Katzen zählen zu den beliebtesten Haustieren überhaupt. Während sie ihre Fellknäuel kraulen fragen sich manche Katzenbesitzer:innen, ob sie traurig sein oder gar weinen können. Verstehen wir unter Weinen die Fähigkeit, Tränen aus Trauer oder Schmerz zu vergießen, oder gibt es andere Erklärungen für tränende Katzenaugen? Finden wir es heraus.

Das Wichtigste vorweg

🐾 Infektionen, Fremdkörper, Allergien & co können tränende Augen bei Katzen auslösen
🐾 Es gibt keinen Hinweis darauf, dass Katzen emotionale Tränen vergießen
🐾 Katzen können jedoch dennoch Emotionen wie Angst, Eifersucht oder Freude empfinden
🐾 Sie zeigen emotionalen Stress z.B. durch Rückzug, Appetitlosigkeit oder Miauen
🐾 Veränderungen im Umfeld oder bei den Bezugspersonen sowie Langeweile können bei Katzen Stress bzw. Trauer auslösen

Weinen Katzen Tränen?

Wie auch wir verfügen unsere Samtpfoten über Tränendrüsen, die zur Pflege ihrer Augenoberfläche beitragen. Bei uns Menschen sind Tränen nämlich nicht nur eine Reaktion auf Emotion, sondern auch essenziell für die Augengesundheit. Sie helfen, das Auge feucht zu halten, Fremdkörper auszuspülen und Infektionen zu verhindern. Es steht also außer Frage, dass Katzen tränende bzw. feuchte Augen haben können. Doch kann dies mit Emotion zusammenhängen?

Gibt es emotionale Tränen bei Katzen?

Obwohl Katzen genauso Tränenflüssigkeit produzieren, gibt es keine wissenschaftlichen Belege dafür, dass Katzen, im Gegensatz zu uns, aus Traurigkeit oder emotionalem Schmerz weinen.1 Ihre Tränenproduktion ist vielmehr eine physiologische Reaktion auf Augenreizungen, Infektionen oder Allergien.

Mögliche Ursachen für tränende Augen bei Katzen

Katzen können aus unterschiedlichen Grünen tränende Augen haben. Wenn deine Katze beispielsweise bei Kälte oder Wind draußen ist, ist dies ganz normal. Gewisse Rassen tendieren auch von Natur aus zu feuchten Augen, wie z.B. die Persern oder Himalaya-Katzen.

Wenn dir die tränenden Augen jedoch plötzlich und über einen längeren Zeitraum hin auffallen und diese von Begleitsymptomen wie Rötung oder Schwellung begleitet sind, ist es Zeit für einen Besuch in der Tierarztpraxis. Einige Ursachen können sein:

  • Infektionen: Bindehautentzündungen durch Bakterien oder Viren können tränende Augen verursachen.
  • Allergien: Staub, Pollen oder bestimmte Futtermittel können Reizungen hervorrufen.
  • Verstopfte Tränenkanäle: Besonders bei kurznasigen Katzenrassen wie Perserkatzen kann dies auftreten.
  • Fremdkörper: Kleine Partikel oder Haare im Auge können vermehrtes Tränen auslösen.

Können Katzen Trauer empfinden?

Wir wissen nun, dass Katzen nicht aus Kummer weinen. Das bedeutet jedoch nicht, dass sie keine Emotionen wahrnehmen können.

Katzen zeigen komplexe Verhaltensweisen, die darauf hinweisen, dass sie Emotionen empfinden können. Forscher:innen gehen davon aus, dass Emotionen wie Freude, Angst, Stress, aber auch Eifersucht bei Katzen auftreten. Studien legen nahe, dass Katzen Bindungen zu ihren Bezugspersonen und Artgenossen aufbauen und Verlust oder Veränderungen in ihrer Umgebung emotional wahrnehmen können.

Frau streichelt Katze, die gerade ein Leckerli frisst

Was macht Katzen traurig?

Es gibt gewisse Dinge, die Katzen Kummer bereiten können – und vieles davon können wir als Mensch sogar nachvollziehen.

Veränderungen in der Umgebung

Katzen sind Gewohnheitstiere und können auf Veränderungen empfindlich reagieren. Umzüge, neue Familienmitglieder oder bereits ein Wechsel des Futterplatzes können Stress und depressive Verstimmungen auslösen. Hier erfährst du mehr über einen stressfreien Umzug mit Katze.

Trennung von Bezugspersonen oder Artgenossen

Studien zeigen, dass Katzen tiefe emotionale Bindungen zu Menschen und anderen Tieren aufbauen können. Ein plötzliches Fehlen eines vertrauten Wesens kann Trauer auslösen.

Langeweile und Vernachlässigung

Ein Mangel an Stimulation kann dazu führen, dass Katzen lethargisch oder sogar depressiv werden. Besonders Wohnungskatzen sind besonders gefährdet und benötigen ausreichend Beschäftigung, um sich wohlzufühlen.

Krankheit oder Schmerzen

Krankheiten oder Schmerzen können das Verhalten von Katzen stark beeinflussen. Apathie, Rückzug oder Verhaltensänderungen können darauf hinweisen, dass sich die Katze unwohl fühlt.

Leider sind unsere Samtpfoten oft gut darin, gesundheitliche Probleme zu verbergen. Mit dem Tractive GPS Tracker für Katzen kannst du dir täglich ihre Werte zu Aktivität und Schlaf ansehen. 🐾 Falls sich ihre Werte ungewöhnlich verändern, erhältst du eine Gesundheitswarnung. So kannst du schnell reagieren und deinen Liebling durchchecken lassen.

Langhaarkatze im Freien, daneben Tractive Appscreen

Ist meine Katze traurig?

Anzeichen für Trauer bei Katzen

Geht es deiner Samtpfote emotional nicht gut, kann sich das auf verschiedene Weise äußern.

  • Verändertes Fressverhalten: Manche Katzen fressen weniger oder gar nicht, wenn sie emotionalen Stress empfinden.

  • Reduziertes Spielverhalten: Lustlosigkeit und mangelnde Motivation sind häufig.

  • Vermehrtes Miauen oder Stille: Manche Katzen werden stimmhafter, andere ziehen sich zurück.

  • Verstecken oder vermehrte Anhänglichkeit: Sie können sich entweder distanzieren oder vermehrt die Nähe zu Menschen suchen.

Diese Reaktionen ähneln jenen, die auch bei Hunden oder anderen sozialen Tieren beobachtet werden.

Fazit: Weinen Katzen wirklich?

Obwohl Katzen keine emotionalen Tränen vergießen wie wir Menschen, sind sie durchaus in der Lage, Trauer und andere Emotionen zu empfinden. Diese zeigen sich durch veränderte Körpersprache, Lustlosigkeit auf Aktivitäten, Appetitlosigkeit oder Rückzug.

Wenn du also ein Tränchen entdeckst, das aus den Augen deines Lieblings kommt, keine Sorge: Es liegt nicht an Kummer. Tränende Augen können vielmehr gesundheitliche Ursachen wie z.B. Infektionen, Fremdkörper, Allergien oder verstopfte Tränendrüsen haben, die du bei vermehrtem Auftreten tierärztlich prüfen lassen solltest.