisst und dich gefragt, warum er das tut und ob er gefährliche Ursachen oder Folgen haben kann. Damit bist du nicht alleine. Manche Hunde betrachten Schnee als Spielzeug oder als interessantes Element ihrer Umwelt, wobei sie die kalte Substanz als eine Flüssigkeitsquelle oder einfach aus Neugier konsumieren. Dieses oft harmlose Verhalten ist jedoch nicht immer ganz ungefährlich und kann sogar zu gesundheitlichen Problemen führen.

Gründe, warum dein Hund Schnee frisst

Instinkt

Oft handelt es sich beim Schnee fressen um ein instinktives Verhalten. Hunde, vor allem jene, die in kälteren Regionen mit Jahreszeiten lebten, haben gelernt, Schnee als Wasserquelle zu nutzen, wenn flüssiges Wasser nicht verfügbar war.

Durst

Vielleicht hat sich dein Hund beim Spielen im Schnee verausgabt und ist durstig geworden. Schnee kann ihm ganz einfach als Wasserquelle dienen.

Erkundung der Umgebung

Ist Schnee gefallen, hat sich die natürliche Umgebung für deinen Vierbeiner verändert – das muss ausgiebig erkundet werden. Schnee bietet eine neue, spannende Textur und Erfahrung. Wie Kleinkinder erforschen Hunde vieles, indem sie es in den Mund nehmen.

Spielen und Neugier

Schnee kann auch einfach ein Spielzeug für unsere Fellnasen sein. Viele Hunde genießen es, im Schnee zu graben, zu spielen, an ihm zu lecken oder hineinzubeißen. Die Neugier und das spielerische Wesen unserer Vierbeiner führen oft dazu, dass sie Schnee fressen, einfach, weil es Spaß macht.

Weißer Schäferhund spielt im Schnee

Geschmacks- und Geruchsstoffe

Wie du sicherlich weißt, haben Hunde einen sehr ausgeprägten Geruchs- und Geschmackssinn. Manchmal fressen sie Schnee, da er Spuren von Gerüchen oder Aromen enthält, die für sie interessant sind, wie z.B. Tiergerüche oder Spuren von Nahrungsmitteln.

Ernährungsgewohnheiten und Mangelerscheinungen

Wenn dein Hund Schnee frisst, kann das in einigen Fällen ein Zeichen für Mangelerscheinungen oder eine Unausgewogenheit in der Ernährung sein. Vor allem dann, wenn er regelmäßig große Mengen Schnee frisst, könnte das ein Hinweis darauf sein, dass es ihm an bestimmten Nährstoffen oder Mineralien fehlt.

Ist es gefährlich, wenn mein Hund Schnee frisst?

Prinzipiell ist das Fressen von kleinen Mengen Schnee für deinen Hund unbedenklich – vor allem dann, wenn der Schnee sauber ist. Der Schnee im eigenen Garten ist also weniger gefährlich – unterwegs sieht es anders aus. Im Allgemeinen ist es wichtig zu bedenken, dass Hunde ganz unterschiedlich auf Schneekonsum reagieren.

Folgende Risiken solltest du im Hinterkopf behalten, wenn dein Vierbeiner gerne mal Schnee frisst:

Unterkühlung

Wenn dein Hund zu lange im kalten Schnee spielt und diesen auch frisst, kann es zur Unterkühlung kommen. Die Körpertemperatur sinkt und dein Vierbeiner fängt sich möglicherweise eine Erkältung ein.

Verschlucken von Schadstoffen

Schnee ist nicht immer rein – er kann verschiedene Schadstoffe wie Schmutz, Streusalz oder Frostschutzmittel enthalten. Das Fressen von verunreinigtem Schnee kann gesundheitsschädlich sein und im Ernstfall zu Vergiftungen führen.

Brauner Hund tollt im Schnee herum

Vorsicht: Schnee-Gastritis!

Während manche Hunde problemlos eine geringe Schneemenge ertragen, kommt es bei manchen Hunden zu Erkrankungen. Die bekannteste davon ist die Schnee-Gastritis. Dies ist eine Art von Magenentzündung, die bei Hunden auftritt, nachdem sie große Mengen Schnee gefressen haben. Die Kälte des Schnees kann zu einer Reizung der Magenschleimhaut führen. Zusätzlich können Chemikalien, Salz oder andere Verunreinigungen zu einer Entzündung beitragen.

Folgende Symptome tauchen bei der Schnee-Gastritis bei deinem Hund auf:

  • Erbrechen
  • Fieber und Abgeschlagenheit
  • Magenschmerzen
  • Durchfall
  • Verminderter Appetit
  • Lautes Gurgeln im Bauch
  • Husten

Häufig treten die Symptome ca. einen Tag nach dem Schnee fressen auf. In schweren Fällen kann auch Blut erbrochen werden.

⚠️ Wenn du diese Symptome bei deinem Hund bemerkst und eine Schnee-Gastritis vermutest, solltest du ihn dringend in die Tierarztpraxis bringen. Je nachdem, wie viel Schnee dein Hund gefressen hat und welche Chemikalien sich im Schnee befinden, kann die Schnee-Gastritis sogar lebensbedrohlich sein.1

Weißer Hund spielt im Schnee mit einem Beißring

Hilfe bei Schnee-Gastritis

Zusätzlich zu der von Tierärzt:innen empfohlenen Behandlung kannst du deinem Vierbeiner bei einer Schnee-Gastritis mit einer temporären Ernährungsumstellung helfen. Gekochtes Hühnerfleisch, Reis und Hüttenkäse beruhigen den Magen und können deinem Liebling Erleichterung verschaffen. Achte außerdem darauf, dass sein Trinkwasser nicht zu kalt ist, um den Magen nicht zusätzlich zu belasten.

Verletzungen durch Fremdkörper

Neben der Gefahr einer Schnee-Gastritis können beispielsweise scharfkantige Fremdkörper, die im Schnee verborgen sein können, zu Verletzungen führen. Achte auf Symptome wie Bauchschmerzen oder Veränderungen im Stuhlgang.

Gesundheitliche Probleme beim Hund schneller erkennen

Ob dein Hund Schnee frisst, kannst du beobachten, während du mit ihm Gassi gehst. Doch was, wenn dein Hund im Garten herumtollt oder er mit anderen unterwegs ist? Eine Schnee-Gastritis kann sich langsam entwickeln und ihre Symptome können manchmal nicht sofort ersichtlich sein. Dass sich dein Hund nicht wohlfühlt, kannst du typischerweise an einem Rückgang der Aktivität sehen. Mit dem Tractive GPS Tracker für Hunde kannst du deinen Hund nicht nur jederzeit in Echtzeit orten, sondern auch sein Wohlbefinden überwachen. Seine Werte zu Aktivität und Schlaf werden aufgezeichnet und du erhältst Warnungen, sobald sich etwas drastisch an den Werten deines Vierbeiners ändern sollte. So kannst du gesundheitliche Probleme frühzeitig erkennen und schnell handeln.

Sebastian Raab, Product Manager bei Tractive

Oft bemerken Haustierbesitzer:innen erst spät, dass ihr Vierbeiner weniger aktiv ist als sonst. Aus diesem Grund haben wir die Gesundheitswarnungen ins Leben gerufen. Fallen die aktiven Minuten des Tieres plötzlich stark ab, könnte das auf eine Infektion oder Schmerzen hindeuten. So kann im Ernstfall schnell gehandelt und Hilfe geleistet werden.”

– Sebastian Raab, Product Manager bei Tractive & gelegentlicher Tiersitter

Golden Retriever mit Tracker im Schnee

Dein Hund frisst Schnee: Vorbeugende Maßnahmen

Schnee fressen ist in den meisten Fällen für deinen Hund harmlos. Zum einen entscheidet jedoch die Menge, zum anderen die enthaltenen Stoffe darüber, ob es für deinen Vierbeiner zu unangenehmen Folgen kommt. Damit dein Hund nicht zu viel Schnee aufnimmt und der Gefahr einer Schnee-Gastritis ausgesetzt ist, hier einige vorbeugende Maßnahmen.

Flüssigkeit

Wenn dein Hund Schnee frisst, solltest du deine Aufmerksamkeit darauf richten, wie viel er trinkt. Oft achten wir darauf, wie viel unser Liebling frisst, doch vergessen seine Flüssigkeitsmenge zu kontrollieren. Wie auch wir dehydrieren Hunde schnell, wenn sie aktiv sind. Es ist daher wichtig, dass du deinem Hund vor, während und nach dem Gassi gehen genügend Wasser zur Verfügung stellst. Solltet ihr an einem sauberen Gewässer vorbeikommen, kannst du deinen Vierbeiner unterwegs eine kurze Pause gönnen, um daraus zu trinken.

Wenn dein Hund Trockenfutter frisst, ist sein Flüssigkeitsbedarf zusätzlich erhöht. Du kannst auch am Stuhl deines Hundes erkennen, ob dein Hund ausreichend Wasser trinkt. Sieh dir diesen Artikel an, um herauszufinden, was du tun kannst, sollte dein Hund nicht genügend Wasser trinken.

Wie viel trinkt ein Hund am Tag - Übersicht zum Trinkwasserbedarf von Hunden
Quelle: Zentek, Jürgen und Meyer, Helmut. Ernährung des Hundes. Grundlagen – Fütterung – Diätetik. Enke Verlag, 2016.

Kontrolle und Aufsicht

Achte auf deinen Vierbeiner, wenn ihr draußen unterwegs seid und ermahne ihn, falls das Schnee fressen überhandnimmt. Ein strenges „Nein“ hilft jedoch nur dann, wenn dein Hund gut auf dich hört. Übe daher die Grundkommandos mit deiner Fellnase regelmäßig, um auf solche Situationen vorbereitet zu sein. Lässt du deinen Liebling frei herumstreunen, solltest du davor ein konsequentes Freilauftraining mit ihm durchführen. Ein GPS Tracker gibt dir zusätzliche Sicherheit, falls dein Liebling einmal ausbüxen sollte.

Alternativen zum Schnee

Für viele Hunde ist Schnee fressen ein Zeitvertreib. Motiviere deinen Liebling mit Spielen und Aktivitäten, die seine Aufmerksamkeit vom Schnee fressen ablenken. Spielbälle statt Schneebällen, sichere Stöckchen oder Taue können die Augen deines Vierbeiners zum Leuchten bringen und ihn den Schnee schnell vergessen lassen. Training ist ebenfalls eine tolle Möglichkeit der Beschäftigung. Egal, ob Agility, Anti-Jagd-, Freilauf– oder Clickertraining – die körperliche und geistige Stimulation wird deinem Hund und eurer Beziehung guttun. Als Belohnung für das Training solltest du Leckerlis dabei haben – diese schmecken dann auch gleich viel besser als langweiliger Schnee!

Schwarz-brauner Hund tollt im Schnee herum

Fazit: Mein Hund frisst Schnee

Viele Vierbeiner fressen Schnee aus purem Übermut beim Spielen. Einige sind einfach nur neugierig und empfinden die Konsistenz als interessant, während es für andere dazu dient, ihren Durst zu stillen.

Schnee ist an sich eine tolle Sache und kann jede Menge Spaß bringen. Auch im Magen unserer Vierbeiner ist er prinzipiell ungefährlich, solange er rein ist. Ist er dies nicht, bringt der Verzehr großer Mengen von Schnee Risiken mit sich, über die du dir bewusst sein solltest. Frisst dein Hund regelmäßig Schnee und zeigt Krankheitssymptome, könnte er sich die sogenannte Schnee-Gastritis eingefangen haben.

Sollte dein Vierbeiner besonders schneehungrig sein, kannst du ihn durch Beschäftigung, Bereitstellung von Trinkwasser und Gehorsamkeitstraining davon abbringen. So steht ausgiebigen Winterspaziergängen nichts mehr im Wege. ❄️