Blasenentzündung bei Katzen: Erkennen und behandeln
Blasenentzündungen sind meist sehr schmerzhaft und können außerdem gefährliche Folgen haben. Informiere dich jetzt darüber, wie du diese bei deiner Katze erkennst und wie du ihr schnell helfen kannst, damit sie nicht lange leiden muss.
Vielleicht hast du selbst schon einmal die schmerzhafte Erfahrung einer Blasenentzündung gemacht und kannst daher nachvollziehen, wie unangenehm diese ist. Auch unsere Samtpfoten können unter dieser entzündlichen Erkrankung leiden. Sollte dies der Fall sein, solltest du als Katzenbesitzer:in schnell handeln. Lies weiter und erfahre, wie du eine Blasenentzündung bei deiner Katze schnell erkennst und wie du ihr helfen kannst.
Was ist eine Blasenentzündung?
Eine Blasenentzündung, auch als Zystitis bezeichnet, ist eine entzündliche Erkrankung der Blase, die häufig bei Katzen auftritt. Oft ist die Harnröhre mitbetroffen. Der Überbegriff für Blasenprobleme bei Katzen wird als FLUTD (Feline Lower Urinary Tract Disease) bezeichnet.
Es gibt verschiedene Auslöser für Blasenentzündungen – dazu später mehr.
Symptome
Die häufigsten Symptome einer Blasenentzündung sind häufigeres Urinieren, da die Katze ständigem Drang nach Wasserlassen ausgesetzt ist. Dabei wird jeweils nur eine kleine Menge Harn abgesetzt. Durch das Gefühl der Dringlichkeit kann es sein, dass die Katze außerhalb des Katzenklos uriniert.
Das Urinieren kann als anstrengend wahrgenommen werden und sehr schmerzhaft für die Katze sein, was sich auch durch jammerndes Miauen zeigen kann.
Außerdem kann sich Blut im Urin befinden, das den Urin rosa oder rot färbt. Dies kann durch Entzündungen oder Reizungen der Blasenschleimhaut verursacht werden.
Viele Katzen lecken sich häufiger in der Genitalregion, wenn sie unter einer Blasenentzündung leiden. Auch ein Lecken des unteren Bauches ist bei stressbedingten Blasenentzündungen zu beobachten. Oft ist der Unterbauch der Katze dann ohne Fell.
Je nachdem, wie stark die Entzündung ausgeprägt ist, verlieren einige Katzen den Appetit und wirken lethargisch.
⚠️ Eine Entzündung der Blase kann (vor allem bei männlichen Tieren) zu einer Verstopfung der Harnröhre durch Harngrieß führen. In diesem Fall versuchen die Tiere ständig Harn abzusetzen, jedoch ohne Erfolg. Wenn du dies beobachtest, bringe deinen Vierbeiner sofort zum Tierarzt, denn dies ist ein Notfall!
Wie kommt es zur Blasenentzündung bei der Katze?
Harnkristalle im Urin können die Blase reizen und ebenfalls zu Entzündungen führen. Diese bilden sich häufig, wenn der Urin pH-Wert unausgeglichen ist oder wenn die Katze zu wenig Flüssigkeit zu sich nimmt. Bestimmte Diäten oder genetische Prädispositionen können ebenfalls die Bildung von Steinen oder Kristallen (wie z.B. Struvit) fördern.
Calciumoxalat kann ebenfalls zu einer Blasenentzündung bei Katzen führen, indem es die Bildung von Harnsteinen (Urolithen) in der Blase fördert.
Blasenentzündung kann auch als Teil einer komplexeren Erkrankung auftreten. Die untere Harnwegserkrankung bei Katzen umfasst verschiedene Probleme im Bereich der Harnwege, darunter Harnsteine, idiopathische Zystitis und Harnröhrenverstopfungen. FLUTD ist bei Katzen eine häufige Ursache für Blasenentzündungen und führt oft zu wiederkehrenden Beschwerden. Blasentumoren sind bei Katzen zwar selten, aber sie können auch eine Blasenentzündung verursachen, indem sie die Blasenschleimhaut reizen. Auch Stoffwechselerkrankungen wie Diabetes mellitus können Blasenentzündungen begünstigen.3
In manchen Fällen verursachen Bakterien, die in die Harnröhre gelangen, eine Blasenentzündung. Sollten in der Tierarztpraxis eine bakterielle Ursache nachgewiesen werden, ist ein Antibiotikum erforderlich.
💡 Auch die oben genannten Faktoren können sekundär zu einer bakteriellen Zystits führen, da sich Bakterien leichter ansiedeln können.
Außerdem begünstigen gewisse Faktoren die Wahrscheinlichkeit, dass Katzen zu Blasenentzündungen neigen, wie z.B.:
- Stress: Katzen reagieren empfindlich auf Veränderungen in ihrer Umgebung, wie z.B. neue Mitbewohner:innen / Haustiere, Umzüge, Veränderungen im Tagesablauf oder sogar neues Futter oder neues Katzenstreu. Stress kann das Immunsystem beeinträchtigen und die Harnwege anfälliger machen.
- Bewegungsmangel: Katzen, die sich weniger bewegen und übergewichtig sind, haben ein erhöhtes Risiko für Harnwegsinfekte. Das kommt daher, da der Harnfluss bei zu wenig Bewegung verlangsamt wird und es so eher zur Ansammlung von Bakterien oder Kristallen kommt.
- Zu wenig Flüssigkeit: Katzen neigen oft dazu, zu wenig zu trinken, besonders wenn sie überwiegend Trockenfutter fressen. Eine unzureichende Flüssigkeitsaufnahme kann zu einer Konzentration des Urins führen, wodurch Bakterien nicht ausgeschwemmt werden.
Als idiopathische Zystitis wird die Erkrankung dann bezeichnet, wenn kein ersichtlicher Auslöser dafür zu finden ist. Auch dies ist häufig der Fall.
Hilfe bei Blasenentzündung bei der Katze
Wenn du den Verdacht hast, deine Katze könnte an einer Blasenentzündung leiden, verliere keine Zeit und bringe sie in die Tierarztpraxis. Eine Blasenentzündung ist äußerst schmerzhaft und kann unbehandelt chronisch werden oder zu Notfällen wie Harnröhrenverstopfung oder Niereninfektion führen!
Sind Harnsteine die Auslöser der Blasenentzündung, müssen diese in einem operativen Eingriff entfernt werden.4
Tierarztbesuch und Medikamentengabe
Eine Blasenentzündung bei Katzen kann in der Regel gut und relativ schnell behandelt werden. Unterstütze deine Samtpfote bei der Heilung, indem du die verschriebenen Medikamente ganz genau nach Anweisung verabreichst. Oft vergessen wir im Stress des Alltags sogar unsere eigenen Medikamente, schreib dir also am besten einen kleinen Notizzettel und klebe ihn an einen Ort, an dem du oft bist oder speichere dir Erinnerungen in dein Handy ein.📲📝
Wurde die Blasenentzündung durch Steine oder Kristalle verursacht, kann auch eine bestimmte Diät helfen. Die nötigen Infos dazu werden dir in der Tierarztpraxis gegeben.
Trinken, trinken, trinken!
Dein Stubentiger sollte nun sehr viel trinken! 💧 Eine erhöhte Flüssigkeitszufuhr hilft dabei, die Harnwegen zu spülen. Du kannst deiner Katze mehr Wasser geben, indem du ihr mehr Nassfutter anbietest oder das Wasser ins Trockenfutter mischst. Alternativ kannst du einen Trinkbrunnen für Katzen aufstellen, um sie zum Trinken zu animieren. Manche Katzen trinken lieber aus bewegten Gewässern. Auch mehrere Wasserschalen im Wohnraum verteilt können helfen, deine Katze zum Trinken anzuregen.
Ruhe & Wärme
Achte darauf, dass deine Katze ausreichend Ruhe bekommt und es warm hat. Wärme verbessert die Durchblutung, was dem Körper hilft, Infektionen zu bekämpfen und den Heilungsprozess zu unterstützen. Achte besonders in kalten Jahreszeiten darauf, dass deine Katze nicht auf kalten Böden liegt. Wenn du einen Freigänger hast, ziehe in Betracht, sie ein paar Tage nicht nach draußen in die Kälte zu lassen, damit sie besser genesen kann.
Blasenentzündungen bei Katzen vorbeugen
Es gibt ein paar einfache Dinge, die du tun kannst, damit deine Katze erst gar keine Blasenentzündung bekommt. Und hier sind sie:
Für ausreichend Flüssigkeit sorgen
Auch wenn deine Katze keine akute Entzündung hat, ist Flüssigkeit äußerst wichtig für zahlreiche Funktionen im Körper. Wenn dein Liebling nur ab und zu einmal an der Wasserschale nippt, probiere doch einmal ein paar „Tricks“ aus. Hier erfährst du mehr Tipps dazu, wenn deine Katze nicht trinken will.
Katzentoilette hygienisch halten
Ein sauberes Katzenklo ist das A und O, um deine Katze gesund zu halten. Sauberkeit ist wichtig, um Infektionen vorzubeugen und der Katze das Urinieren so angenehm wie möglich zu machen. Reinige das Katzenklo täglich und stelle sicher, dass es leicht erreichbar ist.
Stressreduktion
Unsere Fellnasen sind sensible Wesen. Falls Stress ein Thema ist, versuche das Leben deines Stubentigers so angenehm und ruhig wie möglich zu gestalten. Sorge für eine stabile Umgebung und schaffe ihr Katze Rückzugsorte und Versteckmöglichkeiten, besonders wenn sie sich unsicher fühlt. Es gibt bestimmte Pheromon-Diffusoren für Katzen, die ihnen dabei helfen, zur Ruhe zu kommen.
⚠️ Falls du eine reine Wohnungskatze hast, versuche sie so gut wie möglich körperlich und mental auszulasten, denn auch Langeweile und Unausgeglichenheit kann Stress bei Katzen verursachen.
Verhalten beobachten
Gibt es ein gesundheitliches Problem bei deiner Mieze, kannst du dies meist an einem veränderten Verhalten erkennen. Blasenentzündungen zeigen sich oft dadurch, dass deine Katze keinen normalen Toilettengang mehr hat. Du kennst deinen Liebling am besten und weißt, wie er sich normalerweise verhält. Ist etwas anders als sonst, schadet ein Besuch in der Tierarztpraxis sicher nicht.
💡 Da wir unsere Samtpfoten nicht 24 Stunden lang beobachten können, um nachzusehen, ob es ihnen gut geht, ist der GPS Tracker für Katzen eine tolle Unterstützung, um auf ihr Wohlbefinden zu achten. Sieh dir täglich ihre Werte zu Aktivität und Schlaf an und werde sofort informiert, sobald sich die Gewohnheiten deiner Katze ändern. Zusätzlich dazu weißt du immer, wo dein Liebling ist, da du ihn überall in Echtzeit orten kannst.
„Oft bemerken Haustierbesitzer:innen erst spät, dass ihr Vierbeiner weniger aktiv ist als sonst. Aus diesem Grund haben wir die Gesundheitswarnungen ins Leben gerufen. Fallen die aktiven Minuten des Tieres plötzlich stark ab, könnte das auf eine Infektion oder Schmerzen hindeuten. So kann im Ernstfall schnell gehandelt und Hilfe geleistet werden.”
– Sebastian Raab, Product Manager bei Tractive
Fazit: Blasenentzündung bei Katzen
Sucht deine Mieze häufiger die Katzentoilette auf als normalerweise? Pinkelt sie in die Wohnung, leckt sich auffällig oft im Genitalbereich oder wirkt lethargisch? Dann könnte es sein, dass sie eine entzündete Blase hat.
Lass dies so bald als möglich in der Tierarztpraxis abklären, denn eine Blasenentzündung ist meist sehr schmerzhaft und kann zudem gefährliche Folgen haben.
Im Normalfall lässt sich eine Blasenentzündung medikamentös gut behandeln. Zusätzlich kannst du die Genesung deiner Fellnase unterstützen, indem du sie warm hältst, auf eine hohe Flüssigkeitszufuhr und eine hygienische Katzentoilette achtest sowie Stressfaktoren minimierst. Mit der richtigen Behandlung und deiner Fürsorge wird sie schnell wieder fit sein.
Die Sicherheit von Vierbeinern sowie die Korrektheit unserer Blogartikel liegen uns sehr am Herzen. Deshalb wurde dieser Artikel in Zusammenarbeit mit Tierärztin Frau Mag. Karoline Seifert verfasst.
Mag. Karoline Seifert
„Ich habe mein Studium im Jahr 2007 in Wien an der VetmedUni abgeschlossen. Als praktische Tierärztin bin ich seit 2010 tätig. Seit 2015 betreibe ich meine eigene Praxis im oberösterreichischen Zentralraum. Im Jahr 2020 habe ich mir den Traum eines eigenen Gebäudes erfüllt, mit ausreichend Platz und angenehmen Ambiente für Mensch und Tier. Unsere Spezialisierungen liegen unter anderem in der Zahnmedizin, Interne Medizin, Physiotherapie & Rehabilitation sowie Akupunktur & Neuralmedizin. Unser besonderes Anliegen ist die persönliche Betreuung sowie eine gute Kommunikation mit den Haustierbesitzer:innen.“