Gleich einmal vorweg – nicht jeder lebhafte Hund ist gleich ein hyperaktiver Hund. Wie viel Bewegung und Aktivität ein Hund braucht, hängt wesentlich von Faktoren wie Alter, Rasse, Gesundheitszustand ab. Einige unserer Vierbeiner sind eben lebhafter, als andere. Schwierig wird es jedoch dann, wenn der Vierbeiner permanent unter Strom steht. Dies ist nicht nur sehr anstrengend für die Besitzer:innen, sondern geht manchmal auch so weit, dass sie aus Trainingsgruppen in Hundeschulen ausgeschlossen werden. Erfahre jetzt im Artikel, wie du Abhilfe schaffen kannst und wie dich ein GPS Tracker für Hunde dabei unterstützen kann.

Auslöser für Hyperaktivität beim Hund

Eine Reihe von Faktoren können begünstigen, dass dein Vierbeiner einfach keine Ruhe findet:

  • Genetik: Einige Hunderassen sind von Natur aus sehr energiegeladen und benötigen mehr geistige und körperliche Anregung. Beispielsweise sind Arbeits- und Sportrassen wie Border Collies, Schäferhunde und Labrador Retriever dafür bekannt, dass sie viel Energie haben.

  • Mangel an Auslastung: Unzureichende körperliche Aktivität und mangelnde Beschäftigung mit dem Tier kann dazu führen, dass der Hund die angestaute Energie in unerwünschtem hyperaktivem Verhalten ausdrückt.

  • Mangel an geistiger Stimulation: Hunde brauchen nicht nur körperliche, sondern auch geistige Anregung. Das Fehlen davon kann zu Langeweile und Hyperaktivität führen.

  • Ernährung: Die Ernährung kann auch eine Rolle spielen. Zu viel Zucker oder künstliche Zusatzstoffe in Hundefutter können manchmal zu Hyperaktivität führen.
Hund liegt neben einer Schüssel mit Trockenfutter
  • Angst und Stress: Ähnlich wie beim Menschen können Angst und Stress zu hyperaktivem Verhalten bei Hunden führen. Dies kann durch Veränderungen in der Umgebung, Trennungsangst oder andere stressauslösende Ereignisse verursacht werden.

  • Mangel an Ausbildung und Struktur: Hunde, die nicht ausreichend erzogen sind oder denen klare Grenzen und Regeln fehlen, können hyperaktives Verhalten zeigen.

  • Überstimulation: In einigen Fällen kann Hyperaktivität das Ergebnis einer Überstimulation sein, etwa durch zu viel Spiel oder Interaktion, ohne ausreichende Ruhephasen.

  • Medizinische Ursachen: In seltenen Fällen kann Hyperaktivität ein Symptom für medizinische Probleme sein, wie z.B. neurologische Störungen. Kläre das Verhalten deines Lieblings also auf jeden Fall in der Tierarztpraxis ab!
Kleiner, brauner Hund wird von Tierarzt untersucht

Hyperaktiver Hund oder glücklicher Hund?

Es ist völlig normal, dass sich dein Hund riesig freut und mit dem Schwanz wedelt, wenn du nach Hause kommst. Auch beim Spiel mit Artgenossen kann es durchaus einmal etwas rauer zugehen. Vor allem als Welpen haben Hunde generell sehr viel Energie. Doch diese Art der Erregung hält nur kurz an und hat nichts mit Hyperaktivität zu tun.

Ein glücklicher Hund ist besonders aufmerksam, wedelt mit dem Schwanz und sein Kopf ist erhoben. Ein hyperaktiver Hund hingegen springt ununterbrochen hoch und kann keinen Augenblick ruhig stehen. Er ist unkonzentriert, kann sich schwer kontrollieren und findet nicht zur Ruhe.

Weiß-brauner Hund läuft im Gras

Wie erkenne ich, ob mein Hund hyperaktiv ist?

Hyperaktivität äußert sich durch eine Reihe von Verhaltensweisen, die über das normale, energiereiche Verhalten hinausgehen, das man bei jungen oder lebhaften Hunderassen erwarten könnte. Diese Verhaltensweisen zeigen sich schon sehr früh (noch vor dem 4. Lebensmonat).1 Dein Hund ist wahrscheinlich hyperaktiv, wenn die folgenden Dinge auf ihn zutreffen:

  • Überschüssige Energie: Der Hund scheint im Vergleich zu ähnlichen Artgenossen unerschöpfliche Energie zu haben, selbst nach angemessener körperlicher und geistiger Stimulation. Er will nicht aufhören zu spielen, selbst wenn andere Hunde schon erschöpft sind.

    Tipp: Mit dem Tractive GPS & Health Tracker kannst du deinen Liebling nicht nur immer im Auge behalten, sondern auch die Aktivität deines Vierbeiners aufzeichnen und diese mit anderen Artgenossen seiner Rasse vergleichen. So wird schnell ersichtlich, ob sich seine Bewegung im Normalbereich liegt, oder deutlich darüber!
Brauner Hund trägt Dog 4 Tracker und läuft einen Weg entlang, neben Appscreen mit Activity Tracking
  • Schwierigkeiten bei der Konzentration: Der Hund hat Schwierigkeiten, sich auf Aufgaben zu konzentrieren oder Befehle zu befolgen, selbst wenn er sie kennt.

  • Impulsivität: Der Hund handelt oft impulsiv, ohne die Konsequenzen seines Verhaltens zu berücksichtigen, was zu unerwünschten Verhaltensweisen wie Springen, übermäßigem Bellen oder sogar aggressivem Verhalten führen kann.

  • Drang nach Aufmerksamkeit: Ein hyperaktiver Hund verlang ständig nach Aufmerksamkeit und Beschäftigung, was für die Besitzer:innen sehr belastend sein kann.

  • Überreaktion auf Reize: Der Hund reagiert übermäßig auf sensorische Reize, wie Geräusche, Bewegungen oder Berührungen, und scheint nicht in der Lage zu sein, sich zu beruhigen.

  • Schwierigkeiten beim Entspannen: Der Hund schafft es nicht, sich zu entspannen oder ruhig zu bleiben, selbst in einer ruhigen Umgebung und nach ausreichender Bewegung.
Schwarz-weißer Hund kaut an Schuh
  • Konsistente Hyperaktivität: Während viele junge Hunde Phasen hoher Energie durchlaufen, zeigt ein hyperaktiver Hund konstant hohe Energielevel und Hyperaktivität über einen längeren Zeitraum.

  • Lernschwierigkeiten: Der Hund hat Schwierigkeiten, neue Kommandos zu lernen oder bereits gelernte Verhaltensweisen beizubehalten, was nicht auf Intelligenz, sondern auf Konzentrationsmangel zurückzuführen ist.

Kann ein Hund durch Futter hyperaktiv werden?

Das Futter spielt eine wesentliche Rolle bei der Gesundheit und dem Verhalten von Vierbeinern, einschließlich ihrer Aktivitätsniveaus und ihres Verhaltens. Bei hyperaktiven Hunden kann die Ernährung aus mehreren Gründen einen bedeutenden Einfluss haben:

  • Zucker und Kohlenhydrate: Lebensmittel mit hohem Zuckergehalt oder hohen glykämischen Kohlenhydraten können zu einem schnellen Anstieg des Blutzuckers führen, was bei einigen Hunden zu einem Energieschub und anschließender Hyperaktivität führen kann.

  • Farbstoffe und Konservierungsstoffe: Es gibt Hinweise darauf, dass künstliche Zusatzstoffe im Hundefutter können bei manchen Hunden zu Verhaltensänderungen führen.
Schwarz-weißer Hund läuft auf einem Waldweg
  • Proteingehalt: Die Menge und Art des Proteins in der Nahrung kann das Verhalten von Hunden beeinflussen. Es gibt Hinweise darauf, dass ein hoher Proteingehalt bei einigen Hunden zu erhöhter Reizbarkeit und Hyperaktivität führen können.2

  • Futterallergien und Unverträglichkeiten: Allergien oder Unverträglichkeiten gegenüber bestimmten Nahrungsmitteln können zu einer Vielzahl von Symptomen führen, darunter auch Verhaltensänderungen wie Hyperaktivität. Ein Eliminationsdiät-Test, durchgeführt unter Anleitung eines Tierarztes / einer Tierärztin, kann helfen festzustellen, ob Nahrungsmittelunverträglichkeiten das Verhalten beeinflussen.

Wenn du den Verdacht hast, dass dein Liebling sein Futter nicht gut Verträgt, oder es ihn hyperaktiv macht, sprich die Ernährung deines Hundes unbedingt in der Tierarztpraxis an. Dort können dir Ernährungspläne und Strategien gegeben werden, die auf die individuellen Bedürfnisse deiner Fellnase zugeschnitten sind.

Risiken von Hyperaktivität beim Hund

Ein hyperaktiver Hund kostet eine Menge Kraft und Nerven. In eigen Fällen kann keine Stubenreinheit erreicht werden, da das Tier draußen zu überreizt und unruhig ist, um das Geschäft zu verrichten. Kann der Hund sich nicht aufs Training fokussieren, oder werdet ihr sogar aus der Hundeschule ausgeschlossen, kann das bitter enden. Ein Hund, der nicht gehorcht, kann schnell zum Albtraum werden. Jede Spieleinheit mit Artgenossen könnte sich schnell zu einem Kampf hochschaukeln. Auch andere Tiere oder sogar Menschen könnten in Gefahr sein und der mangelnden Selbstkontrolle des Tieres zum Opfer fallen. Schließlich kann Hyperaktivität bei Hunden auch manchmal in Aggression gegen die eigenen Besitzer:innen zeigen.

Grauer knurrender Hund

Damit es nicht soweit kommt, ist es besonders wichtig, die Hyperaktivität bei deinem Hund früh zu erkennen und daran zu arbeiten.

Achtung: Ist dein Hund erst seit Kurzem extrem aktiv? Dann könnte ein gesundheitliches Problem hinter seinem Verhalten stecken. Prüfe mithilfe des GPS & Health Trackers für Hunde, ob sich die Aktivität und der Schlaf deines Lieblings in letzter Zeit verändert haben – die Daten können dem Tierarzt / der Tierärztin wichtige Hinweise geben.

Das kannst du für deinen hyperaktiven Hund tun

Es gibt einige Medikamente, die zur Behandlung von Hyperaktivität beim Hund herangezogen werden können. Jedoch kannst du mit deinem eigenen Verhalten kleine Wunder bewirken, wenn dein felliger Liebling selbst von Hyperaktivität betroffen ist:

  • Gib deinem Hund nicht alles, was er möchte: Gib dem ständigen Bewegungs- und Beschäftigungsdrang deines Hundes nicht dauernd nach – damit erreichst du das Gegenteil und er steigert seine Unruhe nur noch weiter!3

  • Sprich ruhig mit deinem Hund: Auch wenn du der Verzweiflung nah bist, weil dein Hund wie in einem Rauschzustand zu sein scheint und sich einfach nicht beruhigen lässt: Vermeide es, deinen Vierbeiner anzuschreien oder zu bestrafen. Rede ruhig mit deinem Hund und bleibe konsequent in dem, was du von ihm möchtest.

    ⚠️ Ignoriere deinen Hund, wenn er aufgedreht ist und lobe ihn stattdessen, wenn er ruhig ist!
Frau kniet über Hund und gibt ihm einen Befehl
  • Sorge für ein gesundes Ausmaß an körperlicher und geistiger Aktivität: Spaziergänge und gemeinsames Spielen im Freien sollte auf eurer täglichen Todo-Liste stehen. Neben der physischen Aktivität solltest du deinen Vierbeiner auch geistig herausfordern – beispielsweise mit Such- und Denkspielen. Erfahre jetzt wie du das Gassigehen noch schöner gestalten kannst, damit dein Hund ausreichend ausgelastet ist!

  • Übe mit deinem Hund zur Ruhe zu kommen: Nach Spiel oder sportlichen Aktivitäten muss dein Hund lernen, wieder zur Ruhe zu kommen. Sei konsequent und beende die Einheiten am besten mit einem Befehl wie „Stopp!“, damit dein Vierbeiner weiß, was nun kommt. Ein fixer Liegeplatz zu Hause kräftigt eure Ruheroutine. Eine Kaustange, gezielte Entspannungsübungen oder Massage kann deinem Vierbeiner beim Runterkommen helfen.

    Hol dir im Video ein paar Tipps dazu, wie du deinen Hund massieren kannst, um ihn zu beruhigen:

  • Gib deinem Hund Struktur: Tägliche Routinen wirken sich positiv auf deinen hyperaktiven Hund aus. Halte dich bei Gassi- und Fütterungszeiten wenn möglich an präzise Uhrzeiten. Wenn er genau weiß, was wann kommt, braucht er keine Angst mehr zu haben, etwas zu verpassen, oder überrascht zu werden.

  • Bitte um Rat in der Tierarztpraxis: Lass dein:e Tierarzt/Tierärztin wissen, wie sich dein Vierbeiner verhält. Da Ernährung eine zentrale Rolle spielt, solltest du den Ernährungsplan deines Hundes unbedingt besprechen. Fettsäuren, die in Fischöl und einigen Pflanzenölen vorkommen, sind bekannt für ihre entzündungshemmenden Eigenschaften und können auch die Gehirnfunktion und das Verhalten positiv beeinflussen. Je nach Ausprägung können unterstützend auch Beruhigungsmittel verschrieben werden.

  • Dein Hund ist völlig außer Kontrolle und es ist keine Besserung in Sicht? Viele Hundeschulen und -trainer:innen bieten spezielle Kurse oder Einzelstunden an. Hol dir professionelle Hilfe!

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