Als fürsorgliche:r Katzenbesitzer:in möchtest du bestimmt sicherstellen, dass deine Samtpfote gegen gefährliche Infektionskrankheiten geschützt ist und so ein langes, gesundes Leben genießt. Glücklicherweise ist dies durch den Fortschritt der Medizin in Form von Impfungen möglich. Während die Kleinen anfangs noch durch Antikörper in der Muttermilch geschützt sind, kannst du dein Kätzchen ab der 8. Lebenswoche bereits impfen lassen.

Erfahre jetzt alles Wissenswerte, damit du deine Samtpfote mit allen wichtigen Impfungen versorgen kannst.

Warum solltest du deine Katze impfen?

Gegen Bakterien können bei Erkrankungen Antibiotika eingesetzt werden. Gegen Viren bzw. viral bedingte Erkrankungen schützt nur eine Impfung. Auch wenn in viele Ländern keine Impfpflicht für Katzen besteht, werden die Standardimpfungen dringend angeraten, um Weiterverbreitung zu vermeiden. Ist deine Katze nicht geimpft, läuft sie Gefahr, sich mit gefährlichen Infektionskrankheiten anzustecken, an denen sie ein Leben lang leiden oder sterben kann.

Die genauen Voraussetzungen für Grenzüberschreitungen mit Katze sind von Land zu Land unterschiedlich. Früh genug erkundigen, lautet die Devise! Generell wird beim Impfplan zwischen Wohnungskatzen (mit geringerem Ansteckungsrisiko) und Freigänger-Katzen unterschieden. Bevor du deine Katze an den Freigang gewöhnst, wird eine Impfung dringend empfohlen.

Junge getigerte Katze sitzt auf einem Dach und sieht in die Ferne

Ein weiterer Grund, deine Katze impfen zu lassen ist, um Landesgrenzen zu überqueren. Das kann beispielsweise wichtig werden, wenn du eine Katze aus dem Ausland adoptierst, umziehst oder deine Katze in den Urlaub mitnehmen möchtest. In vielen Ländern ist bei Grenzüberschreitungen mit Katze eine Tollwutimpfung und ein EU Pass Pflicht. Manche Länder fordern zusätzliche Gesundheitszeugnisse an. Erkundige dich also vorab über die genauen Vorschriften in den betreffenden Ländern – der/die Amtstierarzt / Amtstierärztin kann hier meist weiterhelfen.

Welche wichtigen Impfungen werden für Katzen empfohlen?

Core-Impfungen vs. Non-Core-Impfungen

Bei den Impfungen für Katzen wird zwischen Erregern, gegen die die Katze zu jeder Zeit geschützt sein sollte und Erregern, gegen die die Katze nur unter Umständen geschützt werden muss, unterschieden. Core-Impfungen sind für alle Katzen unerlässlich, unabhängig von ihrer Lebensweise oder ihrem Aufenthaltsort. Non-Core-Impfungen werden basierend auf dem individuellen Risiko der Katze empfohlen. Faktoren wie der Lebensstil der Katze (Freigänger oder reine Wohnungskatze), geografische Lage, Grenzüberschreitungen, Kontakt zu anderen Tieren und das Vorhandensein bestimmter Krankheiten in der Region spielen eine Rolle bei der Entscheidung, ob diese Impfungen notwendig sind.

Zu folgenden Impfungen mit einer möglichst frühen Grundimmunisierung wird dringend geraten:

Katzenseuche (feline Panleukopenie/felines Parvovirus)

Vierbeiner, die an Katzenseuche erkranken, leiden unter Erbrechen und Durchfall, Dehydrierung, Fieber, Appetitlosigkeit und Schwäche. Katzenseuche endet sehr oft tödlich, vor allem bei jungen Kätzchen.  

Katzenseuche ist hoch ansteckend! Sowohl Freigänger- als auch Wohnungskatzen sind durch eine Infektion gefährdet – die Impfung zählt also zu den Core-Impfungen! Die Viren der Katzenseuche bleiben über Monate infektiös und finden sich beispielsweise im Katzenkot. Sollte deine Katze draußen damit in Kontakt kommen, oder du ein Stück Kot an deinen Schuhen mit ins Haus bringen, besteht höchste Ansteckungsgefahr.

Außerdem kann Katzenseuche auch von trächtigen Katzen auf ihren Nachwuchs übertragen werden. Als Folge können die Kätzchen an neurologischen Problemen leiden, wie beispielsweise Störungen im Gangbild.

Weiße Katze sitzt neben Straßenschuhen und spielt mit Schuhbändern

Katzenschnupfen (Felines Herpesvirus & Felines Calicivirus)

Feline Herpesviren sowie feline Caliciviren befallen die oberen Atemwege der Katze, woraufhin sie unter starkem Nasen- und Augenausfluss und oft an Fieber leidet. Bei Caliciviren ist auch häufig die Zunge betroffen, was sehr schmerzhaft ist. Viele Katzen hören deshalb auch zu fressen auf. Während die felinen Herpesviren immer wieder zu erneuten Ausbrüchen führen können, können die felinen Caliciviren zum chronischen Katzenschnupfen führen. Beide sind für erkrankte Katzen sehr belastend und zudem hochansteckend über Sekret. Diese Impfung zählt ebenfalls zu den Core-Impfungen, hat also oberste Priorität!

Feline Leukämie (Felines Leukämievirus)

Symptome der felinen Leukämie sind vielfältig und können Anämie, Schwäche, Appetitlosigkeit, Gewichtsverlust, Fieber, geschwollene Lymphknoten, Infektionen der Atemwege und des Verdauungstrakts sowie Krebserkrankungen umfassen. Aufgrund der Schwächung des Immunsystems sind betroffene Katzen anfälliger für sekundäre Infektionen und andere Gesundheitsprobleme. Das Tückische an der Felinen Leukämie ist, dass es manchmal erst nach einigen Jahren ausbricht.

Feline Leukämie zählt zu den Non-Core Impfungen. Die Übertragung erfolgt hauptsächlich durch engen Kontakt zwischen Katzen, insbesondere über Speichel, Nasensekrete, Urin, Kot und Milch von infizierten Tieren. Häufige Übertragungswege sind Bisse, gegenseitiges Putzen und die gemeinsame Nutzung von Futternäpfen oder Katzentoiletten. Mutterkatzen können das Virus auch während der Trächtigkeit oder durch das Säugen an ihre Kätzchen weitergeben. Hat deine Katze Freigang, lass sie in der Tierarztpraxis auf das FeLV Virus testen. Ist sie noch nicht infiziert, ist eine Impfung ratsam.

⚠️ Achtung: Der Test auf das FeLV Virus kann nur Infektionen erfassen, die länger als 6 Wochen zurückliegen.

Zwei Katzen gehen aneinander kuschelnd eine Mauer entlang

Tollwut (Rabiesvirus)

Eine Katze, die an Tollwut erkrankt, durchläuft verschiedene Phasen. Im frühen Stadium können Verhaltensänderungen, Fieber, Schwäche und Appetitverlust auftreten. Später können Symptome wie Aggression, Schwierigkeiten beim Schlucken, Muskelschwäche und Lähmungen, Atembeschwerden (durch Lähmung der Atemmuskulatur) auftreten, die letztendlich zum Tod der Katze führen.

Tollwut wird durch einen Biss von einem erkrankten Tier übertragen und zählt bei Katzen zu den Non-Core-Impfungen (Achtung: Bei Hunden zählt sie zu den Core-Impfungen!). Wenn du eine Freigänger-Katze hast, oder noch andere Haustiere hast, die nach draußen gehen, kannst du deiner Katze potenziell großes Leid ersparen, indem du sie rechtzeitig impfen lässt!

Tollwut ist höchst gefährlich, da es ansteckend für Menschen ist, und für alle Lebewesen IMMER tödlich verläuft. Tollwut ist in den meisten Ländern eine anzeigepflichtige Seuche! Glücklicherweise gelten Österreich und Deutschland als tollwutfrei. Wildtiere kennen jedoch keine Grenzen, und der Import von Haustieren floriert. Bei Hunden, die Landesgrenzen überschreiten oder an Wettbewerben teilnehmen, ist eine Tollwutimpfung Pflicht. Auch die meisten Hundeschulen verlangen einen Impfnachweis.

💡Wusstest du’s? Wenn ein Hund oder eine Katze einen Menschen beißt, muss das Tier dem Tierarzt vorgestellt werden, zwei mal im Abstand von 10 Tagen. Das Formular, dass das Tier keine Anzeichen auf Tollwut hat ist im Krankenhaus und bei Hundebissen auch bei der Polizei vorzulegen.

Unter bestimmten Umständen können weitere Impfungen sinnvoll sein. Dazu zählen etwa Impfungen gegen

  • Bordetella bronchiseptica
  • Chlamydophila felis (bei Zuchtkatzen und Katzen im Tierheim sinnvoll)
Ab wann Katzen impfen - welche Impfungen werden für Katzen empfohlen

Lass dich in deiner Tierarztpraxis dazu beraten, welche Impfungen für deinen Vierbeiner sinnvoll sind.

💡 Hast du’s gewusst? Gegen FIV (Felines Immundefizienz Virus oder auch als Katzen-AIDS bekannt) gibt es bis dato keine Impfung.

Grundimmunisierung: Was soll geimpft werden und wann?

Wenn du noch unsicher bist, wann du dein Kätzchen impfen sollst, haben wir hier eine Impfempfehlung für dich zusammengestellt, die eine gute Grundimmunisierung bietet:1

8. Lebenswoche

  • 1. Impfung gegen Katzenseuche/Katzenschnupfen (Kombinationsimpfung) (Core)
  • 1. Impfung Feline Leukämie (Non-Core)

12. Lebenswoche

  • 2. Impfung gegen Katzenseuche/Katzenschnupfen (Kombinationsimpfung) (Core)
  • 2. Impfung Feline Leukämie (Non-Core)
  • 1. Impfung Tollwut (Non-Core)

16. Lebenswoche

  • 3. Impfung gegen Katzenseuche/Katzenschnupfen (Kombinationsimpfung) (Core)

12. Lebensmonat

  • 3. Impfung Feline Leukämie (Non-Core)
  • 4. Impfung gegen Katzenseuche/Katzenschnupfen (Kombinationsimpfung)
  • 2. Impfung Tollwut (Non-Core)
Mehrfarbige Katze wird geimpft

Diese Empfehlungen sind nur ein Richtwert und können von Katze zu Katze variieren, abhängig von Gesundheit und Lebensbedingungen. In deiner Tierarztpraxis kannst du genau erfragen, wann du deinen Liebling zur Impfung bringen sollst.

⚠️ Hat deine Katze Freigang, werden Impfen und eine Kastration dringend empfohlen!

Ist es noch notwendig, alte Katzen zu impfen?

Ja! Eine Grundimmunisierung gegen Katzenschnupfen und Katzenseuche ist bei jeder Katze – egal, welchen Alters – ratsam. Ist sie Freigängerin, sollten auch relevante Non-Core Impfungen durchgeführt werden.

Wurde der Impfschutz ihr Leben lang regelmäßig aufrechterhalten, kann in Absprache mit dem Tierarzt / der Tierärztin überlegt werden, die Abstände zwischen den Auffrischungsimpfungen zu vergrößern. Bis vor Kurzem wurden üblicherweise jährliche Auffrischungen empfohlen. Durch verbesserte Impfstoffe kann der Abstand bei manchen Impfstoffen vergrößert werden.2

Schwarze Katze streift durch die Natur

Voraussetzungen für die Impfungen bei Katzen

  • Die Katze muss gesund sein.
  • (Sie sollte frei von Parasiten sein.)
  • Eine Entwurmung sollte circa 14 Tage vor jeder Impfung stattfinden.
  • Der richtige Zeitpunkt muss gewählt werden (Impfintervalle beachten!).

Impfungen und Entwurmungen: Warum ist das wichtig?

Haben Katzen zum Zeitpunkt ihrer Impfung einen Wurmbefall, kann kein ausreichender Impfschutz aufgebaut werden. Einer Impfung muss daher immer eine Entwurmung vorangehen.

Katzen sollten mehrmals jährlich einer Wurmkur unterzogen werden, Freigänger-Katzen dabei öfter als Wohnungskatzen. Katzenmütter sollten vor und nach einer Geburt entwurmt werden.

Vorsorge nicht außer Acht lassen!

Auch, wenn deine Katze geimpft ist, solltest du sie jährlich zur Vorsorgeuntersuchung in die Tierarztpraxis bringen! Ein starker Impfschutz ist unabdingbar und eine gute Voraussetzung für ein gesundes, langes Leben, aber keine Garantie dafür, dass andere Gesundheitsprobleme bei deiner Samtpfote auftreten können. Eine Allgemeinuntersuchung findet üblicherweise auch vor einer Impfung statt.

Grau-weiß getigerte Katze wird untersucht

💡 Leider können wir unsere Lieblinge nicht 24 Stunden lang beobachten (auch, wenn wir das gerne würden, weil sie unglaublich süß sind). Mit dem GPS Tracker für Katzen kannst du deinen Liebling nicht nur überall in Echtzeit orten, sondern auch ihr Wohlbefinden gut im Auge behalten, indem du dir täglich ihre Werte zu Aktivität, Schlaf und vieles mehr ansiehst. Sollte sich etwas an ihren Verhaltensmustern ändern, wirst du außerdem benachrichtigt!

Sebastian Raab, Product Manager bei Tractive

Oft bemerken Haustierbesitzer:innen erst spät, dass ihr Vierbeiner weniger aktiv ist als sonst. Aus diesem Grund haben wir die Gesundheitswarnungen ins Leben gerufen. Fallen die aktiven Minuten des Tieres plötzlich stark ab, könnte das auf eine Infektion oder Schmerzen hindeuten. So kann im Ernstfall schnell gehandelt und Hilfe geleistet werden.”

– Sebastian Raab, Product Manager bei Tractive & gelegentlicher Tiersitter

Appscreen mit Aktivitätstracking, Katze in Wiese im Hintergrund

Fazit: Katzen impfen lassen

Durch den heutigen Stand der Technik sowie der Medizin können wir unseren Stubentigern ein gesünderes und längeres Leben ermöglichen. Schlussendlich liegt es aber bei dir, dafür zu sorgen, dass dein Vierbeiner alles bekommt, was er braucht, um gesund zu bleiben. Wichtige Impfungen gegen gefährliche Infektionskrankheiten sowie regelmäßige Kontrollen in der Tierarztpraxis können dazu beitragen, dass deine Katze gesund bleibt.

Und für extra Sicherheit: Statte deine Samtpfote mit einem GPS Tracker für Katzen aus, um sie im Notfall schnell zu finden und ihr Wohlbefinden im Auge zu behalten.

Die Sicherheit von Vierbeinern sowie die Korrektheit unserer Blogartikel liegen uns sehr am Herzen. Deshalb wurde dieser Artikel in Zusammenarbeit mit Tierärztin Frau Mag. Karoline Seifert verfasst.

Karoline Seifert

Mag. Karoline Seifert

„Ich habe mein Studium im Jahr 2007 in Wien an der VetmedUni abgeschlossen. Als praktische Tierärztin bin ich seit 2010 tätig. Seit 2015 betreibe ich meine eigene Praxis im oberösterreichischen Zentralraum. Im Jahr 2020 habe ich mir den Traum eines eigenen Gebäudes erfüllt, mit ausreichend Platz und angenehmen Ambiente für Mensch und Tier. Mein Team und ich kümmern uns gerne um deine Anliegen und wir nehmen uns ausreichend Zeit für euch. Unsere Spezialisierungen liegen unter anderem in der Zahnmedizin, Interne Medizin (inkl. Blutanalyse, Ultraschall), Physiotherapie & Rehabilitation sowie Akupunktur & Neuralmedizin. Selbstverständlich bieten wir auch fast alle gängigen Weichteiloperationen, Röntgen etc. an. Unser besonderes Anliegen ist die persönliche Betreuung der Patient:innen, sowie eine gute Kommunikation mit deren Besitzer:innen.“