Christine Schenck beweist ihr dichterisches Können und ihre Liebe zum Hund in einem ganz besonderen Gedicht – einem Hundegedicht. Sie ist Hundemutter von Fiby und Tinchen, zwei Kromfohrländer. Lest jetzt ihre besondere Stimme!

Mein Hundegedicht

Ein Mensch, der dacht‘ schon lange dran:
Ein Hund bei mir, mit dem sodann
ich kuscheln kann, und auch trainieren,
spazierengeh‘n, mit Beinen vieren
an meiner Seite – hach, wär’s schön!
Doch weiß ich, mit ihm umzugeh’n?

Er kaufte Bücher noch und nöcher,
fragt in des Freundes Bauch viel‘ Löcher:
Welche Rasse? Klein? Ein Riese?
Gibt es Rassen, eher fiese?
Welche gilt als superschlau?
Welche macht zuviel Wauwau?
Welche jagt, wer passt zu mir?
Fragen hat er, nicht nur vier…

Nach einem Jahr der DVDs,
der Bücher, Nächten vor PCs,
da traut er sich und hat ne Rasse,
wo er sich denkt: jawoll, die passe
wunderbar zu ihm! Zur Tat
er schreitet: hui, Telefonat
mit einem Züchter, der die Kleinen
prima aufzieht, will man meinen.

Er fährt zum Züchter, Kilometer,
sieht die Kleinen, Manometer:
es rast der Puls, das Herz springt auf,
die sind ja herzig und gut drauf!

Der Züchter schaut genau dann hin,
ein fein‘ Zuhause ist sein Sinn
für seine „Kinder“! Liebt sie sehr,
und gibt sie gar nicht gerne her.
Mit wachem Blick er schaut ihn an,
den Menschen, der im Welpenwahn,
nur eins will: eines aus der Truppe,
alles and’re ist ihm Schnuppe!

Nachdem der Background ist gecheckt
vom Menschen, der grad abgeschleckt
wird von einem dieser Bande,
einem Kleinen, ganz am Rande,
sagt der Züchter: alles fein!
Der Kleine soll der Ihre sein!

Den Kleinen, der ein Mädel ist,
hat dieser Mensch schon arg vermisst
während dieser Wartezeit,
mit 9 Wochen erst bereit
ist die Kleine für die Reise!
Vom Züchter ist das eben weise.

Die ersten Nächte – ungewohnt:
Vom Aufstehen wird er nicht verschont:
Welpie oft muss Pipi machen,
und eben auch noch and’re Sachen.
Der Mensch, der lacht, weil er tut wissen:
Nix ist das mit dem Ruhekissen
in der allerersten Zeit,
Stubenreinheit: sei bereit.

Er trägt das mit sehr viel Humor,
hat das gewusst auch schon zuvor,
so viele Bücher, all das Wissen,
gibt ihm ein sanftes Ruhekissen.
Auch wenn die Nacht ist leicht zerhackt:
Hauptsache, dass sein Welpie kackt!
Und zwar DRAUSSEN, nix in‘s Zimmer,
geht gern raus, denn was‘ nun schlimmer:
In der Bude putzen Pipi,
oder nächtens raus mit jippieh…

Der Mensch mit seinem Hundilein
ist mehr als glücklich, sagt ganz klein:
All‘ meine Sorgen, Vorauswahl,
welche Rasse, Seelenqual,
hat nun ein Ende, und er denkt:
wieso zuvor ich so beschränkt
sein konnte, denn es wahrlich gilt:
nur etwas TUN die Sehnsucht stillt.

So lebt der Mensch mit seinem Hund,
macht Trainings, kuschelt viele Stund‘,
so wie erträumt und wahres Leben,
das Hundilein tut so viel geben
dem Menschen, der so viel gelesen,
und alles dennoch anders g’wesen…
Weil jeder Hund hat seine Art,
Überraschung! Auch apart!

Ein wenig Wissen über Rassen,
das sollte keiner nie nicht lassen,
doch wenn sodann der eig‘ne Hund
bestimmt dich über‘n Tag, die Stund‘:
Begleite ihn, so wie er ist,
teils mit Gefluche: so ein Mist!
Es liegt an dir – du kriegst das hin,
kein einz‘ger Hund ist so arg schlimm!

Und welchem Mensch ist’s so ergangen?
Na mir, ich bin da unbefangen:
Erst denken, bist die Birne kracht,
und dann verständnislos gelacht:
wie kann man so viel Zeit nur denken,
um nehmen eins von den Geschenken
die auf 4 Beinen bringen Glück?
Ich will nun niemals mehr zurück!
Hab zweie nun, mein Glück mal zwei,
bei Dreien wär‘ ich auch dabei…

Und hast du einen Hund, der gerne,
läuft hinfort, so in die Ferne:
binde ihm ein Tractive um!
Tractive zeigt dir, ummedum
wo er sich aufhält, kannst ihn suchen,
auf dem Smartphone, musst nicht fluchen!
Zeigt dir fein den Standort an,
das beruhigt – oh Mann oh Mann!
Kannst dich beruhig’n, siehst ihn wohl,
denn Tractive zeigt’s – und das ist cool!

Hundegedicht