Hunde sind seit Jahrtausenden treue Begleiter des Menschen. Sie sind nicht nur unsere besten Freunde, sondern auch Familienmitglieder, mit denen wir oft intensive emotionale Bindungen eingehen. Eine Frage, die sich viele Hundebesitzer:innen in einem traurigen Moment stellen: Können Hunde eigentlich weinen? In diesem Artikel werfen wir einen genaueren Blick auf die Gefühlswelt unserer Hunde, welche Anzeichen von Traurigkeit sie zeigen können und ob Tränen ein Teil ihres Gefühlsausdrucks sind.

Das Wichtigste vorweg

🐾 Es gibt keine Hinweise darauf, dass tränende Augen beim Hund emotional bedingt sind.
🐾 Hunde können tränende Augen haben, wenn diese gereizt sind.
🐾 Hunde können sehr wohl Emotionen wie Trauer empfinden und sogar Emotionen von Menschen wahrnehmen.
🐾 Hunde können Traurigkeit empfinden, z.B. wenn sie lange von ihren Bezugspersonen getrennt sind oder zu wenig Zuneigung bekommen.
🐾 Hunde zeigen Traurigkeit nicht durch Tränen, sondern durch Jaulen, Bellen, Appetitlosigkeit, Rückzug oder Anhänglichkeit.

Können Hunde Trauer empfinden?

Die Frage, ob Hunde Gefühle wie Traurigkeit erfahren, ist längst nicht nur eine Frage des Alltagslebens, sondern auch ein wissenschaftliches Thema. In den letzten Jahren haben Forscher:innen immer mehr darüber herausgefunden, wie Hunde ihre Emotionen wahrnehmen und ausdrücken.

Das limbische System, das im Gehirn für die Verarbeitung von Emotionen zuständig ist, funktioniert bei Hunden ähnlich wie bei Menschen. Untersuchungen deuten darauf hin, dass Hunde Gefühle wie Freude, Angst, Ärger und Traurigkeit erleben können, da ihr limbisches System ähnliche Strukturen wie beim Menschen aufweist.1

Studien haben außerdem gezeigt, dass Hunde in der Lage sind, die Emotionen ihrer Besitzer:innen zu erkennen und darauf zu reagieren. Hunde können wahrnehmen, wenn diese traurig oder gestresst sind, und ihre Körpersprache daraufhin anpassen, um zu trösten. Diese Übertragung von Emotionen von dem Menschen auf den Hund (Interspecies Emotional Contagion) lässt sich auf Faktoren wie veränderter Körpergeruch, Schlüsselneuronen und Ausschüttung gewisser Hormone zurückführen, die der Hund durch seine feinen Antennen wahrnehmen kann.2

Das zeigt, dass Hunde in der Lage sind, emotionale Signale zu lesen und darauf zu reagieren.

Was macht Hunde traurig?

Hunde sind sehr soziale Tiere und können durch das Fehlen bzw. (kurzzeitigen) Verlust ihres sozialen Umfelds leiden.

Getrenntsein oder Verlust eines geliebten Menschen oder Tieres

Ein häufiger Grund für die Traurigkeit eines Hundes ist der Verlust eines geliebten Familienmitglieds. Hunde gehen enge Bindungen zu ihren Bezugspersonen und anderen Haustieren ein. Wenn ein Hund einen seiner Begleiter:innen verliert – sei es durch Umzug, Trennung oder Tod – kann dies zu einem tiefen Gefühl der Traurigkeit führen.

Aber auch bereits das kurze Getrenntsein von ihren Bezugspersonen kann Hunde stressen. Sie fühlen sich unsicher und können Trennungsangst entwickeln.

Hier erfährst du, wie du mit Trennungsangst bei deinem Hund umgehst.

Trennungsangst in der Tractive App

Finde mit Tractive heraus, ob dein Hund Symptome von Trennungsangst zeigt, indem du dir ansiehst, ob sich Bewegung und Bellverhalten in deiner Abwesenheit verändert haben.

Veränderungen in der Umgebung

Hunde sind Gewohnheitstiere. Veränderungen in ihreren gewohnten Routinen, wie ein Umzug in eine neue Wohnung oder die Einführung eines neuen Haustiers, können Stress und Traurigkeit verursachen.

Mangel an Aufmerksamkeit und Zuneigung

Hunde sind soziale Tiere, die viel Liebe und Zuneigung brauchen. Wenn sie das Gefühl haben, vernachlässigt zu werden oder nicht genug Aufmerksamkeit zu erhalten, kann sich dies negativ auf ihre emotionale Gesundheit auswirken. Dies kann sich besonders dann zeigen, wenn ein weiteres Haustier in die Familie aufgenommen wird.

Können Hunde Tränen weinen?

Die Vorstellung, dass Hunde wie Menschen Tränen weinen, ist weit verbreitet, aber wissenschaftlich gesehen nicht belegt. Obwohl Hunde Emotionen emfinden können, haben sie keine Tränen, die sie aus emotionalen Gründen vergießen, wie es bei uns Menschen der Fall ist. Traurigkeit äußert sich bei Hunden auf andere Weise.

Warum hat mein Hund Tränen in den Augen?

Hunde können Tränen in einem physiologischen Sinne haben, jedoch nicht durch emotionalen Stress oder Traurigkeit. Tränen bei Hunden entstehen, wenn ihre Augen gereizt sind – etwa durch Fremdkörper wie Staub, Pollen oder eine Entzündung der Augen. Dies führt zu einer vermehrten Tränenproduktion, die als Schutzmaßnahme dient, um das Auge zu befeuchten oder Fremdkörper auszuspülen. Solche Tränen sind jedoch nicht Ausdruck von Emotionen, sondern eine rein körperliche Reaktion.

Hier erfährst du mehr zum Thema tränende Augen beim Hund.

Wie zeigt sich Traurigkeit bei Hunden?

Obwohl Hunde also keine Tränen im emotionalen Sinn vergießen, haben sie durchaus Möglichkeiten, ihre Traurigkeit auszudrücken. Jeder, der seinen überaus anhänglichen Vierbeiner schon einmal zur Urlaubsbetreuung zu jemand anderem gebracht hat, weiß genau, wovon wir reden.

Rückzug und Motivationslosigkeit

Ein Hund, der traurig ist, verhält sich wahrscheinlich anders als normalerweise. Er könnte sich zurückziehen und keine Motivation mehr für Aktivitäten haben, die ihm sonst Spaß machen.

Brauner Hund läuft durch den Wald, Tractive GPS App Screen im Vordergrund

Wie sich die Aktivität und der Schlaf deiner Fellnase verändern, kannst du ganz einfach mit einem GPS Tracker für Hunde herausfinden. Lass dich über dein Handy benachrichtigen, falls sich etwas an den Durchschnittswerten deines Hundes ändert.

So merkst du schnell, wenn etwas nicht stimmt – auch wenn du gerade nicht bei ihm sein kannst.

Appetitlosigkeit

Hunde fressen oft sehr wenig oder gar nicht mehr, wenn sie etwas belastet.

Das kannst du tun, wenn dein Vierbeiner nicht mehr frisst.

Stärkeres Bedürfnis nach Zuneigung

Hunde, die sich traurig fühlen oder Trennungsangst haben, suchen häufig intensiver die Nähe zu ihren Besitzer:innen. Sie folgen ihnen durch das Haus, wollen ständig gestreichelt werden und zeigen eine ausgeprägte Anhänglichkeit.

Körpersprache

Hunde kommunizieren viel durch ihre Körpersprache. Ein Hund, der traurig ist, kann eine eher geduckte Haltung einnehmen, die Ohren anlegen oder mit gesenktem Kopf herumlaufen. Diese Zeichen deuten auf eine gedämpfte Stimmung hin.

Jaulen oder Bellen

Wer schon einmal einen verzweifelten Hund jaulen gehört hat, zweifelt nicht mehr daran, dass Hunde „weinen“ können. In stressigen oder belastenden Situationen – wie beim Alleinsein oder bei der Trennung von ihren Besitzer:innen versucht der Hund, Aufmerksamkeit zu bekommen und seine Bedürfnisse auszudrücken.

App Screen zur Tractive GPS Bellerkennung

Lass dich mithilfe des Tractive GPS Trackers über das Bellverhalten deines Hundes informieren. Erkenne schnell, wenn dein Hund mehr gebellt hat als sonst. So weißt du sofort Bescheid, wenn dein Vierbeiner gestresst ist – und eventuell auch deine Nachbar:innen. 🔊

Fazit: Können Hunde weinen?

Wer einen Hund hat, weiß ganz genau, dass sie in der Lage sind, Gefühle zu empfinden und auf die emotionale Welt um sie herum zu reagieren. Obwohl Hunde keine Tränen in dem Sinne vergießen, wie es Menschen tun, haben sie dennoch die Fähigkeit, ihre Emotionen auf andere Weise auszudrücken. Traurigkeit kann sich in ihrem Verhalten und in ihrer Körpersprache widerspiegeln, sei es durch Jaulen, Bellen, Zurückziehen oder Verhaltensänderungen.

Auch wenn unsere Vierbeiner keine Tränen vergießen, zeigen sie uns trotzdem, wenn es ihnen nicht gut geht. Mit viel Aufmerksamkeit und einem GPS Tracker, der dir genaue Informationen zu Schlaf, Aktivität, Bellverhalten und vielem mehr gibt, kannst du sicherstellen, dass es deinem Liebling immer gut geht.