Geräuschangst beim Hund: Die besten Maßnahmen gegen Lärm-Stress
Viele Hunde sind reagieren schreckhaft, doch Geräuschangst überfordert viele Tiere und deren Halter:innen. Erfahre mehr über die häufigste Angst bei Hunden.

Laute Geräusche können jeden Hund erschrecken. Doch manche Hunde reagieren besonders panisch auf Donner, Feuerwerk, Autoalarmanlagen und ähnliche Geräusche und scheinen sich danach gar nicht mehr zu beruhigen. Dieses Phänomen ist als Geräusch-Aversion oder Geräuschangst bei Hunden bekannt und betrifft mindestens ein Drittel aller Hunde.
In diesem Beitrag teilen wir unsere besten Tipps, wie du die Geräuschangst deines Hundes in den Griff bekommst und wie du dich ein GPS Tracker für Hunde für den Notfall absichert, falls dein Liebling vor einem lauten Geräusch erschreckt und wegläuft.

Halte deinen Hund gesund & sicher
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🐾 Hunde mit Geräuschangst reagieren überempfindlich auf Geräusche und erholen sich bei Entwarnung nur sehr schwer
🐾 Geräuschangst gilt als die häufigste Angst bei Hunden
🐾 Zittern, Vokalisierung, Zerstörungswut, Verstecken oder Flucht sind häufige Folgen
🐾 Sorge für Rückzugsorte und genügend Ablenkung, wenn dein Hund in Angst gerät
🐾 Desensibilisierungstraining kann helfen, die Geräuschangst loszuwerden oder zu mildern
🐾 Mit einem GPS Tracker für Hunde bist du auf der sicheren Seite, falls dein Hund aus Panik flüchtet
Was ist Geräuschangst bei Hunden?
Geräuschangst gilt als die häufigste Angst bei Hunden.1 Viele Hunde mit Geräuschangst verfügen über ein besonders sensibles Stresssystem, das in ihrer Genetik verankert ist oder durch negative Erfahrungen hervorgerufen wurde. Die Reaktion auf Geräusche kann von leicht bis schwer auf dem Spektrum der Geräusch-Aversion variieren.
Hunde mit einer normalen und gesunden Geräusch-Angstreaktion könnten durch ein lautes Geräusch aufgeschreckt werden und anschließend bei Entwarnung wieder zur Ruhe kommen. Im Gegensatz dazu kann ein Hund mit einer ernsthaften Geräuschphobie oder -aversion noch stundenlang nach einem Gewitter zittern und sich versteckt zurückziehen. In schwereren Fällen kann die Geräuschangst auch zu Flucht, Aggression oder zerstörerischem Verhalten führen.
Besonders häufig entwickeln Hunde Angst vor Gewitter, dem Straßenverkehr oder Feuerwerk. Letzteres kommt am häufigsten vor.
Was verursacht Geräuschangst?
Wir Menschen wissen, dass uns Donner oder der Staubsauger nicht verletzen, aber dein Hund weiß das nicht. Denk daran: Hunde haben ein viel empfindlicheres Gehör als Menschen. Das kann dazu führen, dass sie intensiv reagieren und Phobien gegenüber lauten Geräuschen entwickeln.
Obwohl die Ursachen der meisten Geräuschphobien nicht vollständig verstanden sind, zeigt die Forschung, dass sie auf Folgendes zurückzuführen sein könnten:
- Erlernte Verhaltensweisen: Besonders, wenn das Verhalten von der Mutter übernommen wird. Geräuschangst kann sogar durch dauerhaften Stress der Mutter bereits vor der Geburt entstehen.2
- Mangelnde Sozialisierung: Vor allem, wenn Welpen bis zu einem Alter von etwa 12-14 Wochen nicht an bestimmte Geräusche gewöhnt wurden.
- Traumatische Ereignisse: Zum Beispiel, wenn dein Hund während eines Gewitters draußen gelassen wurde.
💡 Hütehunde (wie z.B. Border Collies), die darauf trainiert sind, Gefahren schnell zu wittern, sind besonders sensibel gegenüber Geräuschen und neigen daher mehr zu Geräuschangst als andere Rassen.3

Symptome von Geräuschangst beim Hund
Der erste Schritt zur Vermeidung von Geräuschangst ist zu wissen, wie dein Hund reagiert, wenn er ein beängstigendes Geräusch hört. Achte auf diese Verhaltensweisen, falls du laute Geräusche in deiner Nähe hast:
- Unruhe/ständiges Umherlaufen
- Zittern
- Bellen, Jaulen oder Winseln
- Hecheln
- Hypervigilanz (übermäßige Wachsamkeit)
- Verstecken
- Speicheln
- Zerstörungswut
- Urinieren oder Kot absetzen im Haus
- Weglaufen oder Fluchtversuche
Welche Geräusche sind angsteinflößend für Hunde?
Laute, plötzliche Geräusche oder hochfrequente Töne scheinen die schlimmsten Verursacher von Geräuschangst bei Hunden zu sein. Hier sind einige häufige „laute“ Phänomene, die sie erschrecken könnten:
- Gewitter
- Schüsse
- Busse und Müllwagen
- Staubsauger
- Weinende Babys und Kleinkinder
- Baulärm
- Autoalarmanlagen und Sirenen
- Abfliegende Flugzeuge
- Klimaanlagen oder Heizungen
Welche Geräusche wirken beruhigend auf Hunde?
Genau wie bestimmte Geräusche bei Hunden Angst auslösen können, können andere Klänge beruhigend wirken:
- Es wurde in Studien nachgewiesen, dass klassische Musik die Herzfrequenz und das Stresslevel von Hunden senken kann4
- Weißes Rauschen, einschließlich des Geräusches von rauschendem Wasser, kann ebenfalls helfen, „beängstigende“ Geräusche zu überdecken
- Viele Hunde entspannen sich auch durch entwickelte Soundmaschinen, die laute Geräusche dämpfen
Geräuschangst beim Hund mildern
Wenn du den Angstauslöser identifiziert hast, kannst du mit deinem Hund daran arbeiten, seine Angst loszuwerden oder zumindest zu mindern. Wie lange dies dauert, hängt vom Schweregrad der Geräuschangst ab.
Sichere Umgebung schaffen
Beobachte, wohin dein Hund geht oder zu gehen versucht, wenn er Angst hat. Versteckt er sich zum Beispiel unter deinem Bett? Gewähre deinem Vierbeiner stets Zugang zu seinem Zufluchtsort, damit er bei Bedarf in diesen für ihn sicheren Bereich flüchten kann.
Rückzugsorte schaffen
Du kannst für deinen Vierbeiner einen oder mehrere Rückzugsort(e) schaffen, in die er flüchten kann, wenn er gestresst ist.
- Gestalte diesen Ort klein, dunkel und in einem ruhigen Bereich deines Zuhauses
- Schalte eventuell ein Radio oder eine White-Noise-Maschine in der Nähe ein, um die beängstigenden Geräusche zu überdecken
- Damit sich dein Hund in der „Höhle“ wohlfühlt, kannst du ihn dort mit Streicheleinheiten oder ein paar Leckerbissen verwöhnen. Er wird diesen Ort dann mit einer positiven Erfahrung verbinden
- Am wichtigsten ist, dass der Rückzugsort (oder ein anderer Ort) ein Platz sein muss, den dein Hund frei betreten und verlassen kann
Für Beschäftigung sorgen
Wenn dein Hund erste Anzeichen von Angst zeigt, lenke ihn mit Beschäftigung vom Lärm ab.
Das geht super mit seinen Lieblingsspielzeugen, wie zum Beispiel einem Zerrseil oder einem Ball, oder lege eine kleine Trainingseinheit mit ihm ein. Alles, was die Aufmerksamkeit deines Hundes auf andere Dinge fokussiert, ist nun Gold wert.
💡 Viele Hundebesitzer:innen berichten, dass ein laufender Fernseher oder Radio ihre Fellnase bei Unwetter beruhigen.
Desensibilisierung
Das Ändern des Verhaltens deines Hundes erfordert Zeit und Geduld. Er hat diese Reaktionen nicht über Nacht gelernt – daher musst du dich eine Weile gedulden, bevor du Änderungen siehst.
Zunächst geht es darum, den Hund durch bestimmte Reize in tiefe Entspannung zu versetzen. Anschließend werden diese Reize schrittweise mit dem Angstauslöser kombiniert. Hier ist ein Beispiel, wie du vorgehen könntest:
- Trainiere mit deinem Hund bewusst, sich zu entspannen – das kann durch Streicheln, Massagen, gewisse Gegenstände, Leckerlis, Orte oder jeden anderen Reiz sein, der ihn beruhigt
- Finde einen Weg, das Geräusch, das bei deinem Hund Angst auslöst, nachzubilden (Möglicherweise findest du eine Aufnahme oder einen Soundeffekt online – zum Beispiel auf YouTube.)
- Spiele das Geräusch mit geringer Lautstärke ab, während du mit deinem Liebling entspannst
- Erhöhe allmählich die Lautstärke des Geräusches, aber Achtung: Gehe nicht zu schnell vor!
💡 Wenn diese Schritte nicht funktionieren, zögere nicht, die Arbeit den Profis zu überlassen – sei es mit professionellen Trainer:innen oder Tierärzt:innen, die deinem Hund angstlösende Medikamente verschreiben können.
Passe die Umgebung an
Wenn du weißt, dass ein Gewitter naht oder ein Feuerwerk für einen Feiertag geplant ist: sei vorbereitet!
- Bleibe, wenn möglich, bei deinem Vierbeiner zu Hause. Falls das nicht möglich ist, organisiere eine:n Tiersitter:in oder bitte eine:n Freund:in oder eine:n Angehörige:n, so lange bei deinem Liebling zu bleiben.
- Schließe alle Fenster und Türen und ziehe die Vorhänge zu, um möglichst viele Reize abzuschirmen
- Schalte ein Hintergrundgeräusch, wie den Fernseher, ein White-Noise-Gerät, einen Ventilator oder Musik ein, um den Lärm zu überdecken
- Ziehe die Verwendung eines Beruhigungssprays oder eines Pheromonsteckers in Betracht, um die Angst deines Lieblings zu mindern. Du kannst dich darüber im Tierfachhandel oder deiner Tierarztpraxis informieren.
Auf das Schlimmste vorbereitet sein
Ein Hund, der bei lauten Geräuschen erschrickt, kauert oder versteckt sich vielleicht nicht nur. Viele Hunde mit Geräuschangst ergreifen jedoch panisch die Flucht. Hier beginnt es gefährlich zu werden.
Statte deinen Vierbeiner zur Sicherheit mit einem GPS Tracker aus, um auch auf diese Situation vorbereitet zu sein. Mit dem kleinen Gerät, das an Halsband oder Geschirr zu befestigen ist, kannst du deinen Vierbeiner überall in Echtzeit orten, sollte er davongelaufen sein.
Zusätzlich dazu kannst du seine Gesundheit im Auge behalten. Der Tracker zeichnet täglich Aktivität, Schlaf, Atem- und Herzfrequenz, Bellerkennung und vieles mehr auf. Bei Veränderungen wirst du per Notifikation informiert.

Wir hoffen, dass du und deine Fellnase mit unseren Tipps neuen Mut gewonnen habt. Und wenn dir dieser Beitrag gefallen hat, teile ihn mit Freund:innen oder Angehörigen – und lass uns gemeinsam dazu beitragen, eine sicherere und liebevolle Welt für unsere Fellnasen zu schaffen. 🐾