Dein Vierbeiner und du versteht euch blind, doch manchmal fragst du dich: „Warum macht mein Hund das jetzt?“ Unsere Fellnasen handeln oft instinktgeleitet, irrational und bringen uns mit ihrem Handeln manchmal zum Grübeln, aber auch ganz schön zum Lachen. Lerne, die Hundesprache zu deuten, indem du mehr über die Hintergründe 5 typischer Verhaltensweisen erfährst.

1. Besitzer:innen ablecken

Dein Hund leckt dich regelmäßig ab? Dann hat er dich wohl sehr lieb. Ähnlich wie Küsschen unter Menschen ist das Ablecken eine Form der sozialen Interaktion und Zuneigung. Besonders wenn du deinem Hund positive Aufmerksamkeit schenkst, verstärkt sich dieses Verhalten, da er es mit Zuneigung verbindet.

Schon als Welpen werden Hunde von ihren Müttern abgeleckt – zur Reinigung, zur Pflege und als Zeichen der Fürsorge. Auch unter Geschwistern ist das Lecken ein häufiges soziales Verhalten. Es bleibt oft auch im Erwachsenenalter erhalten und zeigt sich im Kontakt mit ihrem menschlichen Rudel.

Oft dient das Lecken auch als Beschwichtigungssignal. Es zeigt Unterwürfigkeit oder den Wunsch nach Harmonie, insbesondere in Situationen, in denen der Hund unsicher ist. Wenn dein Hund dich ableckt, kann das also auch ein Zeichen dafür sein, dass er sich beruhigen oder Konflikte vermeiden möchte.

2. Auf Spielzeug herumkauen

Deine Fellnase hat ihre Spielzeuge zum Fressen gern? In der Natur kauen Wölfe und Wildhunde auf Knochen oder anderen Gegenständen herum, um ihr Gebiss zu stärken und sich zu beschäftigen. Dieses Verhalten ist tief in unseren Haushunden verankert und zeigt sich in der Vorliebe für Kauspielzeug.

Besonders bei Welpen trägt das Kauen zur Entwicklung eines starken Gebisses bei und hilft beim Zahnwechsel. Auch erwachsene Hunde profitieren davon, da das Kauen Zahnbelag reduzieren und das Zahnfleisch massieren kann.

Das rhythmische Kauen hat eine beruhigende Wirkung und hilft dabei, Stress und Nervosität abzubauen – ähnlich wie Kaugummikauen bei Menschen.

Du kannst deinen Vierbeiner also nach Herzenslust weiterkauen lassen. Wachsam werden solltest du jedoch, wenn dein Hund das Spielzeug in kleine Teile zerlegt hat und diese verschlucken könnte. Wenn du einen kleinen Kau-Freak zu Hause hast, setze bei Hundespielzeug auf hochwertiges Material und biete deinem Hund stattdessen Kauknochen an.

Braun-schwarzer Hund kaut an einem Kauknochen in der Wiese

3. Kopf schief legen

Hunde haben bewegliche Ohren, aber sie können Schallquellen nicht immer direkt orten. Durch das Neigen des Kopfes verändern sie die Position ihrer Ohren und können Geräusche besser lokalisieren. Besonders bei hohen oder ungewöhnlichen Tönen hilft das Schieflegen des Kopfes, die Richtung und Bedeutung des Geräuschs genauer zu erfassen.

Einige Expert:innen vermuten, dass Hunde durch das Neigen des Kopfes das Gesicht ihres Menschen besser sehen können. Besonders Hunde mit langen Schnauzen könnten so den unteren Teil des Gesichts klarer erkennen, was für das Verstehen von Mimik und Emotionen hilfreich ist.

Manche Hunde neigen den Kopf als Zeichen von Interesse und Zuneigung, wenn sie merken, dass ihr Mensch emotional darauf reagiert. Sie versuchen dann, besonders aufmerksam zu sein.

Achtung: Wenn dein Hund häufig und dauerhaft den Kopf schief hält, könnte es auch ein Zeichen für ein gesundheitliches Problem sein, z. B.:

  • Ohrinfektionen oder Entzündungen
  • Gleichgewichtsprobleme (Vestibularsyndrom)
  • Neurologische Erkrankungen

Wenn das Kopfneigen plötzlich häufiger auftritt, mit Kratzen am Ohr oder Gleichgewichtsproblemen einhergeht, ist ein Besuch in der Tierarztpraxis angebracht.

💡 Pro-Tipp: Mit einem GPS & Health Tracker für Hunde kannst du dich frühzeitig benachrichtigen lassen, falls sich Aktivität und Schlafverhalten deines Vierbeiners ändert. So bleibst du stets über seine Gesundheit informiert.

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4. Den eigenen Schwanz jagen

Besonders junge Hunde und Welpen entdecken ihren Schwanz oft zum ersten Mal und halten ihn für ein spannendes Spielzeug. Witzig, oder? Auch erwachsene Hunde können in einem Übermut-Moment anfangen, ihrem Schwanz hinterherzujagen, besonders wenn sie aufgeregt sind oder nicht genug Bewegung bekommen haben.

Keine Sorge also, dein Hund ist völlig normal, wenn er dieses Verhalten zeigt. Wenn der Hund jedoch plötzlich öfter nach seinem Schwanz schnappt, könnte es an einem Juckreiz liegen. Mögliche Ursachen:

  • Flöhe oder Zecken
  • Allergien oder Hautprobleme
  • Verstopfte oder gereizte Analdrüsen

⚠️ Falls dein Hund zusätzlich den Po über den Boden zieht („Schlittenfahren“), kann das ein Hinweis auf Würmer oder verstopfte Analdrüsen sein.

5. Kreise drehen vor dem Hinlegen

Vorfahren unserer Hunde, wie Wölfe und Wildhunde, haben in der Natur ihr Schlaflager selbst „präpariert“. Durch das Drehen:

  • Trampelten sie hohes Gras oder Schnee nieder, um eine bequeme Liegefläche zu schaffen.
  • Prüften sie den Untergrund auf störende Gegenstände oder Gefahren (z. B. Dornen, Insekten).
  • Markierten sie den Schlafplatz mit ihrem Geruch, um das Revier für sich in Beschlag zu nehmen.

In der freien Natur haben Hunde früher instinktiv darauf geachtet, in welche Richtung sie sich hinlegen, um Gefahren frühzeitig zu bemerken. Manche drehen sich deshalb so lange, bis sie eine Position gefunden haben, in der sie sich sicher fühlen.

💡 Hunde kreisen übrigens nicht nur vor dem Hinlegen, sondern auch bevor sie ihr Geschäft verrichten. In einer Studie zur Warhnehmung des Magnetfeldes von Hunden wurde herausgefunden, dass sich diese während des Kotablassens, vorausgesetzt das Magnetfeld ist ruhig, immer in Nord-Südrichtung ausrichten. Die Wahrnehmung des Erdmagnetfelds konnte neben Hunden auch noch 50 weiteren Tierarten zugeschrieben werden.1

Fazit: Hundesprache deuten

Wusstest du, was hinter den genannten Gewohnheiten deines Hundes steckt? Vielleicht hattest du ja den einen oder anderen Aha-Moment und verstehst deine Fellnase jetzt noch besser.

Wenn du noch mehr über das Verhalten und die Gesundheit deines Hundes herausfinden möchtest, statte ihn mit einem GPS & Health Tracker aus.