Als Allergiker:in kennst du es zu gut: juckende, tränende Augen, ständiges Niesen und eine laufende Nase bis zu Atemproblemen. Das kann nur bedeuten, dass eine Katze in der Nähe ist! Leider werden die flauschigen Schmusetiger für Menschen mit Katzenallergie zur Qual, wenn sie sich mit einer Katze in einem Raum aufzuhalten oder auch nur in einem Raum, in dem sich eine Katze aufgehalten hat. Aber es gibt Hoffnung: Sieh dir diese zehn Katzen für Allergiker:innen an – vielleicht wird einer der genannten Fellnasen ja zu deinem neuen Begleiter?

Was verursacht die allergische Reaktion auf Katzen?

Du denkst vielleicht, dass es die Katzenhaare sind, die deine unangenehme allergische Reaktion auslösen. Doch eigentlich sind es der Speichel, der Urin, das Sekret der Hautdrüsen (Tränen, – Talg,- und Analdrüsen) und Hautschuppen (abgestorbene Haut) von Katzen. Diese Stoffe enthalten ein Protein namens Fel d 1. Wenn du empfindlich auf dieses Fel d 1-Protein reagierst, könnest du eine allergische Reaktion bekommen, wenn das Protein mit deinen Schleimhäuten über Augen, Nase oder Mund in Berührung kommt.1

Wenn sich Katzen bei der Fellpflege ihr Fell lecken, werden die Fel d 1-Proteinmoleküle, die natürlicherweise in ihrem Speichel vorkommen, auf das Fell und die Haut übertragen. Sobald der Speichel getrocknet ist, werden die winzigen Eiweißmoleküle in die Luft geschleudert, wenn die Katze sich bewegt. Und da Katzen außerdem Meister darin sind, ihre Haare überall zu verteilen, machen sie uns damit als Allergiker:innen das Leben noch schwerer. Wenn du die Mieze dann auch noch streichelst, gelangen die Fel d 1-Proteine direkt auf deine Hände. Einmal auf den Händen, gelangen sie schnell in deine Augen, deine Nase oder deinen Mund und es kommt zu den klassischen Symptomen, die Allergiker:innen fürchten.

Die winzigen Eiweißmoleküle können stundenlang in der Luft schweben und dann auf Möbeln, Teppichen oder Kleidung landen. Bei Menschen, die besonders empfindlich auf diese Proteine reagieren, können die Symptome daher schon ausgelöst werden, wenn sie einen Raum betreten, in dem sich eine Katze aufgehalten hat.

Faktoren, die die Allergenproduktion bei Katzen beeinflussen

Die schlechte Nachricht zuerst: Das Fel d 1-Protein wird von allen Katzen produziert. Die gute Nachricht ist jedoch: Einige Rassen produzieren deutlich weniger von diesem allergieauslösenden Protein als andere. Es gibt verschiedene Faktoren, die die Menge an Fel d 1-Proteinen beeinflussen können, die eine Katze produziert:

  • Kater scheiden mehr Allergene aus als Katzen.
  • Unkastrierte Kater produzieren 3- bis 5-mal mehr Allergene als kastrierte Kater.
  • Schwarze Katzen oder Katzen mit dunklem Fell produzieren mehr Allergene als Katzen mit hellem Fell.
  • Junge Kätzchen produzieren weniger Allergene als erwachsene Katzen.

Gibt es Katzenrassen, die zu 100% für Allergiker:innen geeignet sind?

Viele Betroffene lieben Katzen und fragen sich, ob es nicht auch Katzen gibt, die für Allergiker:innen geeignet sind. So etwas wie eine „100% hypoallergene“ Katze gibt es jedoch nicht. Das liegt daran, dass alle Katzen das Fel d 1-Protein produzieren, das bei Menschen Allergiesymptome verursacht. Einige Katzenrassen produzieren jedoch weitaus weniger von diesen Allergenen als andere. Zwar ist keine Katze wirklich zu 100% hypoallergen, aber die unten aufgeführten Rassen können es Allergiker:innen leichter machen, eine Katze in ihr Zuhause aufzunehmen.

Auch wenn bestimmte Katzen für Allergiker:innen empfohlen werden, musst du deine Hausaufgaben machen und Fakten sammeln, bevor du deinen Begleiter auswählst. Jede Katze produziert ein anderes Maß an Allergenen und jeder Mensch reagiert unterschiedlich empfindlich auf Katzenallergene. Der beste Weg, um festzustellen, ob du auf eine bestimmte Katze empfindlich reagierst, ist, die Katze persönlich kennenzulernen, bevor du sie mit nach Hause nimmst.

Die besten Katzenrassen für Allergiker:innen

Die meisten der hypoallergenen Katzen auf dieser Liste haben Folgendes gemeinsam: Sie produzieren von Natur aus weniger Fel d 1-Proteine, oder sie haben nur eine Fellschicht statt drei, wie sie bei den meisten Katzen zu finden sind. Je weniger Fell sie haben, desto weniger Haare werfen sie ab, und desto weniger Katzenallergene gelangen in und um deinen Wohnraum herum.

Kurzhaarkatzen, Rex-Katzen und Verwandte der Siam-Katze werden häufig für Tierliebhaber:innen empfohlen, die unter Katzenallergien leiden, aber unbedingt eine Katze haben möchten.

Sieh dir die hypoallergenen Katzenrassen an und entscheide selbst, welche Rasse für dich am besten geeignet ist, damit du nies- und schnupfenfrei mit ihr kuscheln kannst.

1. Devon Rex

Schwarze Devon Rex im Grünen

Diese neugierigen Katzen haben nur eine einzige Lage feiner, leicht gelockter Haare und verlieren daher weitaus weniger Haare als andere Katzen. Das bedeutet, dass sich weniger Fell und Hautschuppen in deinem Zuhause ansammeln und Allergiesymptome auslösen können. Die meisten Devon Rex-Katzen lieben Kuscheleinheiten und werden dir dies mit ihrem lauten Schnurren zeigen.

2. Sphynx

Sphynx-Katze

Sphynx-Katzen sind fast haarlos, weshalb sie auf der Liste der hypoallergenen Katzen ganz oben stehen. Da sie wenig Fell haben, putzen sich Sphynx-Katzen seltener als langhaarige Katzen. Infolgedessen geben sie weniger proteinhaltigen Speichel an ihren Körper ab, was sie zu einer beliebten Katze für Allergiker:innen macht.

Haarlose Katzen wie die Sphynx haben ein feines, flaumiges Fell, ähnlich einem Pfirsichflaum. Sie benötigen eine spezielle Pflege, über die du dich vorher informieren solltest. Sie müssen häufig gebadet und gelegentlich eingeölt werden. Diese einzigartigen Katzen sind lebhaft, haben viel Energie und lieben die Aufmerksamkeit ihrer Besitzer:innen. Manche Leute vergleichen die Persönlichkeit der Sphynx-Katze mit der eines Hundes!

Orte deine Katze rund um die Uhr mit Tractive GPS

3. Russisch Blau

Nahaufnahme einer Russisch Blau Katze

Da sie trotz ihres dichten, schönen Fells weniger Fel d 1-Proteine produzieren als andere Rassen, können Russisch Blau-Katzen eine gute Wahl für Menschen mit Katzenallergie sein. Diese Rasse ist für ihre Verspieltheit und Loyalität bekannt. Wundere dich also nicht, wenn deine Russisch Blau-Katze dir den ganzen Tag im Haus folgt und ein wenig neugierig ist.

4. Cornish Rex

Cornish Rex Katze stehend im Gras

Wie ihre Verwandten, die Devon Rex-Katzen, haben Cornish Rex-Katzen nur eine Schicht aus feinem Haar und neigen dazu, weniger zu haaren. Diese Katzen haben ein einzigartiges Aussehen, mit langen Beinen und großen Ohren. Aufgrund ihres außergewöhnlichen Fells müssen sie möglicherweise gelegentlich gebadet werden, um Fettablagerungen auf der Haut zu entfernen. Die Cornish Rex ist eine treue Begleiterin und kann etwas anspruchsvoll werden, wenn sie nicht genug Aufmerksamkeit bekommt. Sie sind intelligent und können sogar darauf trainiert werden, an der Leine zu gehen. Lies hier nach, wie du deine Katze an ein Geschirr gewöhnen kannst, um gut vorbereitet zu sein!

5. Orientalisch Kurzhaar

Orientalische Kurzhaarkatze

Diese beliebte Katze für Allergiker:innen gibt es in zwei Varianten – Kurzhaar und Langhaar. Orientalische Kurzhaarkatzen sind besser für Allergiker:innen geeignet, unter anderem wegen ihres kurzen, seidigen Fells und des geringeren Haarwuchses. Regelmäßiges Bürsten hält ihr Fell in gutem Zustand.

Mit ihren großen Ohren, den mandelförmigen Augen und ihrer kommunikativen Art sind orientalische Kurzhaarkatzen angenehme Begleiter für Katzenliebhaber:innen. Sie sind dafür bekannt, dass sie gut mit anderen Haustieren auskommen. Es gibt sie in mehr als 300 Farben und Mustern, darunter Weiß, Kastanie, Ebenholz und Bläulich sowie ein- oder mehrfarbige Muster.

6. Colorpoint Kurzhaar

Colorpoint Kurzhaar-Katze schlafend auf einer Bank

Die Colorpoint-Katze, eine enge Verwandte der Siamkatze, erfreut sich zunehmender Beliebtheit, ist aber keine offiziell anerkannte Rasse. Wie Siamkatzen sind Colorpoint Kurzhaar gesellig und reagieren empfindlich auf die Stimmungen ihrer Besitzer:innen. Wenn du eine ruhigere Katze suchst, ist eine Colorpoint Kurzhaar vielleicht nicht die richtige Katze für dich.

7. Sibirische Katze

Sibirische Katze im Garten

Diese Katzen haben einen tollen, dicken Pelzmantel, was aber nicht bedeutet, dass sie nicht hypoallergen sind. Diese wunderschönen Miezen haben ein dreifach gefärbtes Fell, produzieren aber viel weniger des Proteins Fel d 1 als andere Katzenrassen, was sie zu einer guten Wahl für Menschen mit leichten Allergien macht.

Wöchentliches Bürsten ist wichtig, damit dein Liebling sein gesundes Fell behält. Vor allem während der Fellwechselzeit ist tägliches Bürsten ein Muss (vorzugsweise durch eine:n Freund:in oder ein Familienmitglied, das nicht allergisch auf Katzen reagiert). Sibirische Katzen haben einen ruhigen Charakter, weshalb sie sich unter anderem gut für ein Zuhause mit kleinen Kindern eignen.

8. Javanese-Katze

Weiße Javanese-Katze

Javanische Katzen sind die erste Wahl, wenn es um die Minimierung von Allergenen in Haushalten mit Katzenallergiker:innen geht. Anstelle der drei Fellschichten, die man bei einer typischen Katze vorfindet, hat die Javanese-Katze nur eine Schicht. Die Rasse entstand aus der Kreuzung einer Balinesenkatze mit einer Colorpoint Kurzhaar-Katze. Trotz ihres Namens stammen diese Katzen nicht von der indonesischen Insel Java.

So wie viele Siam-ähnliche Rassen sind Javakatzen sehr kommunikativ und „unterhalten“ sich gerne mit ihren Besitzer:innen – oder einfach mit sich selbst. Javanische Katzen zögern nicht, ihren Unmut zu äußern, wenn ihnen etwas nicht gefällt. Ihr zartes und schlankes Aussehen täuscht – diese Katzen sind agil und muskulös. Javanese-Katzen mögen nichts lieber, als sich nach einem anstrengenden Tag, an dem sie dir durch das Haus gefolgt sind, an dich zu kuscheln.

9. Bengalkatze

Bengalkatze auf einem Tisch neben Blumenstock

Bengalkatzen sind groß und muskulös und wurden in den Vereinigten Staaten durch Kreuzung von wilden asiatischen Leopardenkatzen mit Hauskatzen gezüchtet. Die hübschen Bengalkatzen putzen sich nicht so intensiv wie andere Katzen, somit kommt nicht so viel Speichel auf ihre Haare. Außerdem haaren sie generell nicht so stark wie andere Stubentiger, was sie zur perfekten Katze für Allergiker:innen macht.

Getreu ihren wilden Wurzeln sind Bengalkatzen energiegeladen und müssen aktiv bleiben, um Langeweile oder zerstörerisches Verhalten zu vermeiden. Wenn du dich für eine Bengalkatze entscheidest, solltest du viel Zeit haben, um dich mit ihr zu beschäftigen. Es ist zu empfehlen, diese Rasse als Freigänger zu halten. Wenn deine Umgebung zu gefährlich ist, kannst du auch über ein Katzengehege im Garten nachdenken.

10. Ocicat

Ocicat auf dem Bett

Ocicats wurden in den 1960er-Jahren durch die Kreuzung von Abessinier- und Siamkatzen gezüchtet und sehen Ozelots, mittelgroßen afrikanischen Wildkatzen, ähnlich. Trotz ihres exotischen Aussehens sind Ocicats definitiv Hauskatzen. Mit ihrem feinen, kurzen Fell sind Ocicats eine gute Wahl für Tierliebhaber:innen, die empfindlich auf Katzenallergene reagieren.

Ocicats sind sehr sportlich und haben viel Energie. Plane häufige Spiel- oder Trainingseinheiten ein, wenn du dich für diese sehr soziale und intelligente Katze entscheidest. Vielleicht möchtest du mit ihr ja sogar eine Wanderung versuchen?

Eine andere für Allergiker:innen geeignete Katzenrasse ist die Burmakatze, die mit der Siamkatze verwandt ist, und die Balinesenkatze, die manchmal auch als „langhaarige Siamkatze“ bezeichnet wird.

Katzenallergene in der Wohnung reduzieren

Selbst eine hypoallergene Katze produziert ein gewisses Maß an Allergenen in Form von Fel d 1-Proteinen. Für ein erfolgreiches Zusammenleben mit einer Katze musst du als Allergiker:in möglicherweise Änderungen an deiner Routine vornehmen, um die Menge an Katzenallergenen in deinem Zuhause zu reduzieren. Im Folgenden geben wir dir einige Tipps mit auf den Weg.

Halte deine Katze sauber und gesund

Einige Tierärzt:innen empfehlen, der Katze Fischöl oder Omega-3-Fettsäuren zu geben, um ihr Fell gesund zu halten und die Menge an Allergenen im Körper der Katze zu reduzieren. Erkundige dich in deiner Tierarztpraxis, bevor du deiner Katze Nahrungsergänzungsmittel gibst!

Wenn du deine Katze badest, hilft das, die Menge der schädlichen Proteine zu reduzieren, aber das Baden einer Katze ist, gelinde gesagt, eine Herausforderung. Anstatt sie zu baden, kannst du auch einfach ihr Fell regelmäßig bürsten und mit einem feinzinkigen Kamm durch das Fell fahren, um Hautschuppen zu entfernen. Natürlich werden durch das Bürsten und Kämmen die Proteine auf dem Körper deiner Katze zunächst aufgewirbelt, sodass du für diese Aufgabe möglicherweise die Hilfe von Freund:innen oder Familienmitgliedern ohne Allergie in Anspruch nehmen musst.

Schlafe nicht in der Nähe deiner Katze

Wir wissen, dass du so viel wie möglich mit deinem Vierbeiner kuscheln möchtest, aber halte deine Katze von deinem Schlafzimmer fern, damit du nicht die ganze Nacht die Allergene einatmen musst.

Manche Katzenbesitzer:innen richten für ihre Katzen nächtliche Schlafplätze in beheizten Garagen oder teilweise geschlossenen Innenhöfen ein, je nachdem, wie das Wetter ist. Wenn du deine Katze acht Stunden pro Nacht von dir fernhältst, während du bequem und beschwerdefrei schlafen kannst, wird sich deine Mieze am Morgen besonders freuen, dich zu sehen.

Reinige Bettwäsche und Stoffoberflächen häufig

Die Allergene, die deine Katze ausscheidet, landen auf allen Oberflächen deiner Wohnung, daher ist eine häufige Reinigung wichtig, um eine Ansammlung von Allergenen zu verhindern. Verwende waschbare Kissen- und Matratzenbezüge, die du wöchentlich in die Waschmaschine steckst. Beziehe dein Sofa und deine Polstermöbel mit waschbaren Bezügen und reinige diese regelmäßig. Achte darauf, dass du die meisten Haare entfernst, bevor du die Bezüge in die Waschmaschine gibst.

Wenn du im ganzen Haus einen Teppichboden hast, sollten du überlegen, ob du ihn entfernen oder die Anzahl der Teppiche in deiner Wohnung verringern solltest. Es ist einfacher, Katzenhaare oder Hautschuppen von einem Holz- oder Fliesenboden aufzusaugen, als sie aus einem Plüschteppich zu entfernen.

Zusätzliche Belüftung und viel Freigang

Achte darauf, regelmäßig zu lüften. Zusätzlich kannst du Luftbefeuchter oder Luftreiniger aufstellen, um deine Atemluft sauberer zu machen.

Lass deine Katze so viel wie möglich nach draußen, wenn sie Freigänger ist. Wenn du ihr keinen Freigang ermöglichen kannst, wären ein Katzengehege oder ein katzensicherer Balkon eine Option. Je länger deine Katze sich außerhalb der Wohnung befindet, umso weniger Allergene musst du einatmen.

Genieße die Zeit mit Katzen für Allergiker:innen

Auch wenn es zusätzliche Arbeit und sorgfältige Planung erfordert, ist es für Allergiker:innen sehr wohl möglich, mit einer Katze zusammenzuleben. Tausche dich mit anderen Katzenbesitzer:innen und Tierärzt:innen aus und informiere dich ausreichend über infrage kommende Rassen, damit du die beste für dich findest. Gute Vorbereitung ist hier essenziell, da es für deinen Stubentiger furchtbar wäre, wieder abgegeben zu werden! Es wird sich lohnen, wenn sich deine Fellnase das erste Mal auf deinem Schoß zusammenrollt und zu schnurren beginnt!