Giftige Pilze für Hunde

Ganz egal, ob du einen eigenen Garten hast oder mit deinem Hund lange Spaziergänge durch den Wald unternimmst, auch in der Natur tummeln sich gefährliche Substanzen für deinen Vierbeiner. Dazu gehören neben absichtlich platzierten Giftködern auch giftige Pilze, die im schlimmsten Fall tödlich für deinen Hund sein können. Was tun also, wenn dein Liebling Pilze gefressen hat? Welche sind giftig und was sind die Symptome einer Pilzvergiftung? All das und mehr erfährst du in diesem Beitrag!

Was gibt es Schöneres als ein paar Pilze während eines Waldspaziergangs bei schönem Wetter zu sammeln, die später in einer Suppe oder köstlichem Ragout genossen werden können? Nicht nur im Wald, auch wenn du mit deiner Fellnase spazieren gehst, kannst du am Wegesrand oder Grundstücken auf Pilze stoßen. Vielleicht wachsen ja sogar ein paar in deinem Garten? Hier ist Vorsicht geboten, denn nicht alle sind harmlos für deinen Hund. Und seien wir ehrlich: So mancher Vierbeiner, insbesondere Welpen, machen vor nichts halt und knabbern alles an, was ihnen in die Quere kommt. Informiere dich daher gut darüber, welche Pilze in Ordnung sind und welche sogar tödliche Folgen haben können!

Können Hunde Pilze fressen?

Nun, ja und nein. Genau wie beim Menschen sind einige Pilze für Hunde unbedenklich, während andere hochgiftig sind. Die gefährlichsten Pilze für Hunde können nach Verzehr tödliche Folgen haben. Sogar ein Schnüffeln oder Lecken an einem Pilz kann bereits zu einer Vergiftung führen!¹ Du solltest also wachsam sein, wenn du mit deinem Hund im Wald oder einem Ort mit vielen Pilzen unterwegs bist. Vor allem junge Fellnasen tendieren oftmals dazu, einfach aus purer Neugier Giftpilze anknabbern.²

Nur ein kleiner Prozentsatz der Pilzarten ist giftig. Aber die, die giftig sind…sind WIRKLICH giftig. 🍄

Um deinen Hund zu schützen, solltest du ihn generell keine Pilze essen lassen, die in der freien Natur vorkommen. Im Supermarkt gekaufte Pilze sind im Allgemeinen für Hunde in Ordnung, aber lass die Soßen, das Öl, das Salz und andere Gewürze weg, die für Vierbeiner schädlich sein können. Hunde können gekaufte Pilze pur oder roh fressen, brauchen sie aber nicht unbedingt in ihrem Speiseplan und sind oftmals für Hunde eher schwer verdaulich. Warum also nicht stattdessen einige dieser gesunden Gemüsesorten für Hunde servieren?

Sind Pilze giftig für Hunde?

Ja, einige Pilze, die in der freien Natur wachsen, können für Hunde – so wie auch für uns Menschen – giftig sein.

Während einige Gifpilze offensichtlich toxisch aussehen, erscheinen andere harmlos und könnten mit den im Supermarkt gekauften Exemplaren verwechselt werden.

Achte also auf die folgenden giftigen Pilzarten, wenn du das nächste Mal mit deinem Liebling durch Wald und Wiese spazierst. Und vermeide natürlich, dass dein Hund sie frisst!

Giftige Pilze für Hunde

Die folgenden Pilzarten, die nicht in der obigen Grafik erwähnt wurden, sind außerdem giftig für Hunde³:

• Bleiweißer Trichterling oder Laubfreundtrichterling (Clitocybe phillophyla)
• Gelbblättriger Schirmling oder Gewächshaus-Schirmling (Lepiota citrophylla)
• Grünling
• Kegelhütiger Knollenblätterpilz (Amanita virosa)
• Faltentintling
• Gartenriesengiftschirmling (Chlorophyllum veneatum)
• Grüner Schwefelkopf

Symptome einer Pilzvergiftung

Sollte dein Hund trotzdem giftige Pilze in irgendeiner Form zu sich genommen haben, so könnten die folgenden Symptome auftreten:

• Erbrechen
• Durchfall
• Bauchschmerzen
• Fieber
• Schwächegefühl
• Trägheit
• Blutungen
• unkoordinierte Bewegungen
• Herzrasen
• übermäßiges Sabbern
• Krampfanfälle
• Leberversagen
• Koma⁴
• Tod

Obwohl die Symptome – je nachdem, welchen Pilz dein Haustier tatsächlich gegessen hat, wie viele davon, und wie groß dein Hund ist – variieren können, musst du immer schnell reagieren. Ähnliche Symptome können auch durch andere giftige Lebensmittel für Tiere verursacht werden.

Sollte dein Hund vergiftet worden sein, suche sofort tiermedizinische Hilfe auf! So kann deinem Vierbeiner eine Spritze gegeben werden, um den Hund erbrechen zu lassen. Dies ist der wichtigste Schritt, der in diesem Fall eingeleitet wird.

Falls noch welche übrig sind, bringe einen zur Identifizierung mit oder mach ein Foto von dem gefressenen Pilz in die Tierarztpraxis mit.

Vergiftungen schnell erkennen

Bei einigen hochgiftigen Pilzen können die Symptome auch erst nach einigen Tagen auftreten!⁵ In diesen Fällen ist es für deinen Hund überlebenswichtig, schnell medizinische Hilfe zu erhalten.

Da wir unsere Vierbeiner nicht 24h lang beobachten können, ist ein GPS & Health Tracker für Hunde eine tolle Hilfe, die Gesundheit deines Hundes im Auge zu behalten. Er zeichnet täglich den Schlaf und die Aktivität deines Hundes auf, sodass du seine Werte jederzeit einsehen kannst. Ändert sich etwas an seinen Verhaltensmustern, wirst du sofort benachrichtigt und bist vorgewarnt, dass etwas nicht stimmt. Außerdem kannst du deine Fellnase immer in Echtzeit orten – sollte dein felliger Freund einmal ausbüxen.

„Oft bemerken Haustierbesitzer:innen erst spät, dass ihr Vierbeiner weniger aktiv ist als sonst. Aus diesem Grund haben wir die Gesundheitswarnungen ins Leben gerufen. Fallen die aktiven Minuten des Tieres plötzlich stark ab, könnte das auf eine Infektion oder Schmerzen hindeuten. So kann im Ernstfall schnell gehandelt und Hilfe geleistet werden.”

– Sebastian Raab, Product Manager bei Tractive & gelegentlicher Tiersitter

Diagnose einer Pilzvergiftung bei Hunden

Wenn du deinen Hund (und im besten Fall eine Pilzprobe) in die Tierklinik bringst, ist es wichtig, dass du darauf vorbereitet bist, die folgenden Fragen zu beantworten:

• Wann hat dein Hund den Giftpilz gefressen? Um welche Uhrzeit?
• Wie viel hat dein Hund davon gefressen?
• Kannst du den Giftpilz beschreiben?
• Welche Symptome treten auf?

Blut- und Urinuntersuchungen können durchgeführt werden, um die Auswirkungen der Pilztoxine auf die Organe des Hundes zu bewerten und andere mögliche Ursachen für die Symptome auszuschließen. In einigen Fällen können Röntgenaufnahmen oder Ultraschall notwendig sein, um den Zustand innerer Organe zu beurteilen oder andere Ursachen für die Symptome des Hundes auszuschließen.

⚠️ Die schnelle und präzise Diagnose einer Pilzvergiftung entscheidet oftmals über Leben und Tod! Pass also besonders gut auf, falls dein Vierbeiner einen Pilz anknabbert und nimm ein Stück von ihm mit bzw. halte ihn in einem Bild fest!

Behandlung einer Pilzvergiftung bei Hunden

Eine Pilzvergiftung kann leider immer nur symptomatisch behandelt werden. Dabei ist die Identifikation des Gifts bzw. des gefressenen Pilzes hilfreich.

Je nach Schwere der Vergiftung kann eine Flüssigkeitszufuhr, Medikamente gegen Übelkeit, Schmerzlinderung und weiteren Maßnahmen zur Unterstützung der Organfunktionen helfen.

Pilzvergiftung beim Hund vermeiden

Es gibt einige Dinge, die du vorbeugend tun kannst, um einer Pilzvergiftung beim Hund vorzubeugen:

1. Beaufsichtige deinen Hund: Halten deinen Hund an der Leine, besonders in Gebieten, wo Pilze wachsen könnten, wie Wälder oder Parks. So kannst du schneller eingreifen.
2. Achte auf Pilze in deiner Umgebung: Informiere dich über die verschiedenen Pilzarten in deiner Region, insbesondere über die, die giftig sind. Obwohl es schwierig sein kann, alle Pilzarten zu erkennen, kann ein Grundverständnis über giftige und ungiftige Arten hilfreich sein.
3. Entferne giftige Pilze aus deinem Garten: Überprüfe regelmäßig deinen Garten oder andere Bereiche, wo dein Hund Zeit verbringt, und entferne alle Pilze, die du findest. Pilze können schnell wachsen, besonders nach Regen.
4. Erziehung und Training: Trainiere deinen Hund, nichts vom Boden zu fressen, ohne deine Erlaubnis. Du kannst dies mit Befehlen wie „Aus!“ oder „Nein!“ üben.
5. Verstaue Abfall sicher: Stelle sicher, dass dein Hund keinen Zugang zu Müll hat. Häufig können die enthaltenen Gifte von Schimmelpilzen zu einer Kompostvergiftung führen!

Fazit: Giftige Pilze für Hunde

Sollte dein neugieriger Hund giftige Pilze anknabbern, könnte ihn das sein Leben kosten. Wenn ihr also draußen unterwegs seid, achte stets darauf, was dein Hund aufnimmt und greife schnellstmöglich ein. Trainiere mit deinem Hund das Kommando „Aus!“ so früh wie möglich und bringe ihm bei, nichts ohne deine Erlaubnis zu fressen.

Sollte dein Vierbeiner bereits einen Pilz gefressen haben, behalte einen von ihnen bei dir oder fotografiere ihn – dies kann in der Tierarztpraxis helfen, das Gift zu identifizieren.

Wusstest du bereits alles über Giftpilze? Teile den Artikel mit anderen! 🙂

Die Sicherheit von Vierbeinern sowie die Korrektheit unserer Blogartikel liegen uns sehr am Herzen. Deshalb wurde dieser Artikel in Zusammenarbeit mit Tierärztin Frau Mag. Karoline Seifert verfasst.

Mag. Karoline Seifert

„Ich habe mein Studium im Jahr 2007 in Wien an der VetmedUni abgeschlossen. Als praktische Tierärztin bin ich seit 2010 tätig. Seit 2015 betreibe ich meine eigene Praxis im oberösterreichischen Zentralraum. Im Jahr 2020 habe ich mir den Traum eines eigenen Gebäudes erfüllt, mit ausreichend Platz und angenehmen Ambiente für Mensch und Tier. Mein Team und ich kümmern uns gerne um deine Anliegen und wir nehmen uns ausreichend Zeit für euch. Unsere Spezialisierungen liegen unter anderem in der Zahnmedizin, Interne Medizin (inkl. Blutanalyse, Ultraschall), Physiotherapie & Rehabilitation sowie Akupunktur & Neuralmedizin. Selbstverständlich bieten wir auch fast alle gängigen Weichteiloperationen, Röntgen etc. an. Unser besonderes Anliegen ist die persönliche Betreuung der Patient:innen, sowie eine gute Kommunikation mit deren Besitzer:innen.“