Du wünschst dir für dich und deinen Hund ein gemeinsames Hobby und möchtest dich gemeinsam mit deinem geliebten Vierbeiner sportlich betätigen? Wir verraten dir wie du dich und deinen Hund sportlich forderst, deine Fitness steigerst und ihr ein eingespieltes Team werdet. Die Antwort ist ganz einfach – mit Canicross.

Doch was ist Canicross überhaupt? Welche Sportausrüstung wird dafür benötigt? Und vor allem für wen ist diese Sportart überhaupt geeignet? Um diese Fragen zu beantworten haben wir uns an Markus Gerstl von SpeedRunners.at, einer Gruppe der besten Canicrosser Österreichs, gewandt. Er möchte seine jahrelange Erfahrung weitergeben sowie Mensch und Tier dabei helfen den Sport Canicross auszuüben. 

Was ist Canicross?

Canicross ist Laufen mit dem Hund unter Zug. Der Hund unterstützt und beschleunigt den Menschen dabei sowohl im flachen Gelände als auch bergauf. Beim Bergablaufen sollte man darauf achten, dass man den Hund am besten bei Fuß oder hinter einem laufen lässt, da ansonsten die Gefahr eines Sturzes für den Menschen relativ hoch ist. Neben der Hauptsportart Canicross gibt es auch das Bikejøring, Scooterjøring und im Winter Skijøring. Statt zu Fuß wird der Sport hierbei entweder auf dem Bike, dem Scooter oder den Ski ausgeübt.

Welche Ausrüstung benötigt man um Canicross auszuüben?

Die Ausrüstung zum Ausüben dieser Sportart besteht aus einem speziellen Zuggeschirr für den Hund. Jenes sollte zum Körperbau des geliebten Vierbeiners passen, um Schmerzen zu vermeiden und freies Atmen zu ermöglichen. Eine 2m lange Zugleine mit Rückdämpfer schafft die Verbindung zwischen Tier und Mensch. Beim Start wie auch während des Laufens schont die enthaltene Dämpfung in der Leine sowohl die Wirbelsäule des Hundes als auch die des Menschen. Um den Sport ausüben zu können, benötigt der Hundebesitzer einen Beckengurt. Dieser sorgt für einen gleichmäßigen Zug, welcher über den Gesäßbereich übertragen wird und zur Entlastung der menschlichen Wirbelsäule beiträgt.

Alle drei Ausrüstungsgegenstände also das Zuggeschirr, die Zugleine und der Beckengurt kosten in der qualitativ hochwertigsten Ausführung in etwa 150 €. Jedoch kann das benötigte Equipment auch bereits um zirka 70 € erworben werden. Dies ist vor allem für Canicross-Einsteiger interessant.

Für welchen Hund und für welchen Hundebesitzer ist Canicross geeignet?

Prinzipiell ist Canicross für jeden gesunden Hund geeignet, der Freude am Laufen zeigt. Daher kann der Sport sowohl mit einem 4 kg Zwergpinscher, einem 9 kg Puli sowie mit einer Dogge ausgeübt werden. Gerade die kleinsten sind oft die besten Läufer! Canicrosser kann jeder Hundebesitzer werden, der Bewegung liebt und sich gemeinsam mit seinem Hund sportlich betätigen möchte. Vorteilhaft an diesem Sport ist vor allem, dass er jederzeit und überall betrieben werden kann, denn es wird weder ein Hundeplatz noch eine Agilityhalle benötigt.

Wie kann man den Sport erlernen?

Am besten erlernt man Canicross in der Gruppe, aber mit vielen Tricks kann der Sport auch alleine erlernt werden. Ein großer Vorteil beim Erlernen innerhalb einer Gruppe ist, dass sich der Hund das Verhalten der anderen Vierbeiner abschauen kann und daher gleich doppelt so viel Spaß daran hat.

Alleine ist es etwas schwieriger, da man dem Hund erst einmal begreiflich machen muss, dass jetzt ein Ziehen gewollt ist. In den meisten Fällen wird dem geliebten Vierbeiner das erwünschte Verhalten mithilfe eines voraus laufenden oder fahrenden Bekannten, welcher nach dem Hund ruft, gelernt. Infolgedessen drängt der Hund in Richtung des Bekannten und beginnt zu ziehen. Am Weg dorthin sollte der Hund vom Hundesportler für das Ziehen bestätigt und auch mit Leckerlis gelockt werden.

Kann man Canicross auch mit mehreren Hunden gleichzeitig betreiben?

Grundsätzlich kann man den Sport natürlich auch mit mehreren Hunden gleichzeitig ausüben. Allerdings sollte man hierbei beachten, dass jeder Hund in etwa das drei- bis fünffache seines Körpergewichts in Zug umsetzen kann. Bei einem 20 kg Hund kann das 100 kg Zug bedeuten. Daher sollten die Hunde in solchen Fällen Kommandosicher sein oder man verwendet einen Panic Snap mit dem sich der Hundesportler im Notfall von den Hunden schnell entkoppeln kann.

Kann Canicross zu jeder Jahreszeit und bei jedem Wetter ausgeübt werden?

Canicross kann zu jeder Jahreszeit betrieben werden, jedoch sollte man dennoch einige Punkte beachten, vor allem da Hunde nicht schwitzen und im Sommer daher überhitzen können. Training im Sommer über 15-18 Grad Lufttemperatur sollten wirklich nur erfahrene Hundesportler betreiben. Markus Gerstl empfiehlt im Sommer mit dem Hund viel schwimmen zu gehen und sehr früh am Morgen wenn die Lufttemperatur noch geringer ist, Canicross zu betreiben. Schließlich können Hunde genauso wie wir Menschen einen Hitzeschlag erleiden. Aufgrund des Pelzmantels geht dies bei Hunden leider viel schneller. Auch bei eisigen und rutschigen Untergrund ist Vorsicht geboten, da der Zug des Hundes die Haftung am Boden vermindert.

Worauf sollte man bei der Ausübung von Canicross sonst noch achten?

Man sollte vor allem auf den Hund achten. Daher sollte man den Grad der sportlichen Betätigung eher langsam steigern. Ist dein Hund bis jetzt 15 km frei mit dir mitgelaufen, wird er zu Beginn des Trainings vielleicht schon mit 2 km an seine Grenze der Belastung stoßen.

Zusammengefasst erzeuge keinen Druck, vermittle keinen übertriebenen Ehrgeiz, achte auf die Lufttemperatur und habe immer genug Wasser für den Hund dabei oder wähle die Strecken so, dass der Hund sich abkühlen kann. Wichtig ist auch, dass vor allem der Spaß und das gemeinsame Erlebnis im Vordergrund stehen. Für Einsteiger ist es am besten einen Kurs für Canicross zu besuchen. In Österreich bieten die SpeedRunners.at beispielsweise gratis Trainings in 5 Bundesländern an. Hierbei erhalten Anfänger wertvolle Tipps.

Du hast bereits Erfahrungen mit Canicross? Dann teile diese mit unseren Lesern und verrate deinen Tipps und Tricks, wie man zum Canicrosser wird.