Weibliche Hunde, die nicht sterilisiert sind, werden meist im Alter zwischen sechs und zwölf Monaten das erste Mal läufig. Danach wiederholt sich der Zyklus im Durchschnitt alle sechs Monate. In dieser Zeit kann deine Hündin gedeckt und trächtig werden. Wenn deine Hündin nicht kastriert ist, ist es daher wichtig, die häufigsten Anzeichen und Verhaltensweisen einer läufigen Hündin zu kennen – vor allem, wenn du eine ungewollte Trächtigkeit vermeiden möchtest.

Warum werden Hündinnen läufig?

Weibliche Hunde werden zum ersten Mal läufig, sobald sie die Geschlechtsreife erreichen – also den Zeitpunkt, an dem sie fortpflanzungsfähig sind. Das passiert meist mit etwa sechs Monaten, kann aber je nach Rasse variieren.

Kleinere Hunde neigen dazu, früher läufig zu werden, während große oder riesige Rassen ihre erste Läufigkeit oft erst mit 18 bis 24 Monaten bekommen.

Läufigkeit und somit die Paarungszeit kann das ganze Jahr über auftreten – sie ist nicht an eine bestimmte Jahreszeit gebunden. Einzige Ausnahmen sind Basenjis und Tibetische Mastiffs, die meist im Frühling läufig werden.

Wie lange sind Hündinnen läufig?

Hunde sind in der Regel bis zu 21 Tage lang läufig, also in der sogenannten Östrusphase ihres Zyklus. Im Durchschnitt dauert diese Phase etwa 9 Tage.

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Typische Anzeichen für Läufigkeit

An einigen Anzeichen kannst du erkennen, wann es bei deiner Hündin soweit ist. Wichtig zu erwähnen ist, dass nicht jedes Tier die gleichen Symptome zeigt. Einige zeigen viele von ihnen, einige gar keine.

1) Schwellung der Vulva

Eines der auffälligsten körperlichen Anzeichen einer läufigen Hündin ist eine geschwollene Vulva (der äußere Teil der Scheide). Das passiert meist in der frühen Phase ihres Zyklus. Wie stark die Schwellung ausfällt, kann von Hund zu Hund unterschiedlich sein – bei manchen ist sie deutlicher sichtbar als bei anderen.

Wenn dir also auffällt, dass die Genitalien deiner Hündin größer als gewöhnlich aussehen, könnte sie läufig sein.

2) Ausfluss und Blutung

Ein weiteres deutliches Zeichen einer läufigen Hündin ist ein roter, blutiger Ausfluss. Diese Blutungen treten gleichzeitig mit der Schwellung auf, also während der Proöstrus-Phase – der ersten Phase im Läufigkeitszyklus der Hündin.

Die 4 Zyklusphasen der Hündin Infografik

In dieser Zeit kannst du eine leichte bis mäßige Menge vaginalen Ausfluss beobachten, dessen Farbe von Rosa bis rötlich-braun reicht. Ähnlich wie bei der Schwellung variiert auch die Menge des Blutausflusses von Hund zu Hund. Typischerweise ist die Blutung in den ersten Tagen eher leicht und wird gegen Mitte der Woche etwas stärker.

3) Übermäßiges Lecken

Hunde lecken sich normalerweise, um sauber und gepflegt zu bleiben. Wenn du aber bemerkst, dass eine unkastrierte Hündin ihre Genitalien übermäßig oft leckt, könnte das auf Läufigkeit hindeuten.

Das vermehrte Lecken ist eine Reaktion auf die geschwollene Vulva und den blutigen Ausfluss, die Teil ihres Fortpflanzungszyklus sind. Die meisten Hunde schaffen es, sich in dieser Zeit selbst sauber zu halten.

Wenn der Ausfluss deiner Hündin jedoch zu einer Unordnung führt, kannst du über eine Läufigkeitshose oder spezielle Hundetücher nachdenken.

4) Schwanz einziehen

Ein weiteres Zeichen für eine läufige Hündin ist das Einziehen des Schwanzes. In der frühen Phase der Läufigkeit kann es vorkommen, dass deine Hündin ihren Schwanz zwischen die Beine klemmt. Das ist ihre Art, ihren Intimbereich zu schützen, bevor sie paarungsbereit ist.

5) Drang nach Aufmerksamkeit

Viele läufige Hunde sehnen sich in der Läufigkeit nach mehr Nähe und Zuneigung von ihren Menschen. Vielleicht bemerkst du, dass sie öfter in deiner Nähe sein möchte und sich für Streicheleinheiten oder Kuscheleinheiten anlehnt. Dieses Bedürfnis nach Nähe ist ganz normal und eine tolle Gelegenheit, ihr Sicherheit und Geborgenheit zu geben.

6) Änderung im Urinierverhalten

Eine läufige Hündin uriniert meist öfter als sonst. Du wunderst dich, warum dein Liebling alle paar Meter pinkeln muss? Dieses Verhalten dient dazu, ihr Revier zu markieren und ihren Duft zu verteilen – eine Art Signal an mögliche Partner, dass sie paarungsbereit ist.1

7) Änderung des Aktivitätslevels

Ein weiteres Anzeichen für Läufigkeit sind Veränderungen im Aktivitätsniveau. Es ist ganz normal, dass läufige Hündinnen manchmal hyperaktiv, unruhig oder gereizt sind. Deshalb solltest du dich nicht wundern, wenn deine Hündin plötzlich mehr Energie hat und Schwierigkeiten hat, zur Ruhe zu kommen – vielleicht läuft sie sogar öfter hin und her. Dieses Verhalten ist typisch und zeigt oft, dass sie sich wegen der hormonellen Umstellungen angespannt fühlt.

Andererseits gibt es auch Hündinnen, die in dieser Zeit besonders erschöpft sind und mehr schlafen.2

Da Veränderungen im Schlaf- und Aktivitätsverhalten deiner Hündin auch auf gesundheitliche Probleme hinweisen können, ist es sinnvoll, ihre Aktivität mit einem smarten Hundetracker im Blick zu behalten. So erkennst du Auffälligkeiten frühzeitig und kannst bei Bedarf schnell handeln.

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8) Aufmerksamkeit von Rüden

Rüden sind biologisch darauf programmiert, eine läufige Hündin aufzuspüren. Dafür sorgen die Pheromone, die sie aussendet – sie wirken wie eine offene Einladung für männliche Hunde in der Nähe. Wenn dein Hund also plötzlich viel mehr Aufmerksamkeit von Rüden bekommt als sonst, könnte sie läufig sein. Die meisten Hündinnen zeigen ebenfalls mehr Interesse an Rüden. Dies kann ebenfalls Auswirkungen auf den eigenen Haushalt haben, wenn du einen oder mehrere Rüden zu Hause hast.3

9) Veränderungen in Körperhaltung und Schwanzstellung

Wenn Hündinnen in die Östrusphase (die zweite Phase des Läufigkeitszyklus) kommen, sind sie paarungsbereit und zeigen dies durch ihre Körperhaltung und die Stellung ihrer Rute. Deine Hündin kann eine einladende Haltung einnehmen, um Rüden zu signalisieren, dass sie empfänglich ist. Dabei hebt sie ihre Rute leicht an und bewegt sie seitlich.

10) Besteigen und Aufreiten

Auch läufige Hündinnen können aufreiten, besteigen oder ruckartige Bewegungen machen, wenn sie paarungsbereit sind – das ist nicht nur ein Verhalten von Rüden. Sie kann versuchen, andere Hunde, Menschen oder sogar Kuscheltiere zu besteigen. Auch wenn es überraschend wirken kann, ist das ein ganz natürlicher Weg für sie, Spannungen abzubauen.

11) Ausbruchsversuche

Der Paarungstrieb ist einer der häufigsten Gründe, warum Hunde weglaufen. Wenn deine Hündin also plötzlich versucht, aus dem Garten zu entkommen oder wegzulaufen, könnte sie läufig sein. In dieser Phase sind Hunde oft besonders unruhig und leicht ablenkbar – umso wichtiger ist es, ihre Sicherheit zu gewährleisten. Das kannst du tun:

  • Lass deine Hündin mit einem Mikrochip kennzeichnen
  • Nutze einen zuverlässigen GPS-Tracker für Hunde
  • Führe sie während der Läufigkeit immer an der Leine
  • Denk über eine Kastration nach, um zukünftige Risiken zu vermeiden

So schützt du deine Hündin – und beugst ungewolltem Nachwuchs vor.

12) Änderungen im Appetit

Während der Läufigkeit kann es vorkommen, dass deine Hündin weniger frisst als sonst – oder ganz im Gegenteil: deutlich mehr Hunger hat. Sowohl Appetitverlust als auch gesteigerter Appetit sind ganz normale Begleiterscheinungen des Läufigkeitszyklus und können von Hund zu Hund unterschiedlich ausfallen. Besprich in deiner Tierarztpraxis, ob du deinem Liebling in dieser Zeit mehr füttern kannst.

13) Unruhe, Angst und Nestbauverhalten

Während der Läufigkeit zeigen viele Hündinnen Verhaltensänderungen, die auf hormonelle Schwankungen zurückzuführen sind. Dazu gehören Nervosität, erhöhte Reizbarkeit oder sogar ängstliches Verhalten. Manche Hündinnen wirken rastlos, andere ziehen sich zurück oder suchen verstärkt Nähe.

Ein weiteres typisches Verhalten ist das sogenannte „Nestbauen“ – dabei sucht deine Hündin bestimmte Plätze auf, scharrt Decken zusammen oder richtet sich ruhige Rückzugsorte ein. Dieses Verhalten ist instinktiv und bereitet sie theoretisch auf eine mögliche Trächtigkeit vor.

In dieser sensiblen Phase hilft es, ihr Ruhe, Sicherheit und eine stabile Umgebung zu bieten.

⚠️ Du hast noch keines dieser Symptome entdeckt? Das kann ganz normal sein. Manchmal kommt es auch zu einer stillen Läufigkeit. Die hormonellen Veränderungen finden statt, jedoch sind kaum Symptome sichtbar.1

So sorgst du für deine läufige Hündin

Mit all den Hormonen und Instinkten, die während der Läufigkeit verrücktspielen, kann es manchmal ganz schön herausfordernd sein, für deine Fellnase da zu sein. Sowohl ein Mikrochip als auch einen GPS-Tracker für Hunde können in dieser Phase Gold wert sein. Zusätzlich solltest du deine Hündin immer an der Leine führen.

Wenn du keinen Hundenachwuchs möchtest und zukünftig vermeiden möchtest, dass sie überhaupt läufig wird, ist eine Kastration eine sinnvolle Option.

Fazit

Eine läufige Hündin zu erkennen, ist meist gar nicht so schwer – viele der typischen Verhaltensweisen und Anzeichen sind deutliche Hinweise darauf, dass deine Fellnase in der Paarungszeit ist. Sie kann unruhiger und aktiver sein als sonst, öfter versuchen auszubüxen und sich gegenüber Rüden deutlich anders verhalten. Manchmal treten aber auch gar keine Symptome auf.

Jetzt, da du die typischen Symptome einer läufigen Hündin kennst, bist du bestens vorbereitet, um deine vierbeinige Gefährtin sicher und liebevoll durch diese besondere Zeit zu begleiten. Und wenn du unsicher bist, wende dich an deine Tierarztpraxis – sie kann dich über die Läufigkeit und eine eventuelle Kastration aufklären.