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Hund im Flugzeug: Ein wahres Abenteuer
Mein Boston Terrier, Bluma, hat mein bzw. unser Leben von der ersten Sekunde an bereichert....
Mein Boston Terrier, Bluma, hat mein bzw. unser Leben von der ersten Sekunde an bereichert. Lest die gefühlvolle Stimme, wie Wolfgang seine ersten paar Tage mit Hündin Bluma erlebte, welche Abenteuer beim Fliegen mit Hund auf auf ihn gewartet haben und wie er diese mit Bravour gemeistert hat. Herzlich Willkommen in unserer Familie.
Überblick
Wie alles begann
Bluma, als ich dich das erste Mal sah, warst du mit deinen Geschwistern im Internet zu sehen. Die Augen waren geschlossen und du schliefst ganz friedlich. Es war ein sehr schönes Gefühl, dass ich dich bald sehen werde. Als es dann endlich soweit war, war ich sehr aufgeregt. Die Fahrt nach Bremen dauert nur eine Stunde und ein paar Minuten. Um rechtzeitig in Bremen zu sein, bin ich schon zwei Stunden vorher losgefahren. Es könnte ja irgendetwas dazwischen kommen. Stau oder so … Und dann hab ich dich gesehen. Du saßt auf einer Kuscheldecke, so klein, schüchtern und sahst mich mit deinen großen dunklen Augen an. Man konnte erahnen, was du so evtl. dachtest: Was will der denn? Der gehört hier nicht hin!
Es dauerte einige Zeit, bis du ganz langsam meine Hand berührtest. Deine Geschwister wuselten um uns herum und ich wurde ganz verunsichert, wen ich nun auf den Arm nehmen sollte. Alle waren sehr neugierig, dann hab ich es gewagt und dich auf meinen Oberschenkel gesetzt. Du fühltest dich ganz weich und flauschig an. Auf dem Oberschenkel bist du eine ganze Weile geblieben und ich war richtig berührt.
Du hast sehr schnell deine Augen geschlossen und mir war sofort klar, da ist eine Genießerin. Die Zeit verging sehr schnell und ich musste wieder zurück nach Hamburg. Meine Entscheidung war gefallen, du warst die Richtige. Allein dein Blick mit den großen dunklen Augen, mir wurde sehr schnell klar, wenn der kommt, habe ich verloren. Naja, da war ja noch Annegret, die wird meine Schwäche bei der nötigen Erziehung schon wieder ausbügeln. Hoffe ich jedenfalls. Annegret und ich werden mit dir eine schöne gemeinsame Zeit haben, da war ich mir ganz sicher.
Die ersten Tage
Der Tag an dem du in unsere kleine Familie kamst, war ein Erlebnis für sich.
Anna Scheumann hielt einen kleinen Vortrag über das Fressen, Trinken, Medikamente und eine Reisetasche mit dem nötigen Futter, Impfpass und noch einiges mehr. Mir wurde ganz schön mulmig in der Magengrube. Es hörte sich alles so an, als wenn ich direkten Nachwuchs bekommen habe. Ich verstand zum Schluss gar nichts mehr. Wir haben dich dann in das Auto mit der Reisetasche auf dem Nebensitz geparkt. Auf der Fahrt nach Hamburg ging alles glatt. In der Wohnung hattest du alles beschnuppert und dann deine Korbhöhle entdeckt.
Die erste Nacht
Am nächsten Tag sollte es mit Air Berlin nach Salzburg gehen. Meine Gedanken drehten sich im Kreis. Wie komme ich durch die Kontrolle? Klappt das mit der Tragetasche? Was mach ich, wenn du dein kleines und großes Geschäft im Gate erledigst und ich alles aufsammeln muss? Habe ich noch nie gemacht … Ich bin schon nervös, aber bei diesen Gedanken wurde ich total nervös. Ich bekam richtig aufsteigende Hitzewellen. Man sagte mir, nehme nie einen Welpen in dein Bett. Da musst du knallhart bleiben! Ich und knallhart. Im Geschäft mag das wohl stimmen, aber bei so einen schnuckeligen Welpen? Ich bekam es nicht hin. Beim ersten jaulen war ich durch mit dem Thema. Wir haben zusammen eine ruhige Nacht im Bett verbracht. Sie in meinem Arm wie früher mein Teddy Jacky, als ich noch ganz klein war. Der Fleck und noch zwei weitere auf dem Perser waren nicht störend. Geschäft muss nun mal sein. Das sah ich komischer Weise jetzt ganz anders. Ich war so hingerissen, dass ich Blümchen auch noch begeistert lobte. Für sie war das normal, es wird dahin gemacht, wenn es drückt, egal wo. Das hat sich bis heute beim Gassi gehen nicht geändert. Dann der Blick nach oben, Blickkontakt und das Wort: „prima“ zu hören. Dann passt alles. Den Rest mit dem Plastikbeutel mach ich selbstlos und mit einer wachsenden Begeisterung.

Fliegen mit Hund – der Abflug
Am Morgen wurde gepackt. Ich mit dem Trolly und Blümchen in ihrer Tasche, die genau den Maßen zum Check-In entsprechen musste. In der Tasche waren Decke, ein kleiner Kauknochen (Tipp von meiner Tochter Julia) und ab zum Flughafen. Beim Einchecken stellte ich Trolly und Tasche auf das Laufband. Prompt kam die Frage von gegenüber: Was ist in der Tasche? – Mein kleiner Hund! Ja, den können sie hier nicht durchlaufen lassen, der muss aus der Tasche. Ich öffnete die Tasche und Blümchen streckte den kleinen kugelrunden Kopf durch den offenen Spalt. Da war ihr ganz persönlicher Auftritt ungeplant da! Als das Köpfchen zum Vorschein kam, war mein erster Gedanke: Die sieht ja wie eine kleine Katze aus. Kleine Spitze Öhrchen mit der schwarz-weiß Struktur im Fell.
Die Augen blinzeln umher, richtig verschlafen. Und ich sage Hund! Hinter uns und auf der anderen Seite des Laufbands hörte ich nur noch: Oh wie süß, seht euch das an! Blümchen war im Mittelpunkt aller. Sie sah wirklich bezaubernd aus mit ihren großen Seehundaugen, den Fledermausohren und der kleinen Schnutt und dann dieser Blick. Was soll das! Das war ein Auftritt. Mir war das fast zu viel und ich war froh, als wir diese Kontrolle hinter uns hatten. Ich gebe ja zu, ich war stolz wie Bolle, wie wir in Hamburg sagen. Noch nach einigen Monaten wieder auf dem Flug nach Salzburg sprach mich ein Fluggast an. „Sie sind doch der mit dem kleinen Hund in der Tasche.“
Fliegen mit Hund – (k)eine Herausforderung
Am Gate hatten wir noch ca. eine Stunde Wartezeit. Im Kopf bekam ich meine zunehmende Panik nicht in den Griff. Was mache ich, wenn Bluma von der Edelgarde ihren tierischen Bedürfnissen nachgeht. Das mitten auf dem glänzenden Granitboden unter den Blicken der Anderen. An der Hand die Leine mit Bluma und mit der freien Hand den See aufwischen. Und dann ? Man, ich kam bei diesen Gedanken richtig ins Schwitzen. Hole ich sie nun aus der Tasche heraus, oder lasse ich sie drin. Ich öffnete den Reißverschluss der Tasche und sah vorsichtig hinein. Blümchen lag auf dem Bauch und war sehr intensiv mit ihrem Kauknochen beschäftigt. Das Ding sah schon ziemlich zerflattert aus. Ihre ganze Energie war auf den Knochen ausgerichtet. Gut so, denke ich und zog den Reißverschluss wieder zu. Ich hätte auch von der Seite durch das Maschengewebe der Tasche sehen können, aber dann müsste ich diese anheben, das könnte sie auf die Idee bringen, doch mit mir Gassi zu gehen.
Der Flug – Hilfe!
Endlich waren wir im Flieger, Reihe 23 A, Fensterplatz, mein Stammplatz, seit ich die ganzen Jahre nun schon diese Strecke nach Salzburg fliege.
Prompt kam die Flugbegleitung auf mich zu. Die Bemerkung: „Die Tasche muss unter den Sitz“, hätte sie sich sparen können. Wo sollte diese denn sonst hin, etwa in den oberen Stauraum zu den Jacken? Neben mir war der Platz frei….. Das werde ich etwas später schon Regeln, wo die Tasche mit Bluma hinkommt. Der Flug wahr sehr angenehm, manchmal einige kleine Turbulenzen, Blümchen störte gar nichts, sie war immer noch mit dem Knochen beschäftigt. Dieser nahm an Volumen und Länge bedrohlich ab, wenn das Zauberding nicht mehr da ist, dann kommt doch garantiert Unruhe.
Ich beruhigte meine aufsteigende eigene Unruhe, wir waren im Landeanflug und der Knochen wird noch reichen, muss reichen! Jetzt noch durch den Zoll, naja Zoll nicht direkt, aber wenn die Einfuhrpapiere nicht stimmen, dann habe ich ein riesengroßes Problem. Beim Hinausgehen hielt ich die Tasche so, dass keiner der Beamten auf die Idee kam, es könnte ein Welpe in das große Österreich einwandern. Die Begrüßung war etwas ganz besonderes für mich. Annegret stand schon vor dem Ausgang und nahm uns in Empfang. Blümchen hatte sie noch nicht live erlebt, es war heute der erste Tag. Ich gebe zu, dass ich Tränen in den Augen hatte, so berührt hat mich das. Diese kleine süße Hundewelpe jetzt in unserer Lebensgemeinschaft. Ein tolles Gefühl.
In Bad Reichenhall angekommen haben wir Blümchen erst einmal ihr neues Zuhause gezeigt. Sie saß auf dem Teppich und wir beide um sie herum und dann passierte es. Der ehemalige nicht mehr vorhandene Kauknochen kam in hohem Bogen aus Blümchens Mäulchen breimäßig auf meine Hose. Damit war das mit dem Zauberding auch erledigt. Für den Rest des Tages waren wir nur um die Kleine mit der süßen Hundeschnauze bemüht, dass es ihr gut geht. Das hat sich übrigens bis heute nicht geändert.
Heute
Heute lebt Blümchen mit Annegret in Bad Reichenhall, genau in dem Ortsteil Nonn. Dort in einer wunderschönen Parkvilla mitten im Grünen, umgeben mit ca. 6000 m2 Wiese und jahrhundertealten Bäumen. Nach dem Aufwachen gibt es fressen, manchmal zum Verzweifeln. Sie ist keine große Fresserin, schon sehr eigenwillig. Die kleinste Störung und sie hat keine Lust mehr. Es herrscht bei uns dann immer eine angespannte Ruhe. Steht in der Küche auch nur ein Teil, zum Beispiel eine Tasche, dann ist Schluss mit lustig. Die Küche zum Fressnapf wird nicht betreten. Schon aus Bock nicht, wir müssten das ja schließlich wissen.
Das Gassigehen – der Flug mit Hund war Vergangenheit
Gassigehen mag sie sehr gern, manchmal trifft sie dann die Kumpels von nebenan im Wald. Dann gibt es kein Halten mehr. Sie fliegt dann nur so über die Wiese. Seit neuestem hat sie entdeckt, dass bei gleich großen Hunderassen oder besser noch kleineren erst einmal kräftig geknurrt wird. Da werden erst einmal die ohnehin kurzen Haare aufgebürstet. Ganz anders, wenn ein größerer Hund in Sicht ist. Da wird die Mitte zwischen Annegret und mir eingenommen, das Kommando Fuß ist vollkommen überflüssig. Ihre Haltung ist etwas geduckter und die tippelnde Schrittfolge ist identisch mit unserm Spaziertempo. So ein ruhiger Hund, keinen Mucks. Sind wir vorbei, dreht sie sich um, Haltung sehr aufrecht und ein triumphierender Blick hinterher. Typisch Blümchen, bloß keine großen Risiken eingehen. Ich habe ja außerdem meine Bodyguards links und rechts neben mir, damit sind wohl wir gemeint. Die Wege in dem Park kennt sie ganz genau. An den Weggabelungen wirft sie einen schrägen Blick nach oben.
Welchen Weg bitte? Sonst gehe ich meinen eigenen. Orientierung, das muss ich zugeben, beherrscht sie perfekt. In Dänemark hatte ich mich in den Dünen verlaufen, so genau waren wir jedenfalls nicht mehr auf dem Weg. Ich ging also auf einen ausgetrampelten Pfad und dann ruckte es an der Leine. Blümchen wollte nicht mit, alle Beinchen waren in Schräglage gegen die Laufrichtung gestellt. Der Blick sagte alles: Ich gehe nicht mit! Ich hatte plötzlich das Gefühl, sie weiß, wo es lang ging. Sie übernahm die Führung und tatsächlich, nach einiger Zeit erinnerte ich mich an diesen Weg. Ich gebe zu, dass mich dieses Erlebnis beschäftigt hat. Diesen Weg sind wir genau zweimal gegangen. Wie ist das möglich, bei dieser Größe von ca. 45 cm Höhe in diesem hügeligen Gelände zu unserem Ferienhaus diesen Weg zu finden? Ich war mächtig beeindruckt, tja Blümchen ist keine Doofe.
Wir 3 in Dänemark
Dänemark war für uns sehr schön, jede Menge andere Hunderassen. Für Blümchen war es ein tolles Erlebnis vor allem, wenn die Anderen in einer unteren Ebene liefen während sie in dem Hundekorb am Fahrradlenker in einer höheren Position saß, und alles sehr genau beobachtete.
Da saß sie nun kerzengrade, schnuppernd in ihrem Korb am Lenkrad und die Kameraden dort unten sahen sie nicht. Von ihr selbst kam kein Piep. Sie liebt es von einer erhöhten Position die Lage zu beobachten. In der Hamburger Wohnung ist ihre Beobachtungsstation die breite Rückenlehne der Couch im Wohnzimmer. Dort steht sie dann und beobachtet von dort die Tür und wer dort ankommt.
Die Begrüßung ist dann aber überschwänglich. Das beherrscht sie so toll, dass ich hin und weg bin. In Annegrets Wohnung ist es die Sitzbank auf dem Balkon. Mit einem Sprung ist sie oben, die Vorderbeine auf die Lehne gestellt. Der Blick über der Balkongitterbrüstung gibt ihr ein freies Sichtfeld, keiner sieht sie, aber sie sieht alles. Diese Sitzbank liebt sie über alles, besonders im Sommer, wenn die Sonne auf den Balkon scheint. Wir beide mögen diesen Platz. Ich lese die Zeitung und Blümchen liegt ganz dicht bei mir. Sie genießt es, dabei gekrault zu werden, und das vermutlich stundenlang. Mir geht es dann nicht anders. Wir drei sind sehr glücklich.
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