Katzen zusammenführen: 5 Tipps für ein harmonisches Miteinander unter Samtpfoten
Was ist besser als eine Katze? Richtig, zwei! Hier erfährst du, wie du deinen Fellnasen hilfst, miteinander auszukommen.
Katzen zusammenzuführen kann eine Herausforderung sein, aber mit der richtigen Vorgehensweise und etwas Geduld ist es möglich, ein harmonisches Miteinander zu schaffen. Wenn du eine weitere Samtpfote in dein zu Hause aufnehmen möchtest, ist es wichtig, einige Aspekte zu berücksichtigen. Lies weiter und erfahre unsere 5 Tipps, die dir helfen, den Prozess für alle so stressfrei wie möglich zu gestalten.
Wenn ein Vierbeiner dazukommt
Du hast dich entschlossen, einen weiteren Vierbeiner bei dir einziehen zu lassen? Gratuliere, das ist toll! Für beide Katzen ist dies grundsätzlich eine Bereicherung, da sie einen Spielgefährten gewinnen. Vor allem Wohnungskatzen profitieren von einem Artgenossen und leiden zu zweit weniger häufig an Langeweile oder Einsamkeit. Eine Bereicherung ist es allerdings nur dann, wenn sie sich auch gut verstehen. Damit deine Samtpfoten zueinanderfinden können, solltest du das Kennenlernen für beide Tiere so stressfrei wie möglich gestalten und viel Geduld mitbringen. Unsere 5 Tipps für ein harmonisches Miteinander werden dir außerdem dabei helfen, diese Herausforderung gut zu meistern.
Tipp 1: Die richtige Wahl der Katze(n)
Zunächst ist es wichtig, möglichst kompatible Katzen auszuwählen, die in Alter, Geschlecht und Charakter gut zueinanderpassen. Gewisse Konstellationen erweisen sich als einfacher, während andere sich als problematischer herausstellen.
Erfahrungen
Katzen, die bereits positive Erfahrungen mit anderen Katzen gemacht haben, können offener für neue Gesellschaft sein. Manche Katzen sind es gewohnt, mit anderen Tieren zusammenzuleben, andere nicht. Idealerweise solltest du entweder zwei Freigängerkatzen oder zwei Wohnungskatzen halten, da sich eine Katze sonst benachteiligt fühlen könnte. Nimm Rücksicht auf ihre Vorgeschichten und die Erfahrungen (falls bekannt) deiner Katzen und berücksichtige diese beim Zusammenführen deiner Fellnasen.
Übrigens: Hast du deine Katze(n) schon mit einem Tractive GPS Tracker ausgestattet? Wenn nicht, sieh dir an, welche tollen Möglichkeiten du dadurch hast!
Immer wissen, wo deine Katze ist
Orte deine Samtpfote in Echtzeit, jederzeit und überall. Werde dank Weglaufalarm benachrichtigt, falls sie sich zu weit von zuhause entfernt. Finde heraus, wo sie überall war und entdecke ihre Lieblingsplätze. Lass andere am Tracking teilhaben.
Sterilisation
Kastrierte und sterilisierte Katzen neigen dazu, weniger territoriale und aggressive Verhaltensweisen zu zeigen. Die Sterilisation reduziert die Produktion von Geschlechtshormonen wie Testosteron und Östrogen. Diese Hormone sind oft für aggressives oder territoriales Verhalten verantwortlich. Durch ihre Reduzierung kann das Bedürfnis, ein Territorium zu verteidigen, abnehmen und die zweite Katze wird schneller im vertrauten Eigenheim akzeptiert.
Alter & Geschlecht
Es kann oft einfacher sein, ein junges Kätzchen und eine ausgewachsene Katze zusammenzuführen als zwei erwachsene Katzen. Das Kätzchen kann bei der zweiten Katze den Beschützerinstinkt wecken und kann daher leichter von ihr akzeptiert werden. Manchmal kommen Katzen des gegensätzlichen Geschlechts besser miteinander aus, da es einfacher sein kann, eine hierarchische Ordnung zu bilden und territoriale Machtkämpfe zu reduzieren. Dies muss jedoch nicht immer der Fall sein.
Persönlichkeit
Einige Katzenrassen sind bekanntermaßen freundlicher und toleranter gegenüber anderen Katzen, während andere eher unabhängig und territorial sind. Wenn du bereits einen Stubentiger hast, ist es ratsam, eine zweite Katze zu wählen, die ähnliche Persönlichkeitsmerkmale aufweist. Zum Beispiel können ruhige und entspannte Katzen gut mit anderen ruhigen Katzen auskommen, während energiegeladene und verspielte Katzen besser mit anderen aktiven Katzen harmonieren können. Es kann auch eine Rolle spielen, ob die Katzen ähnliche Bedürfnisse haben, wie zum Beispiel ähnliche Schlaf- und Spielgewohnheiten.
Tipp 2: Gesundheitscheck
Bevor du einen weiteren Stubentiger aufnimmst, ist es wichtig, dass du beide Katzen einem Gesundheitscheck unterziehst. Stelle zur Sicherheit beider Fellnasen sicher, dass sie keine ansteckenden Krankheiten oder Parasiten haben, die sie auf die andere Katze übertragen könnten. Außerdem sind gesunde Katzen weniger stressanfällig und können sich leichter an einen neuen Mitbewohner anpassen. Plane einen Besuch in der Tierarztpraxis mit deinen Fellnasen ein und achte darauf, dass beide Katzen geimpft und entwurmt sind.
Tipp 3: Plane die Zusammenführung!
Das richtige Timing
Bei der Zusammenführung von Katzen ist das richtige Timing entscheidend. Du solltest genügend Zeit einplanen, um die Tiere langsam und stressfrei aneinander zu gewöhnen. Meistens ist es ein längerer Prozess, da Katzen sehr sensibel auf Veränderungen in ihrem Umfeld reagieren. Daher solltest du Ruhe bewahren und geduldig sein. Vermeide es, die Zusammenführung während stressigen Zeiten oder Feiertagen zu planen.
Der ideale Ort
Der ideale Ort für die Zusammenführung von Katzen ist ruhig und bietet genügend Platz für beide Tiere. Wichtig ist, dass sich beide Katzen wohl und sicher fühlen. Die Katze, die bereits bei dir zu Hause wohnt, könnte sich möglicherweise angegriffen fühlen und möchte daher ihr Territorium verteidigen, während die neue Katze unsicher und ängstlich sein kann, weil alles neu für sie ist. Der Raum zum Kennenlernen sollte Zugang zu Versteckmöglichkeiten, erhöhten Plätzen und genügend Futter- sowie Wassernäpfen bieten. Stelle sicher, dass beide Katzen genügend Platz zum Zurückziehen haben, um Stress abzubauen und Konflikte zu vermeiden.
Am Anfang ist es ratsam, die Katzen in getrennten Räumen unterzubringen und sie langsam an den Geruch des jeweils anderen Tieres zu gewöhnen. Hierzu kannst du unter anderem Decken oder Spielzeug austauschen. Nach ein paar Tagen kannst du die Katzen in voneinander abgetrennten Bereichen des gemeinsamen Raumes zusammenbringen, sodass sie sich sehen, aber nicht direkt interagieren können. Gehe Schritt für Schritt vor und überwältige sie nicht.
Im nächsten Kapitel gehen wir das erste Aufeinandertreffen nochmals im Detail durch, damit du bestens vorbereitet bist.
Tipp 4: Das erste Kennenlernen
Erster Kontakt
Bei der Katzenzusammenführung ist es wichtig, den ersten Kontakt zwischen den Katzen angenehm zu gestalten. Trenne die Katzenräume zu Beginn, um ihnen die Möglichkeit zu geben, sich langsam an den Geruch des anderen zu gewöhnen. Bringe die neue Katze am Ankunftstag direkt in ein vorbereitetes, separates Zimmer. Dadurch kann die Katze zunächst einen kleinen, abgegrenzten Teil der Umgebung kennenlernen und Sicherheit gewinnen. Lasse die Tür geschlossen, damit die Samtpfoten sich zunächst nur durch Gerüche wahrnehmen können. Geduld ist hierbei der Schlüssel zum Erfolg.
Gemeinsame Interaktion
Nach ein paar Tagen kannst du beginnen, die Katzen langsam aneinander zu gewöhnen. Öffne die Tür zum getrennten Bereich ein Stück, sodass die Katzen sich gegenseitig sehen und riechen, aber noch keine direkte Interaktion eingehen können. Nutze Spielzeug oder Leckereien, um positive Erfahrungen zu fördern und die Aufmerksamkeit von der neuen Situation abzulenken. Beobachte das Verhalten der Tiere genau und greife nur ein, wenn es wirklich notwendig ist.
Konfliktlösung
In der Phase der Zusammenführung kann es zu Konflikten oder aggressivem Verhalten kommen – das ist anfänglich ganz normal. Hier ist es wichtig, Ruhe zu bewahren und den Katzen Zeit zu geben, ihre Rangordnung festzulegen. Lass die beiden ihre Kämpfe vorerst austragen, denn das kann anschließend die Situation entspannen. Beobachte die Situation und setze bei zu heftigen Kämpfen gegebenenfalls die Tiere wieder in ihre getrennten Bereiche, um Spannungen abzubauen. Getrennte Aufenthaltsorte zu Beginn machen auch vor allem dann Sinn, wenn du sie unbeaufsichtigt lässt, wie beispielsweise über Nacht. Es kann mehrere Wochen dauern, bis sich die Katzen aneinander gewöhnt haben. Manche sprechen von verschiedenen Phasen (einer Ablehnungs,- Duldungs,- Erkundungsphase), die durchlaufen werden müssen, bevor die Katzen zueinanderfinden können.1
⚠️ Achte darauf, die Routine deiner ersten Katze nicht zu verändern und ihr genügend Zuwendung zu geben, damit sie sich in Sicherheit und durch den Neuankömmling nicht bedroht fühlt.
Tipp 5: Sorge auch nach der Kennenlernphase für Harmonie!
Pflege Der Harmonie
Nachdem deine Katzen erfolgreich zusammengeführt wurden, ist es wichtig, die Harmonie innerhalb der Katzengruppe aufrechtzuerhalten. Gib ihnen genug Raum und beobachte, ob das Teilen des Futternapfs und der Katzentoilette funktioniert, oder ob du diese separat an getrennten Plätze aufstellen musst. Achte auch darauf, dass du beiden Katzen gleichermaßen Aufmerksamkeit schenkst, um Eifersucht zu vermeiden. Dies ist oft der Auslöser von Unstimmigkeiten.
Ein wichtiger Aspekt ist auch die katzengerechte Gestaltung der Wohnung. Wenn du Wohnungskatzen hast, die sich draußen nicht austoben können, achte darauf, dass genügend erhöhte Liegeflächen, Verstecke und Spielzeuge vorhanden sind. Wenn die Katzen sich wohl und ausgeglichen fühlen, kommen sie auch besser miteinander aus. Zeit miteinander zu verbringen und gemeinsames Spielen kann die Bindung der Fellnasen zueinander stärken und somit die Harmonie zu Hause fördern.
Herausforderungen
Trotz aller Vorbereitungen können dennoch Probleme auftreten, wenn Katzen zusammengeführt werden. Es ist wichtig, auf Anzeichen von Unstimmigkeiten zu achten und diese entsprechend zu handeln. Beobachte das Verhalten deiner Katzen aufmerksam. Wenn du feststellst, dass eine der Katzen aggressiv oder ängstlich wird, versuche herauszufinden, was die Ursache dafür sein könnte. Es kann hilfreich sein, eine:n Expert:in für Katzenverhalten zu Rate zu ziehen, um das Problem zu identifizieren und erfolgreich anzugehen.
Ein häufiges Problem bei der Zusammenführung ist ein Revierstreit. Stelle sicher, dass ausreichend Ressourcen wie Futter, Wasser, Schlafplätze und Toiletten vorhanden sind und verteile sie gleichmäßig im Wohnraum. So kann das Revierverhalten reduziert und das Zusammenleben der Katzen harmonischer gestaltet werden.
Falls du weiterhin Probleme hast, scheue dich nicht, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen. Zusammenführungen können komplex sein, und es ist nichts Schlimmes daran, sich Unterstützung zu holen. Es ist wichtig, das Wohlergehen deiner Katzen im Auge zu behalten und ihren Bedürfnissen gerecht zu werden.
Fazit: Katzen zusammenführen
Wenn du Katzen zusammenführst, ist es wichtig, dass du geduldig bist und die Bedürfnisse beider Fellnasen berücksichtigst. Zu Beginn kann es durchaus zu Ablehnung und Fauchen kommen. Gib deinen Katzen genügend Raum und Zeit, sich aneinander zu gewöhnen. Achte darauf, dass beide Katze ausreichend und gleich viel Zuneigung bekommen und sie genug Rückzugsmöglichkeiten haben.
Stelle außerdem sicher, dass diie Bedürfnisse deiner Samtpfoten gedeckt sind. Dazu gehört ein ruhiger Fressplatz, Zugang zu frischem Wasser, saubere Katzentoiletten, Kratz- und Spielmöglichkeiten.
Vergiss nicht, dass jede Katze einzigartig ist und sich unterschiedlich verhält. Beobachte das Verhalten deiner Samtpfoten aufmerksam und sei darauf vorbereitet, dass es etwas länger dauern kann, bis das Zusammenwohnen harmonisch abläuft. Mit Geduld und Empathie kannst du das Zusammenwohnen deiner Katzen positiv beeinflussen, sodass sie sich schließlich als Freunde und Spielkameraden akzeptieren.
Wir wünschen dir eine erfolgreiche Zusammenführung und eine tolle Zeit mit deinen Fellnasen! Und falls dir der Artikel gefallen hat, teile ihn doch mit Freund:innen!
Dieser Beitrag wurde von Tina G. verfasst – Stolze Besitzerin von zwei geretteten Katzen und einem Maine Coon Kater.
Ihre Liebe für Katzen hat sie zu Tractive geführt, wo sie ihre Leidenschaft für die schnurrenden Vierbeiner täglich einfließen lassen kann. Neben ihrer Tätigkeit als Office Managerin teilt sie ihr Fachwissen gerne im Tractive-Blog.